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0842 - Der Sternensammler

0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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dem Sammler - nein, zu Zamorra - zurück. Ich weiß von deiner Suche, das habe ich dir gesagt. Und ich kenne Namen, die damit eng verbunden sind. Nicht alle davon kann ich sehen, manche sagen mir nichts. Einen jedoch kenne ich nur zu gut. Wenn du willst, dann kann ich dich jetzt zu dieser Person bringen. Ob dir das hilft, kann ich nicht sehen, doch es ist ein Versuch, den du wagen solltest.«
    War das nicht der eigentliche Grund für Laertes' Besuch auf Château Montagne gewesen? Er hatte Zamorra bitten wollen, ihn in die Spiegelwelt zu begleiten, um dort die Fährte aufzunehmen, die in seine Vergangenheit führte. Dies war ebenfalls eine Spiegelwelt… und Zamorra war sicherlich nicht auf Laertes sofortige Hilfe in der Burgruine angewiesen. Laertes schwankte zwischen den Möglichkeiten, die sich ihm hier boten, und der Notwendigkeit, dem Parapsychologen beizustehen.
    Das Gefühl einen Fehler zu begehen, konnte er nicht beiseite schieben, doch er hatte sich bereits entschieden. »Führe mich, Khira.«
    ***
    »Wo, beim Knochen des letzten Koteletts, das ich vor einer Ewigkeit gegessen habe, führst du uns denn nur hin?« Artimus war mehr als verblüfft, denn er hatte ja nicht einmal geahnt, wie gut sich Maus in der Stadt auskannte. Zielsicher steuerte sie auf ein von den Flammen verschont gebliebenes Gebäude, das nur drei Straßen von dem Ort entfernt lag, an den Laertes sie gebracht hatte. Gut, er selbst war nur selten in die Stadt gefahren, denn ihm wurde tagtäglich vom Sammler oder dem Breigesicht Casall ein Berg an Arbeiten aufgetragen, den er kaum zu bewältigen wusste.
    Maus war in ihrer Bewegungsfreiheit nicht so eingeschränkt. Alles, was mit der Stadt zu tun hatte, überließ Artimus gerne seiner geliebten Khira. Dennoch war er überrascht, als sie zu erzählen begann.
    »In diesem Gebäude hat der Mittler zwischen den Großen Drei und dem Sammler sein Quartier. Ich bin oft hier ein- und ausgegangen. Er ist ein«, sie stockte, als müsse sie die Worte erst finden, »ein Ausgestoßener der Schwarzen Familie.« Khira warf einen Blick zu Artimus. »Warum schaust du so überrascht? Ich habe ihm oft genug Nachrichten bringen müssen, die der Sammler unauffällig zu behandeln verstand. Die beiden haben - oder hatten - eine Art Pakt miteinander geschlossen. Ich weiß nicht alles, aber was ich weiß, würde die Spitze der Schwarzen Familie sicher nicht begeistern.«
    Laertes hörte schweigend zu, folgte Khira ganz einfach. Korruption, dunkle Kanäle, eine Hand wusch die andere, auch wenn beide für immer und alle Zeiten vom Blut unschuldiger Menschen besudelt waren - warum sollte es gerade auf dieser Welt denn anders als überall sonst sein? Laertes war nicht überrascht.
    Nur Artimus musste ein paar Mal heftig schlucken, weil seine Partnerin von diesen Dingen gewusst, sie ihm aber nie berichtet hatte. Er jedenfalls hatte vor dem Mittler, der meist als Schatten aufgetreten war, gehörigen Respekt. Khira sah das wohl ein wenig anders.
    »Stell dich nicht an wie ein Kind, Artus«, bat Maus. »Egal, jedenfalls glaube ich in dem Mittler die Person zu erkennen, die du suchst, Laertes.«
    In den Straßen, die sie hinter sich gebracht hatten, war nicht ein Wesen der Höllenscharen aufgetaucht. Ungewöhnlich, fand Laertes. Hatte die Schwarze Familie die Stadt und ihr Umfeld bereits aufgegeben? Es war wohl so, denn die Höllischen schienen sich komplett zurückgezogen zu haben.
    Khira deutete das nicht anders. »Hoffentlich erwischen wir ihn überhaupt noch. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff - eine passende Metapher. Wenn die Ewigen tatsächlich neue Waffensysteme entwickelt haben, die den magischen Panzer sprengen können, dann stehen uns blutige Zeiten bevor.«
    Es war erstaunlich, wie klarsichtig die junge Frau war. Ohne Schnörkel kam sie auf den Punkt.
    Als die drei sich dem Hauseingang näherten, stieß Artimus heftig die Luft aus. »Habe ich jetzt etwas mit den Augen, oder ist das dort Fräulein Breigesicht in Persona?«
    Noel Casall hatte die Ankömmlinge in der Masse der panisch durcheinander laufenden Menschen gleichfalls entdeckt. Deutlich war ihr anzusehen, wie gerne sie noch rechtzeitig verschwunden wäre, doch dazu war es zu spät -Artimus hatte ausgezeichnete Augen.
    »Du hier, Noel? Ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich dein Anblick erfreut. Was hast du hier zu suchen?«
    Breigesicht war nun kreidebleich geworden. Eine Antwort wollte ihr nicht einfallen. Doch die übernahm Khira

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