0842 - Der Sternensammler

Titel: 0842 - Der Sternensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer

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mochte, sie scheiterte. Der Wirbel erfasste den Parapsychologen, riss ihn in sich hinein. Ein schwarzer Schatten wischte auf den Professor zu… die Katze! Laertes glaubte zu erkennen, wie sich das Tier in Zamorras Nacken krallte. Dann waren beide verschwunden.
    Der Luftwirbel hatte seine Opfer gefunden, wollte sich in das Nichts zurückziehen, aus dem er gekommen war, doch Dalius Laertes war schneller. Er ließ sich ganz einfach nach vorn fallen, griff mit beiden Armen in den Wirbel hinein. Ein reißender Schmerz zuckte durch seinen hageren Körper, als ihn die Trombe schluckte.
    Mit einem lauten Knall schloss sich das Siegelbuch. Dann herrschte lähmende Stille im Raum.
    Nicole Duval starrte mit offenem Mund auf den Folianten.
    Das 11. Siegel… es hatte keine Zeit verschwendet.
    Wahrhaftig nicht…
    ***
    Der Boden unter Artus' Füßen gebürdete sich wie ein wild gewordener Lindwurm.
    Maus schrie laut auf, als beide von der Wucht der Druckwelle erfasst wurden - wild mit den Armen rudernd, schlingerte das ungleiche Paar ein paar Meter hoch durch die Luft, landete äußerst unsanft in einem Graben, den es noch vor Sekunden hier nicht gegeben hatte. Die Erde hatte solchen Kräften nichts entgegenzusetzen… sie brach auf, gab sich den Gewalten ergeben hin.
    Maus begann hemmungslos zu schluchzen. Das war selbst für sie zu viel. Artus wagte einen Blick über den Grabenrand hinweg. In der Ferne loderten die Flammen bis hinauf zum Himmel. Der direkte Treff er des Feuerstrahls hatte die Nachbarsiedlung einfach ausradiert. Kein Mensch konnte das überlebt haben.
    Artus' Befürchtungen waren eingetroffen. Die Weltraumteufel hatten die große Stadt in Brand gesetzt. Nun griffen sie das wehrlose Umland direkt an. Und eine Erfolg versprechende Verteidigung konnte Artus bisher zumindest nicht entdecken. Wo waren die Höllenkreaturen, wenn man sie wirklich einmal brauchte? Der magische Schirm, mit dem die Invasoren zumindest die Regionen schützten, die ihnen wertvoll genug erschienen, war geknackt forden. Die Schiffe aus dem All hatten das sicher mit konzentriertem Beschuss geschafft. Zumindest fiel Artus keine bessere Erklärung dazu ein, es sei denn, die Fremden hätten neue Waffen entwickelt.
    Die Konsequenz einer solchen Möglichkeit sah deprimierend aus - für die Menschheit hieße es dann, sich auf eine andere Art der Versklavung einzurichten. Artus schüttelte diese Gedanken ab, denn erst einmal ging es hier um das nackte Überleben.
    Bis zur vielleicht rettenden Burgruine war es gut und gerne noch eine Drittelmeile. Auch wenn der Boden sich in diesen Momenten wieder beruhigt hatte, so war sich Artus alles andere als sicher, dass sie diese Strecke vor dem nächsten Einschlag zurücklegen konnten. Die Alternative sah noch düsterer aus: hier in diesem Graben zu hocken, und die Sekunden zu zählen, bis der kommende Strahl sie röstete.
    Die Entscheidung fiel Artus nicht schwer. Maus stand unter Schock, also war er für sie beide verantwortlich. Mit einem Ruck hob er seine Geliebte in die Höhe, warf sie sich über die linke Schulter. Ein langer Schritt, und er war aus dem Graben heraus. Artus wandte sich nicht zu dem Feuerschein um, der immer näher kam. Er rannte einfach los wie ein Besessener. Ein kurzer Blick zum Himmel ließ ihn erschaudern. Die Atmosphäre schien sich mit Energie aufzuladen - blutrot, durchzogen von giftgelben Blitzen, kündete sie den Menschen von dem Inferno, das dort oben nur darauf wartete, immer und immer wieder auf sie niederzufahren.
    Das Drittel einer Meile konnte länger werden als ein Langstreckenlauf. Auf diese Erleuchtung hätte Artus gerne verzichtet, doch danach fragte ihn niemand. Maus hing wie ein nasser Sack auf seiner Schulter, schien plötzlich das Doppelte ihrer wenigen Kilos zu wiegen.
    Das schrille Pfeifen ließ Artus die Taktfrequenz seines Laufes noch einmal erhöhen. Sie kamen! Es waren die Jäger der Weltraumteufel, die nun durch die Atmosphäre hindurch auf die Erdoberfläche stießen; mit unglaublichen Geschwindigkeiten schnitten sie durch die Luftschichten, die gequält aufheulten.
    So wahnsinnig ihre Beschleunigungswerte waren - sie wurden durch die Bremsfähigkeiten der Jägerschiffe noch bei weitem in den Schatten gestellt. Die kleinen Raumer ließen sich schadlos nur wenige Meter über dem Boden abbremsen, standen dann wie hingezaubert über den Städten und Dörfern, die ihren-Vernichtungswaffen nichts entgegensetzen konnten.
    Das schaffte nur die Schwarze Magie der