0842 - Tor in die Unendlichkeit
sie zu bedenken.
„Sicher", erwiderte er. „Aber das ist nicht so schlimm.
Eine Katastrophe aber wäre es, wenn Throynbee die Hektikzone erreicht."
„Er ist noch nicht dorthin unterwegs", erklärte einer der Ortungsoffiziere. „Wahrscheinlich hält er sich irgendwo im Ortungsschutz einer Sonne versteckt."
„Ebenso wie die ALHAMBRA", bemerkte Jennifer.
Tifflor diktierte einen Hyperfunkruf an die ALHAMBRA und ließ ihn gerafft abstrahlen.
Dabei war er sich dessen bewußt, daß die Erfolgsaussichten nicht sehr hoch waren. Da er nicht wußte, wo sich die ALHAMBRA verbarg, konnte er den Funkspruch nicht über die Richtstrahlantenne scharf gebündelt abstrahlen.
Er mußte eine starke Streuung und damit einen Reichweiteverlust in Kauf nehmen. Da er jedoch wußte, wo die Laren waren, und welches Gebiet die ALHAMBRA beobachten sollte, konnte er das wahrscheinliche Versteck des gesuchten Schiffes annäherend einkreisen.
Eine halbe Stunde lang sendete die BADHRA alle dreißig Sekunden den Rafferspruch. Dann endlich lief eine Antwort ein.
„Die ALHAMBRA", meldete der Funkleitoffizier.
„Sendung einstellen", befahl Tifflor. Er wartete ab, bis der Hauptcomputer die Antwort von Coden Gonz entschlüsselt hatte.
Sie war äußerst knapp gehalten und lautete lediglich: „Verstanden."
„Und was nun?" fragte Jennifer Thyron, während der Funkleitoffizier die Hyperfunkantennen auf die ALHAMBRA ausrichtete, so daß folgende Funksprüche scharf gebündelt und damit weitgehend abhörsicher gesendet werden konnten.
„Wir müssen abwarten, bis Throynbee sein Versteck verläßt", erwiderte Tifflor.
Einige Minuten verstrichen, dann meldete sich die ALHAMBRA wieder. Dieses Mal lief ein von Tekener abgezeichneter Funkspruch ein.
„Wir übernehmen Throynbee", lautete er. „Kehrt nach Gäa zurück."
„Einverstanden", antwortete Tifflor. „Mehr wollten wir nicht erreichen."
Er blickte Jennifer Thyron lächelnd an.
„Du bist enttäuscht", stellte er fest.
„Ein wenig", gab sie zu. „Ich hätte etwas darum gegeben, Volther Throynbee aufzuhalten."
„Die ALHAMBRA hat die weitaus besseren Möglichkeiten", entgegnete er. „Wir ziehen uns zurück. Je weniger Raumschiffe hier herumgeistern, desto besser."
Er gab den Rückzugsbefehl, die BADHRA wendete und kehrte in die Energiewirbel der Dunkelwolke zurück.
„Volther Throynbee ist ein Mutant", behauptete Ronald Tekener. „Davon bin ich jetzt fest überzeugt.
Nur mit parapsychischen Kräften konnte er sein Spielchen betreiben."
Niemand widersprach ihm.
Coden Gonz, Roctin Par, der Prov-coner-Lare, und Kershyll Vanne beobachteten ebenso wie die Offiziere der ALHAMBRA die Ortungsschirme. Der 7-D-Mann deutete mit ausgestreckter Hand auf eine Sonne.
„Dort verstecken sie sich", sagte er. „Wir wissen ungefähr, wo sie die Dunkelwolke verlassen haben, und wir vermuten, daß sie zur Hektikzone wollen. Diese Sonne liegt auf ihrem Weg. Sie bietet sich als Versteck an wie keine andere."
„Wir gehen näher heran", entschied Ronald Tekener. „Ich glaube, das können wir riskieren."
Coden Gonz führte das 1500 Meter große Großkampfschiff des NEI aus dem Ortungsschutz der Sonne heraus und brachte es auf einen Kurs, auf dem nur eine geringe Ortungsgefahr bestand.
Die abschirmende Sonne befand sich nach wie vor zwischen der ALHAMBRA und der larischen Flotte.
Je weiter sich die ALHAMBRA jedoch von ihr entfernte, desto größer wurde die Ortungsgefahr.
Der Kommandant beschleunigte das Raumschiff soweit, daß er zum Linearflug übergehen konnte. In wenigen Minuten überwand er den Abgrund zwischen den beiden Sonnen.
Als die ALHAMBRA in den Normalraum zurückkehrte, schoß ein kleiner Kugelraumer aus dem Ortungsschatten der Zielsonne heraus und beschleunigte mit Höchstwerten.
„Kurs exakt auf Arcur-Beta gerichtet", meldete der Ortungsleitoffizier. Er gab damit die letzte Bestätigung dafür, daß die Ermittlungen Jennifers zum richtigen Ergebnis geführt hatten. Throynbee wollte die Menschheit tatsächlich verraten, um das Unternehmen Pilgervater unmöglich zu machen.
„Sagen Sie ihm, daß er stoppen soll", befahl Ronald Tekener und zeigte auf den Ortungsreflex. Die ALHAMBRA schloß langsam zu dem fliehenden Frachtraumer auf.
Der Funkleitoffizier übermittelte den Befehl. Die ALHAMBRA hatte bereits bis auf etwa zweihunderttausend Kilometer zu dem verfolgten Schiff aufgeschlossen, als sich der Kommandant des Frachters über Bildfunk meldete. Ronald Tekener ließ
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