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0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich!

Titel: 0841 - Erst lieb ich dich, dann beiß ich dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritten näherte. »Sie haben mich aber lange warten lassen, Mr. Sinclair«, sagte sie.
    Señora Sanchez stand vor mir. Sie hielt ein breites Glas mit irgendeinem Cocktail in der Hand und schaute mich fast böse an. Ihr schwarzes, kurzes Paillettenkleid reflektierte das Licht und ließ den Stoff an einigen Stellen bunt schimmern. Sie trug nur leichten Schmuck, der wegen des breiten Ausschnitts auffiel. Wegen der Wärme hatte sie ihre kleine Jacke ausgezogen, aber die Señora war wirklich nicht in der Stimmung, großartig zu feiern, das sah ich ihr an.
    »Ich muß mich entschuldigen, aber ich… na ja…«
    »Ist auch egal, Mr. Sinclair. Wo können wir sprechen?«
    »Das müßten Sie wissen.«
    Sie faßte meinen Arm. »Kommen Sie bitte mit.«
    Aus der Halle gingen wir nicht, das wäre aufgefallen. Wir blieben dort stehen, wo eine breite Treppe in die Höhe führte und direkt neben ihr ein Gang in Richtung der Privaträume des Botschafters und dessen Stellvertreters.
    »Es geht also um diese Frau«, sagte ich und leitete damit das Gespräch ein.
    »Ja, um die Malerin Cynthia Droux.«
    »Wer ist sie?«
    Maria Sanchez hob die wohlrasierten Augenbrauen. »Sie ist eine Bestie, Mr. Sinclair.«
    »Tatsächlich?«
    Sie nickte.
    »Das sind harte Anschuldigungen. Ich hörte das Gegenteil. Sie soll sehr attraktiv sein.«
    »Hat das Ihr Freund Bill Conolly behauptet?«
    »In der Tat.«
    »Dann ist er wie alle Männer, wobei ich meinen nicht ausnehme. Der ist wie ein verliebter Gockel, der hat sich von ihr einfangen lassen und merkt nicht, daß sie es mit allen Männern vorhat und es auch in die Tat umsetzt.«
    »Wer noch?«
    »Ich weiß es nicht, Mr. Sinclair. Sie aber kennen Ihren Freund schon lange, wie ich hörte. Ist Ihnen denn sein Verhalten nicht aufgefallen?«
    »Nicht nur mir, auch seiner Frau. Sie hat mich überhaupt auf die Spur gebracht. Sheila spürte, daß Bill sich verändert hatte. Frauen sind da wohl sehr intuitiv…«
    »Wie bei mir, genau wie bei mir. Ich habe es auch bemerkt, deshalb hatte ich ja Ihren Freund gebeten, sich um meinen Mann und um diese Malerin zu kümmern. Wie konnte ich denn ahnen, daß auch er Feuer fängt.«
    »Was wissen Sie über die Frau?«
    »Nicht viel. Gar nichts, eigentlich.«
    »Sie wissen also nicht, woher sie gekommen ist?«
    »Richtig. Man sagt, daß sie Spanierin mit baskischem Einschlag ist. Sie tauchte plötzlich auf und hat so einiges durcheinandergebracht, das hat sie geschafft. Sie ist tatsächlich in der Lage, Männer mit ein, zwei Blicken um den Finger zu wickeln. Da spielt es keine Rolle, ob sie verheiratet sind oder nicht.«
    »Das ist für mich nicht so wichtig, wie sie sich denken können, Señora Sanchez…«
    »Aber für mich! Ich will den Skandal nicht. Ich kann ihn mir nicht leisten. Ich weiß, daß Männer nur selten treu sind, es ist naturgegeben, habe ich gelesen, aber ich will nicht, daß mich mein Mann öffentlich betrügt.«
    »Hat er das denn?«
    »Ich nehme es an.«
    »Aber Sie wissen es nicht genau?«
    »Nein, mir fehlen die Beweise. Ich will sie auch nicht haben, ich will nur, daß diese Person mit der schlechten Aura verschwindet. Für mich ist sie eine Hexe.«
    »Da liegen Sie beinahe richtig«, murmelte ich.
    »Was sagten Sie, Mr. Sinclair?«
    »Nichts, schon gut. Ich dachte nur laut. Haben Sie eigentlich mal darüber nachgedacht, weshalb sie gerade zu Ihnen gekommen ist? Warum trat sie ausgerechnet in Ihr Leben?«
    »Eine sehr gute Frage, Mr. Sinclair? Warum passierte das ausgerechnet uns? Ich weiß es nicht.«
    »Es könnte ein Motiv geben.«
    »Welches?« Sie verlagerte ihr Gewicht auf das linke Bein. »An mir kann es nicht liegen.«
    »Bleibt ihr Mann.«
    »Er hat sie nie gekannt.«
    »Das wissen Sie genau?«
    »So genau auch nicht«, gab sie ungern zu: »Ich weiß ja nicht, was sich vor unserer Hochzeit alles abgespielt hat. Mein Mann hat sich da immer ziemlich bedeckt gehalten. Jedenfalls hat sich diese Person an ihn herangemacht, und es war der Botschafter, der sie nach England einlud, um ihre Werke publik zu machen. Sie sollte auch von einem internationalen Publikum bestaunt werden.« Bitter lachte die Frau auf. »Was daraus geworden ist, habe ich erlebt. Mein Mann benimmt sich wie ein Kind, er macht sich lächerlich. Sogar in der Nacht findet er keinen Schlaf, die letzte war am schlimmsten.«
    »Ist es zu indiskret, wenn ich Sie bitte, mehr darüber zu erzählen, Señora Sanchez?«
    »Nein, überhaupt nicht.« Sie nagte an ihrer Lippe, die

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