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0842 - Tor in die Unendlichkeit

Titel: 0842 - Tor in die Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fertigte.
    „Genau das, was ich gesagt habe", erwiderte Throynbee. Er strich sich über das schwarze Haar. Seine auffallend hellblauen Augen blitzten auf. „Wir alle sind uns darüber einig, daß es purer Wahnsinn wäre, Gäa völlig zu entvölkern, um alle Menschen in die Galaxis zu bringen, wo sich die Erde befindet.
    Lassen wir einmal den erforderlichen technischen Aufwand außer acht. Fraglos läßt sich die Menschheit des NEI mit der nötigen Anzahl von Großraumschiffen transportieren, und sicherlich ist es auch möglich, einen Großteil unserer kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Güter mitzunehmen.
    Dennoch bleibt die Frage: Was soll das eigentlich alles?
    Ist Gäa in Gefahr? Keineswegs. Besteht die Möglichkeit, daß Gäa in absehbarer Zeit von irgendeiner Macht dieses Universums bedroht wird?
    Daran ist überhaupt nicht zu denken. Die Dunkelwolke schützt uns.
    Besteht also eine Notwendigkeit, all das aufzugeben, was wir hier auf Gäa aufgebaut haben?"
    Er blickte sich forschend um. Die meisten seiner Zuhörer schüttelten die Köpfe.
    „Ist es dringend erforderlich, daß wir die Erde, eine verwüstete, verfallene Welt, einen von allen Rohstoffen geplünderten Planeten wieder besiedeln und zu diesem Zweck den voll erschlossenen Planeten Gäa verlassen?
    Ich denke, es gibt kein überzeugendes Motiv für einen Aufbruch in eine völlig Ungewisse Zukunft.
    Oder kann mir einer von Ihnen sagen, ob die machtpolitischen Verhältnisse in der fremden Galaxis so sind, daß wir in den nächsten Jahrhunderten nicht um unsere Sicherheit bangen müssen?
    Kann uns ein Julian Trifflor die Garantie dafür geben, daß wir nicht eines fernen Tages sagen: Wären wir doch auf Gäa geblieben?"
    Volther Throynbee blickte in die Runde. Er wußte, daß er seine Zuhörer im Griff hatte. Er wußte, daß er sie nun so lenken konnte, wie er es wollte. Die Männer und Frauen in diesem Raum gehörten zu den reichsten und einflußreichsten Persönlichkeiten auf Gäa.
    Keiner von ihnen war auf der Erde geboren. Alle waren echte Gäaner. Deshalb hatte er es leicht.
    Wäre ein einziger Terraner unter ihnen gewesen, hätte sich wahrscheinlich Widerspruch erhoben. So aber stimmten alle ihm zu.
    „Sie sagten, daß wir handeln müßten", bemerkte Jane Crisk.
    „Sie haben angedeutet, daß wir Tifflor zwingen müßten, das zu tun, was richtig ist."
    „Das habe ich nicht vergessen", entgegnete der Schwarzhaarige freundlich. „Ich wollte nur noch einmal bewußt machen, daß niemand von uns daran zweifelt, daß unsere Überzeugung richtig und moralisch absolut gerechtfertigt ist."
    „So ist es", antwortete Jaul Famirguez, ein namhafter Künstler, dessen Werke überall auf Gäa bewundert werden konnten.
    Er wußte, daß man seine oft riesigen Skulpturen nicht zur Erde mitnehmen, sondern auf Gäa zurücklassen würde.
    Das war ein besonderer Grund für ihn, sich gegen den Abzug auszusprechen.
    „Wir alle wissen durch einen zuverlässigen Informanten, daß im Raumsektor der Doppelsonne Arcur-Alpha und Arcur-Beta, der sogenannten Hektikzone, ein Schwarzes Loch entstanden ist.
    Es ist ein Dimensionstunnel, durch den die Laren in eine Falle geführt werden sollen.
    Wir haben nun erfahren, daß die Laren offenbar mißtrauisch geworden sind und ihre Flotte aus der Hektikzone abgezogen haben. Julian Tifflor hat den Befehl erteilt, daß sich kein Raumschiff des NEI in der Nähe des Black Holes sehen lassen darf."
    Volther Throynbee machte eine kleine Pause, um seine Worte wirken zu lassen.
    Wieder blickte er in die Runde. Seine Zuhörer dachten in den Bahnen, in denen sie nach seinem Willen denken sollten.
    „Tifflor fürchtet, daß die Laren das Schwarze Loch überhaupt nicht mehr beachten werden", fuhr er schließlich fort. „Er glaubt, daß die Laren dann in der Galaxis bleiben würden. Nun gut, sorgen wir dafür, daß sie das Black Hole nicht benutzen.
    Geben wir Ihnen einen Grund, in der Milchstraße zu bleiben - und wir haben keinen Anlaß mehr, den sicheren Schutz der Provcon-Faust zu verlassen.
    „Das wäre glatter Verrat", erklärte Famirguez.
    Volther Throynbee ging auf diesen Vorwurf nicht sogleich ein.
    Er ließ seinen Zuhörern Zeit, über seinen Vorschlag und das Gegenargument nachzudenken. Als sich jedoch eine ungezügelte Diskussion anbahnte, hob er abwehrend die Hände. Es wurde still im Raum.
    „Die Laren können sich auf lange Sicht hin nicht halten, wenn es ihnen nicht gelingt, ihr Energieproblem zu lösen.
    Sie

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