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0844 - Tödliches Amsterdam

0844 - Tödliches Amsterdam

Titel: 0844 - Tödliches Amsterdam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefiel dem Mann zwar nicht, doch er brachte uns sogar zu einer Polizeistation, wo sich zumindest van Steen umziehen und aufwärmen konnte. Andere Kleidung wurde in einem Fundus gefunden. Sie paßte sogar einigermaßen.
    Suko und ich hatten auf van Steen in einem Raum gewartet, mit Blick auf die Amstel. Es war so etwas wie eine Kantine, jedenfalls standen Automaten an den Wänden, wo sich der Käufer Getränke und auch einige Kleinigkeiten gegen den Hunger ziehen konnte.
    Darauf hatten wir verzichtet. Van Steen war es schließlich, der Tee mitbrachte. Er war mit Rum angereichert worden. »Das wird uns durchwärmen«, sagte er, als er die Thermoskannen auf den viereckigen Tisch stellte und die Tassen verteilte.
    »Danke.«
    Wir schenkten uns ein, van Steen rauchte eine Zigarette und strich über sein kurzes Haar. »Da haben wir beide Glück gehabt, John. Du ebenso wie ich.«
    »Stimmt.«
    Der Kommissar trank. Er war ein unkomplizierter Mensch, und wir hatten abgemacht, sofort zum vertrauten Du überzugehen. Es war in Holland so üblich.
    »Mich hat Fanny gerettet. Dieses Monstrum wollte mir an den Kragen. Es wollte mich ebenso umbringen wie euren Landsmann.« Der Kommissar schüttelte sich. »Habt ihr dafür eine Erklärung?«
    »Warum wollte man dich töten?« fragte Suko.
    »Weil ich das Wesen in der Gracht entdeckt und anschließend mit einem Ruderkahn verfolgt habe.« Van Steen putzte sich die Nase. »Sie glauben nicht, was mir und den Kollegen alles durch den Kopf ging. Wir haben die Leiche doch untersuchen lassen, die Verletzungen sind schrecklich. Der Mann muß auf eine schlimme Art gestorben sein.« Er schüttelte sich.
    »Niemand wußte so recht zu sagen, wie es passiert ist. Selbst unser Arzt nicht. Der Pathologe sprach nur von spitzen Gegenständen, die Olmian umgebracht haben, aber eine derartige Waffe habe ich an oder bei diesem Wesen nicht entdecken können.«
    »Es nahm die Hände«, sagte Suko.
    »Das denke ich jetzt auch.« Van Steen rieb durch seine geröteten Augen.
    »Mich würde interessieren, wie es euch ergangen ist und was ihr zu diesen nicht normalen Vorgängen sagt.«
    Suko lächelte schmal. »Hat man dir nicht mitgeteilt, wer wir sind, Ric?«
    Van Steen schaute durch das Fenster. »Ja, ihr seid Kollegen. Man hat auch etwas über Spezialisten gesagt, aber dieser Begriff läßt sich ja dehnen.« Er schnippte einen Krümel von der Tischplatte. »Wenn ich mir überlege, wie ihr reagiert habt, als dieses Mordwesen auftauchte, da kann ich nur staunen.« Er suchte nach Worten. »Kann es so gewesen sein, daß ihr beide nicht mal sonderlich überrascht worden seid? Ein normaler Mensch - auch ein Polizist - wäre doch aus der Fassung geraten, sage ich mal.«
    »Stimmt.« Suko schaute mich an. »Ich denke, John, jetzt bist du an der Reihe, die Karten auf den Tisch zu legen.«
    Van Steen hob die Augenbrauen. »Das hört sich spannend an.«
    »Ist es auch.« Ich nickte ihm zu. »Was Sie gleich hören werden, Ric, klingt unwahrscheinlich und…«
    »Sag weiterhin du.«
    »Pardon, habe ich vergessen.«
    »Mich kann auch nichts Unwahrscheinliches mehr aus der Bahn werfen«, sagte er, »jetzt nicht mehr.«
    »Abwarten.«
    Der gute Kommissar wartete ab, und er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als ich ihm meine Erlebnisse der vergangenen Nacht darlegte. Ich beschrieb ihm die Umgebung, ich beschrieb ihm sehr plastisch die beiden Kämpfer und erklärte ihm auch, daß ich die Frau und den Mann während der Grachtenfahrt auf einer Brücke hatte stehen sehen. »Sie wissen also Bescheid, daß wir hier sind. Sie haben uns oder zumindest mich durch das Glasdach sehen können.«
    Ich schwieg, und van Steen schwieg ebenfalls. Er schüttelte dabei den Kopf, schaute aus dem Fenster, sah die Boote auf der Amstel und meinte dann: »Da komme ich wirklich nicht mehr mit. Das geht über meinen Verstand hinaus.« Er schob die Hände zusammen, um seine nächsten Bemerkungen plastisch zu unterstützen. »Da ist doch irgendwas verkehrt gelaufen. Da müssen sich gewisse Dinge verschoben haben, denke ich mal. Oder seht ihr das anders?«
    »Nein.«
    »Kann die Welt aus den Fugen geraten sein? Ist da etwas eingetreten, das es nur in Romanen gibt?«
    »Auch in Romanen«, gab ich zu. »Nur werden dieses Geschichten von der Wirklichkeit oft überholt.«
    Er schluckte. »Ja, so muß man es wohl sehen und wohl auch glauben, denke ich.«
    »Wir sind nicht gekommen, um dir Lügen aufzutischen.«
    »Daran habe ich auch nicht gedacht,

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