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0845 - Das Höllenhaus

0845 - Das Höllenhaus

Titel: 0845 - Das Höllenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdammten Kalten Feuer geschrieben. Wir haben es gesehen. Die im Haus waren, haben es auch gesehen, und es hat sie erwischt. Johnny war bei ihnen. Johnny ist verschwunden, ebenso wie die drei anderen. Zwei Mädchen und zwei Jungen. Verflixt, John, wohin sind sie?«
    Eine gute Frage, die eine Antwort verdient hätte. Ich konnte sie meinem Freund leider nicht geben.
    Alles, was ich sagte, wäre nicht mehr als Spekulation gewesen.
    Auch mich hatte das Verschwinden des Hauses überrascht. Ich hätte nicht gedacht, daß es so schnell und überraschend passieren konnte, aber es war nun mal so. Wäre es alles anders gekommen, wenn wir im Haus geblieben wären?
    Natürlich, dann hätten wir Johnny und seine Freunde nach London zurückgeschickt.
    Die Vorwürfe nutzten nichts. Weder Bill noch ich konnten in die Zukunft schauen.
    Der Reporter knetete seine Hände. Er machte den Eindruck eines Menschen, der über etwas nachdachte und noch nicht zum Ziel gekommen war. Er schaute zum düsteren Himmel, blickte sich auch in der Umgebung um und setzte sich schließlich in Bewegung.
    Es war ein anderer Bill Conolly, der vor mir herschritt. Er ging wie ein alter Mann, gebeugt, als wollte er auf dem Boden nach irgendwelchen Spuren suchen.
    Es gab aber keine. Beim plötzlichen Verschwinden des Hauses war nichts zurückgelassen worden.
    Bills Blicke konnten nur ins Leere gleiten, er mußte einfach deprimiert sein.
    Er drehte sich um. In seinem Gesicht zuckte es, obwohl er noch nichts sagte. Schließlich schüttelte er den Kopf, und seine Worte waren nichts anderes als Vorwürfe. »All die Jahre haben wir auf Johnny aufgepaßt, John. Du weißt selbst, daß es manchmal mehr als haarscharf gewesen ist, aber heute, wo ich nur wenige Schritte von ihm entfernt war, hat man ihn mir entrissen. Einfach so.« Er beugte den Kopf vor und schüttelte ihn. Dabei lachte er noch. Es war das Lachen eines Verlierers, eines Mannes, der nichts begriff. Mit beiden Händen schlug er gegen seine Oberschenkel. »Ich komme damit einfach nicht klar. Es geht nicht. Ich… ich… bin am Ende. Ich habe versagt.«
    Er brauchte Trost. Ich war zwar kein Vater, doch ich konnte nachvollziehen, wie es in ihm aussah, deshalb ging ich auf ihn zu und blieb neben ihm stehen. »Noch ist nichts verloren, Bill, gar nichts. Die vier sind verschwunden, aber wer sagt uns, daß sie nicht wieder zurückkehren. Das Haus ist immer wieder zurückgekehrt, das haben wir selbst erfahren. Daran mußt selbst du glauben.«
    Er sah mich irgendwie bitter an. »Glaubst du wirklich daran, John? Glaubst du wirklich, was du da gesagt hast?«
    »Und ob.«
    Er schleuderte eine Haarsträhne aus der Stirn. Diese Bewegung kannte ich auch von Johnny, da glichen sich Vater und Sohn. »Ja, ich spreche nicht einmal dagegen, aber ich möchte dich doch fragen, ob nach Johnnys Rückkehr alles so ist, wie es einmal war.«
    »Wie meinst du das?«
    »Kann er sich nicht verändert haben? Ist er nicht verändert worden? Du mußt damit rechnen, daß er sich unter einer anderen Kontrolle befindet. Wissen wir denn, mit welchen Mächten er in Berührung kommt und wie diese auf ihn wirken? Wissen wir das?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Genau davor habe ich Angst, John. Richtiggehend Angst, wenn du verstehst.« Er hob die Schultern. »Aber was rede ich da? Wir zerbrechen uns die Köpfe über etwas, das wir nicht sehen. Wir können nur hoffen, daß es ihm gutgeht. Oder siehst du eine Möglichkeit, daß wir ihn aus der anderen Welt wieder zurückholen?«
    »Im Moment nicht.«
    Bill deutete mit dem Zeigefinger einige Male zu Boden. »Hör zu, John, dies ist ein magisches Gelände. Hier haben sich andere Mächte etabliert, und ich weiß, daß du in der Lage sein kannst, diese Mächte zu locken.«
    »Denkst du an mein Kreuz?«
    »Genau daran denke ich, John. An dein Kreuz und an nichts anderes. Wenn du es aktivierst, sollte es dir doch möglich sein, das Haus aus der anderen Dimension zurückzuholen - oder?«
    Ich war nicht so überzeugt wie Bill. Das zeigte ich ihm durch ein Heben der Schultern.
    »Nicht?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Was ist schon sicher?«
    »Da hast du recht. Nur kommt in diesem Fall noch eine gewisse Bedrohung oder Gefahr hinzu, weniger für uns, als für deinen Sohn. Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich die Kräfte meines Kreuzes frei wirken lasse. Es könnte sein, daß Johnny zurückkehrt, es muß aber nicht sein, denn die andere Kraft ist auch in der Lage, diesen magischen Ort hier zu

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