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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht herab wie kleine Eiskugeln, und er schien es nicht mal zu merken. Nur hin und wieder bewegte er seinen Mund, da zuckten dann die Lippen, und dieses Zucken breitete sich auch auf seinen Wangen aus. Die Furcht war wie ein bohrender Meißel, der immer tiefer in seinen Körper eindrang und alles durchbohren wollte.
    Sie hörten ein Zischen.
    Erst sehr leise, als hätte jemand den Hahn einer Gasleitung behutsam aufgedreht.
    Dieses Geräusch riß selbst Corinna aus ihrem Zustand. Sie hob den Kopf an und schaute sich um.
    Dabei umklammerte sie Johnnys Hand und spürte dort ebenfalls den kalten Schweiß, der sich mit dem auf ihrer Hand vermischte. Sie wollte ihm etwas sagen, aber die weiteren Ereignisse ließen sie einfach stocken.
    Auf dem Boden passierte es.
    Und wie aus dem Nichts waren die Flämmchen da. Sie sprangen in die Höhe wie lautlose, unruhige Geister, sie zuckten dabei, streckten sich, sie griffen in die Luft, ohne jedoch ein Ziel zu erreichen, sie sanken zusammen, und es sah so aus, als wollten sie wieder neue Kräfte schöpfen. Dann glitten sie abermals hoch, streckten sich und dabei schafften sie es, sich zu vermehren.
    Die vier Gefangenen schauten aus großen Augen zu, wie die Flammen sie einkesselten. Sie blieben am Boden, waren nicht mal kniehoch, doch sie übernahmen die gesamte Etage und breiteten sich dort wieselflink aus. Sie blieben direkt vor den Fußleisten, als wollten sie diese beschützen, und sie zeichneten jede Ecke nach.
    Die vier jungen Menschen schauten zu. Ihre Gefühlslage wechselte zwischen Angst und Faszination. Allmählich nur kam ihnen ein anderes Phänomen in den Sinn.
    Da brannte ein Feuer.
    Sie spürten keine Hitze. Dieses Feuer war kalt, nicht einmal warm, es war so kalt wie der Hauch, mit dem sie das Gesicht begrüßte hatte. Es war das Kalte Feuer!
    Nichts geschah mit ihren Körpern. Die kleinen Flammen hatten kein Interesse daran, sie zu berühren. Sie wollten nur zeigen, daß sie vorhanden waren.
    Nicht daß sich die vier daran gewöhnt hätten, der erste große Schock war verschwunden. Dieses Gefangensein in der eigenen Psyche und nicht zu wissen wohin.
    Sie standen dicht davor, über einen Ausweg nachzugrübeln. Die Flammen machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Urplötzlich wuchsen sie an, sie schossen mit fauchenden Geräuschen in die Höhe, sie stellten sich auf die Wände, wobei sie noch immer nicht an die Eindringlinge herankamen und nur die Kulisse für eine andere Gestalt bildeten, die wieder einmal aus dem Nichts erschien.
    Es war das Gesicht!
    Es schwebte vor, über, hinter und neben ihnen. Es war überall. Es füllte der Raum aus. Es war ein Produkt der Flammen, zumindest tat das Feuer ihm nichts. Gelbe Augen funkelten in dem Aschgrau der Haut, falls davon überhaupt gesprochen werden konnte. Dieses Gesicht war nicht normal, es war ein Zustand, eine Projektion. Es konnte angefaßt werden, und es war Johnny Conolly, der sich als erster aus der Starre löste. Er wunderte sich selbst darüber, als er den rechten Arm anhob. Die Hand streckte er dem Gesicht entgegen.
    Es kam zur Berührung.
    Er faßte an - und hindurch!
    Es gab nichts, das er berühren oder betasten konnte. Dieses Gesicht war zwar vorhanden, allerdings nur als feinstoffliches Etwas. Ansonsten fehlte bei ihm jeder Widerstand. Auch an Johnnys Hand veränderte sich nichts. Sie blieb so wie immer, keine Kälte kroch in sie hinein, er spürte auch keine Hitze, alles war so schrecklich normal geblieben. Auch als er nach den Augen fühlte, war nichts zu spüren. Die Finger glitten einfach hindurch. Aber das Gesicht real, keine Täuschung, und die Flammen waren es auch nicht. Sie hatten mittlerweile vom gesamten Haus Besitz ergriffen. Nicht nur dort, wo die Eindringlinge standen, sie tanzten auch auf den Stufen der Treppe, bauten sich dort weiter auf, waren in die Höhe geglitten und hatten sicherlich auch die obere Etage erreicht. Das Haus gehörte innen den Flammen, sie regierten es, dirigiert von dem schaurigen Gesicht der Frau, die aus dem Jenseits zurückgekehrt war.
    Das Höllenhaus machte seinem Namen alle Ehre.
    Keiner wußte, was er tun sollte. Jeder spürte die Veränderung. Sie standen zwar noch in der normalen Umgebung, aber sie kamen sich vor, als wären sie weggetragen worden. Hier lief so einiges an ihnen vorbei. Das Vibrieren unter den Füßen war ihnen ebenfalls neu, und die beiden Augen des Geistergesichts starrten sie jetzt von der Decke her an, denn Fanny Weldons Erbe hatte

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