0842 - Tor in die Unendlichkeit
ich gerechnet habe. Man sieht nach, was eigentlich los ist und warum es nicht weitergeht."
Er fühlte die Blicke der Offiziere auf sich ruhen, und er spürte, wie unsicher die Männer waren, die zu seiner Führungsmannschaft gehörten. Plötzlich wurde ihm klar, daß er zu lange in seiner Kabine gewesen war. Der Informationsfluß war unterbrochen gewesen.
Paas-Treer hatte die Zeit genutzt, sich selbst aufzubauen und die Autorität des Verkünders der Hetosonen zu untergraben. Doch nun war etwas geschehen, womit Paas-Treer nicht gerechnet hatte.
Das von Hotrenor-Taak befürchtete klare Zeichen dafür, daß das Black Hole eine Falle war, war gesetzt worden.
Damit gerieten die Behauptungen und Ankündigungen Paas-Treers ins Wanken.
Der Verkünder der Hetosonen hatte recht behalten und nicht der, von dem jeder wußte, daß er voller Ungeduld darauf wartete, daß Hotrenor-Taak sein Amt endlich zur Verfügung stellte.
Durch allzu große Ungeduld und mangelnde. Umsicht konnten sich aber gefährliche Fehler einschleichen. Das war jedem klar.
Auch Paas-Treer dämmerte, daß er zu ungestüm vorangegangen war. Er merkte, daß er an Boden verlor.
„Vorläufig beweist die Anwesenheit dieses Raumschiffs noch gar nichts", erklärte Paas-Treer. „Ist es sicher, daß es kein SVE-Raumer ist?"
„Das ist sicher", antwortete der Funkleitoffizier. „Es ist keiner unserer Raumer."
„Keine Identifizierung möglich?"
„Aus dieser Entfernung können wir das Schiff nicht identifizieren", erwiderte der Offizier. „Wir können lediglich feststellen, daß es kein SVE-Raumer ist. Das ist alles."
„Es könnte ein Walzenraumer unserer Freunde, der Überschweren, sein", sagte Paas-Treer, der verzweifelt nach einem Ausweg suchte. Er sah Hotrenor-Taak überlegen lächeln, und er haßte ihn dafür.
„Wenn es das Raumschiff eines Freundes wäre, Paas-Treer", erklärte der Verkünder der Hetosonen, „dann würde es funken."
Paas-Treer schüttelte den Kopf. Er wehrte sich gegen dieses Argument, obwohl er fühlte, daß es stichhaltig war.
„Warum sollte es das tun?" fragte er. „Wenn es die Überschweren sind, und wenn sie uns suchen, dann brauchen sie doch nur zu warten, bis wir kommen."
„Ein Überschwerer hätte keinen Grund, sich still zu verhalten", erläuterte Hotrenor-Taak. „Er könnte sich ruhig bemerkbar machen. Er braucht uns ja nicht zu fürchten. Anders sieht es aus bei einem Raumer der GAVÖK.
Dieser hätte allen Grund, sich unauffällig zu verhalten. Und sieh hin, Paas-Treer. Genau das macht die Besatzung dieses Schiffes."
„Wir könnten hinfliegen und das Schiff kapern", sagte Paas-Treer. „Dann wissen wir eindeutig, was los ist."
„Das, lieber Freund, haben wir nicht nötig", entgegnete Hotrenor-Taak. Er zeigte auf den Ortungsreflex. „Für uns genügt, daß dort ein Raumschiff ist. Es ist der Beweis dafür, daß der Dimensionstunnel eine Falle ist."
Er wollte sich abwenden und die Zentrale verlassen. Doch sein Stellvertreter eilte ihm nach. Er hielt ihn zurück.
„Und wie geht es weiter?" schrie Paas-Treer. „Unsere Situation ist hoffnungslos. Wir können uns in dieser Galaxis nicht mehr halten. Unsere Energievorräte sind erschöpft.
Wenn wir nicht in das Schwarze Loch fliegen, können wir uns auch gleich selbst töten, bevor die GAVÖK das besorgt."
„Warum sich denn aufgeben?" fragte Hotrenor-Taak gelassen. „Sicherlich müssen wir auf die SVE-Raumer verzichten.
Nun gut, dann werden wir eben andere Raumschiffe benutzen. Wir werden Raumschiffe der GAVÖK an uns bringen.
Wir werden uns von den Überschweren Raumschiffe bauen und mit unserer Technik ausrüsten lassen.
Das ist kein Problem."
„Keine SVE-Raumer mehr?" Paas-Treer blickte ihn geradezu entsetzt an. Auch die anderen Offiziere in der Zentrale zeigten ihre Bestürzung. Hotrenor-Taak sah ihnen an, daß sie sich ein Leben ohne SVE-Raumer überhaupt nicht vorstellen konnten.
SVE-Raumer waren das bestimmende Element in der langen Geschichte der Laren gewesen.
Irgendwann früher einmal hatte es sicherlich andere Raumschiffe gegeben. Auch die Laren waren mit einfachen Raumern ins All gestartet. Aber das war so lange her, daß diese Raumschiffe für die Lare bereits Legende waren.
„Nein", sagte Hotrenor-Taak. „Keine Sorge. Ich habe den Verstand nicht verloren. Im Gegenteil. Ich habe den Eindruck, daß ich der einzige bin, der noch bei klarem Verstand ist."
Mit einer lässigen Handbewegung schob er seinen Stellvertreter zur Seite
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