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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie nicht deutlich genug erkennen konnte. Ich ging davon aus, daß sie Verdacht geschöpft hatte, ohne allerdings genau zu wissen, wie sie mich einordnen sollte.
    »Gehen Sie ruhig allein. Ich habe es mir überlegt. Es würde nicht passen.« Sie winkte mir zu, drehte sich dabei, und ich glaubte sogar, ein Fauchen gehört zu haben.
    Dann verschwand sie in einem der Zimmer und ließ mich stehen. Ich spielte mit dem Gedanken, ihr nachzugehen, ließ es dann aber bleiben, weil ich sie nicht noch mehr aufwerten wollte. Allerdings war ich nachdenklich geworden, und ich vergegenwärtigte mir noch einmal unsere Begegnung.
    Zuerst hatte alles danach ausgesehen, als hätte sie mich anmachen wollen, das war dann doch nicht passiert. Cynthia hatte den Rückzieher gemacht, als hätte sie in mir eine Gefahr gesehen.
    Das konnte durchaus zutreffen. Nur mußte eines festgestellt werden. Wer in mir eine Gefahr sah, der hatte bestimmte Antennen. Und diese Antennen waren eigentlich nur bei denen vorhanden, die auf der anderen, der schwarzmagischen Seite standen.
    Sollte Señora Sanchez mit ihrem Verdacht doch richtig gelegen haben? Mich jedenfalls hatte die Begegnung mit dieser Malerin hellwach gemacht. Ich war auf weitere Treffen mit ihr gespannt und wollte mich wieder umdrehen, als ich hinter der Tür, hinter der Cynthia verschwunden war, ein dumpfes Geräusch hörte, als wäre etwas auf den Boden gefallen und kaum gedämpft worden.
    Sofort keimte das Mißtrauen in mir hoch. Jetzt war ich wieder der Polizist und hatte die Tür mit wenigen Schritten erreicht. Für einen Moment blieb ich vor ihr stehen, den Blick auf das dicke Holz in der Mitte gerichtet.
    Ich hörte nichts mehr.
    Trotzdem war ich alles andere als zufrieden, öffnete und trat in einen Raum, dessen Größe mich überraschte. Irgendwie paßte er nicht in dieses Gebäude, denn er war als Großraumbüro eingerichtet. Schreibtische, Aktenschränke, Monitore, die auf kleinen Beistelltischen standen, eine Blumenbank in der Ecke, nicht mehr als ein breiter, niedriger Schatten.
    Und ich sah die Gestalt!
    Sie drehte mir den Rücken zu, saß auf einer Schreibtischkante, und es war nicht Cynthia Droux, aber eine Frau. Sie hatte Mühe, sich auf diesem Platz zu halten, denn sie schwankte vor uns zurück.
    Ich konnte mir gut vorstellen, daß sie zu Boden gefallen war und ich ihren Aufprall gehört hatte.
    So lautlos wie möglich ging ich näher. Der Teppich dämpfte meine Schritte.
    Die Frau schwankte auch weiterhin. Dabei drangen zischende und ächzende Laute aus ihrem Mund.
    Sie trug eine große Schürze, die bis zu den Oberschenkeln reichte, und sie klammerte sich mit beiden Händen an der Kante fest.
    Als ich das weiße Häubchen in ihrem dunklen Haar bemerkte, wußte ich, daß sie zum Personal gehörte.
    Hinter ihr blieb ich stehen. Ich räusperte mich, sprach sie dann an. »Hallo, Sie…«
    Die Frau zuckte zusammen.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«
    Die Unbekannte löste ihre Hände von der Kante und wirbelte im selben Augenblick nach rechts.
    Dabei streckte sie die Arme aus, und ihre gespreizten Hände zielten auf meinen Kopf und ebenfalls auf meinen Hals. Sie rammte mich, ich hörte einen keuchenden Schrei, verlor das Gleichgewicht, fiel aber nicht zu Boden, denn ein weiterer Schreibtisch stand in der Nähe, auf dessen Platte ich rücklings landete.
    Hände drückten mich nieder.
    Über mir schwebte das Gesicht der Frau, die etwas älter war als ich. Der Mund war verzerrt, und das nicht ohne Grund, denn aus dem Oberkiefer schauten zwei spitze Zähne hervor…
    ***
    Ein Vampir!
    Obwohl ich einiges schon erlebt hatte, überraschte mich dieser Anblick doch. Daß ich derart schnell mit einem dieser Monstren konfrontiert werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Vielleicht war ich deshalb zu starr und reaktionslos.
    Sie nutzte es aus.
    Blitzschnell rammte die Person ihren Kopf nach unten und traf mich hart an der Stirn. Als die beiden Stirnen zusammenprallten, sprühten Sterne vor meinen Augen auf, und ich hatte im ersten Moment den Eindruck, einfach wegzufliegen.
    Ich hörte das Lachen. Die Umgebung verschwamm vor meinen Augen, und die Blutsaugerin sah sich bereits auf der Siegerstraße. Da aber irrte sie gewaltig.
    Ich war so weit auf den Schreibtisch zurückgerutscht, daß ich dort einen guten Halt gefunden hatte, den ich ausnutzte. Ich katapultierte meine Beine nach vorn, traf die Unperson vor und über mir, und der Griff verschwand. Ich drehte mich weg und glitt über die

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