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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kribbelte über meinen Rücken wie dünne Spinnenbeine. Ich blieb stehen.
    Dann hörte ich das Lachen.
    Es war ein spöttisches, ein schwungvolles Gelächter, und einen Moment später löste sich tatsächlich eine Frauengestalt aus der Türnische links von mir. Sie schwebte in den Gang hinein und blieb in der Mitte stehen.
    Obwohl ich sie noch nie zuvor gesehen hatte und sie nur von halbherzigen Beschreibungen her kannte, wußte ich sofort, wer mir da den Weg versperrte.
    Das mußte Cynthia Droux sein!
    ***
    War sie tatsächlich der Hammer? War sie wirklich dieses ultimative Weib, mit dem jeder Mann sofort ins Bett steigen wollte, wenn er sie sah? Ich wußte es nicht, ich jedenfalls reagierte nicht so.
    Nicht weil ich ein Eisklotz bin, schöne Frauen interessieren mich durchaus, doch ich war vielleicht etwas voreingenommen, weil ich einfach schon zuviel über sie gehört hatte.
    Zudem war das Licht nicht so perfekt, als daß ich jede Einzelheit an ihr hätte erkennen können, aber daß sie zur Spitze gehörte, was das Aussehen anging, das stimmte schon.
    Eine blonde Haarflut umwellte ihren Kopf. Sie hatte es raffiniert gekämmt, es schwang in die Höhe und fiel trotzdem weich zu den verschiedenen Seiten hin. Ihr Gesicht zeigte sehr frauliche Züge, es wirkte wie gemalt, und sie gehörte zu den Frauen, die ein Abendkleid ebenso tragen konnten wie eine sportliche Kleidung.
    Elegant war sie angezogen, aber zu auffallend. Sie trug eine schwarze Stretchhose aus einem edlen Material, den Oberkörper bedeckte ein schlichtes, aber durchaus wertvoll aussehendes Seidentop, unter dem sich die Brüste deutlich abzeichneten, und als weiteres Oberteil hatte sie sich für eine grüne Samtjacke entschieden, deren Stoff so angelegt war, daß er bei jeder Bewegung schimmerte.
    Die Jacke stand offen, und die Reihe der Goldknöpfe wirkte wie eine kostbare Perlenschnur. Zur Hose trug sie hochhackige, dunkle Schuhe, auf deren Oberleder zwei goldene Schmetterlinge angenäht waren.
    »Überrascht?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Nun ja, ich…«
    Sie ließ mich nicht ausreden. »Warum sind Sie hier? Warum nicht bei den anderen? War es Ihnen dort zu langweilig, oder haben Sie einfach mich gesucht?« Sie lachte und legte eine Hand vor dem Mund. »Lassen Sie mich raten. Sie haben mich gesucht?«
    »Möglich.«
    »Bitte, sagen Sie nicht nein, dann wäre ja mein Ego gestört. Eigentlich sucht mich jeder, aber ich habe mich rar gemacht, denn ich will erst später erscheinen.«
    »Bei der Eröffnung, meinen Sie.«
    »Selbstverständlich. Ich bin die Hauptperson. Auf mich giert man, Mister…«
    »Ich heiße Sinclair - John Sinclair.«
    »Oh, ein interessanter Name. Sind Sie ein Freund der Sanchez'?«
    »Ein Bekannter.«
    »Sie waren in der letzten Zeit nicht hier, nehme ich mal an.«
    »Stimmt. Ich war verreist.«
    »Wo?«
    »Im Osten Europas.«
    »Den kenne ich noch nicht. War es interessant für Sie? Wissen Sie, ich möchte dort einmal hin, denn ich interessiere mich sehr für die Menschen und ihre Schicksale.« Sie lächelte mich an und kam näher. »Darf ich John sagen?«
    »Gern, wie Sie wollen.«
    »Wunderbar, John. Wie wäre es denn, wenn Sie mich… wenn Sie mich…« Jetzt lachte sie. »Wenn Sie mich begleiten. Wir beide erscheinen plötzlich wie die Hauptpersonen in einem Bühnenstück. Jeder wird schauen, die Leute werden sich fragen, wer der Mann an ihrer Seite ist. Oder sind Sie hier bekannt?«
    »Nicht direkt.«
    »Dann stimmen Sie doch zu. Oder sind Sie in weiblicher Begleitung?«
    »Ich bin allein gekommen.«
    »Noch besser, viel besser.« Sie freute sich, aber ich war sehr vorsichtig, denn ich hatte einfach das Gefühl, als würde mir diese Person etwas vormachen. Sie redete, sie lachte, blieb auf Distanz, und ich hatte genau gesehen, daß ihre Augen kalt, tot und gleichzeitig abschätzend blieben. Was sie hier tat, war die reinste Schauspielerei, allerdings gekonnt, das mußte man ihr lassen. Es gab sicherlich genug Männer, die sich ihr schon jetzt an den Hals geworfen hätten, doch da blieb ich etwas zurückhaltend, obwohl diese Person auf mich ebenfalls einen erotisierenden Eindruck machte, das stand zweifelsohne fest.
    »Wann müssen wir denn dann gehen?« erkundigte ich mich.
    Sie ging wieder vor, hatte dabei den rechten Arm ausgestreckt, als wollte sie mich zu sich heranziehen, doch sie überlegte es sich von einer Sekunde auf die andere.
    »Nein, nicht.«
    »Wieso nicht?«
    Cynthia zog sich zurück. Leider zu weit, so daß ich

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