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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zu sehen. Bestimmt war Cynthia schlau genug gewesen, um das Weite zu suchen.
    Juan grinste, als er daran dachte, und er grinste nicht mehr, als er plötzlich den leichten Schmerz oder das Ziehen an seiner linken Halsseite spürte.
    Dort hatte sie ihn geküßt und gebissen - oder?
    Wieder fiel ihm der seltsame Satz ein. Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!
    Hatte sie dieses Versprechen erfüllt, den Satz aber umgedreht? Er hob die Hand, um nachzufühlen, wozu er nicht mehr kam, denn Maria hatte das Fenster geschlossen und drehte sich um. Kalt schaute sie ihn an, als sie näher kam.
    Er versuchte, einen normalen Klang in seine Stimme zu bekommen. »Hast du jemand entdeckt?«
    »Nein, niemanden.«
    »Na bitte.«
    »Was längst noch kein Beweis dafür ist, daß ich unrecht gehabt habe.«
    Juan Sanchez seufzte. Er kannte seine Frau, so war sie immer. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, verwirklichte sie auch. Niemand konnte sie davon abbringen, es sei denn, man lieferte ihr den konkreten Beweis des Gegenteils.
    »Geh wieder ins Bett«, sagte er. »Ein paar Stunden Schlaf werden uns guttun, der Tag wird lang genug.«
    Maria ging nicht. Sie blieb dicht an der Bettkante stehen und schaute mit einem Blick gegen das Kopfkissen ihres Mannes, der Juan schon irritierte.
    »Hast du was?« fragte er.
    »Ja, ich habe etwas, und es ist sehr seltsam.«
    »Was denn?«
    »Die dunklen Flecken auf deinem Kopfkissen.« Sie beugte sich tiefer, um besser sehen zu können.
    Er hörte sie atmen, sie flüstern, verstand aber nicht, was sie sagte, bis sich Maria schließlich normal hinstellte und sagte: »Das ist Blut!«
    Juan war sprachlos. Zum erstenmal fiel ihm nichts ein, zumindest nicht sofort. »Blut…?« wiederholte er.
    »Ja, Blut.«
    Er schluckte den Speichel und wischte über seine Stirn. »Verdammt, das kann ich mir nicht vorstellen. Das will ich nicht glauben. Wieso ist das Blut?«
    »Weil es Blut ist.«
    »Und von wem?«
    »Von dir natürlich.« Sie setzte sich auf die Kante. »Schau mich mal an.«
    Er stöhnte und tat es. Die Frau, seine Frau, die ihm irgendwie alterlos vorkam, weil sie einfach nie so richtig jung gewesen war, schaute mit Argusaugen gegen die Stelle, die ihm tatsächlich etwas schmerzte, um dann zu nicken.
    »Ja, es ist dein Blut, du hast dich dort verletzt. Es sieht aus wie… wie Bisse.«
    »Was?«
    »Ja, als hätte man dich dort gestochen.« Sie hob die Schultern. »Das ist in der Tat seltsam.«
    »Ich habe mich wohl gekratzt.«
    »Nein!« Die Antwort klang bestimmt. »Kratzer sehen anders aus, Juan, darauf kannst du dich verlassen. Die kenne ich.«
    »Dann weiß ich es auch nicht.«
    Maria schaute ihren Mann mit einem langen und irgendwo auch bedeutungsvollen Blick an. Sie sagte nichts, als sie sich von der Bettkante drehte und mit den nackten Füßen in ihre weichen Sandalen schlüpfte. Schweigend ging sie um das Bett herum und legte sich wieder auf ihre Seite. Sie schaute gegen die Decke. Das große Licht hatte sie gelöscht, nur mehr die kleine Lampe brannte noch.
    Minuten vergingen in einem tiefen Schweigen. Jeder hing dabei seinen eigenen Gedanken nach.
    Schließlich sprach Maria Sanchez. »Ich weiß nicht, was es ist Juan, aber es ist etwas da, das mir gar nicht gefällt und sich immer mehr verstärkt. Ich weiß mit hundertprozentiger Sicherheit, daß es auf uns zukommen wird. Es wird uns beide ins Verderben ziehen.«
    »Unsinn.« Er lachte wieder, diesmal allerdings klang es unecht.
    Der nächste Vorschlag paßte wieder zu Maria, denn sie sagte: »Ich glaube, wir sollten beten…«
    ***
    Der andere Morgen!
    Maria und Juan hatten sich vorgenommen, früh aufzustehen, was zumindest bei Juan nicht gelungen war, denn er fühlte sich matt, ausgelaugt, einfach platt.
    Er lag in seinem Bett und hatte das Gefühl, auf dem Körper schwere Gewichte zu spüren, die ihn nach unten drückten. Er starrte gegen die Decke, Maria war schon längst aufgestanden, hatte gebadet, das tat sie jeden Morgen, und zog sich an.
    Auch er mußte aufstehen, aber er hatte einfach nicht die Kraft. Er konnte auch nicht schlafen, denn müde war er nicht, nur einfach völlig von der Rolle und kaputt.
    Es hatte an der Nacht gelegen. Er hatte zuwenig Schlaf bekommen. Das allerdings passierte ihm öfter, und danach war er stets »kaputt«. Allerdings nicht so wie heute.
    Er war kraftlos, und das Tageslicht schmerzte in seinen Augen, denn Maria hatte die Vorhänge an beiden Fenstern zur Seite gezogen.
    Sie kehrte wieder

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