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0847 - Duell der Mächtigen

0847 - Duell der Mächtigen

Titel: 0847 - Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Handgepäck und stieg aus. »Danke, mein Freund«, sagte er. Dann wunderte er sich, dass der Mann, dessen Namen er nicht einmal kannte, keine Anstalten machte, wieder loszufahren.
    »Rechnen Sie damit, dass ich Ihre Dienste weiter benötige?«, fragte er.
    Der Taxifahrer zuckte mit den Schultern. »Nur Allah weiß es«, orakelte er. »Auf jeden Fall will ich mir das Spektakulum nicht entgehen lassen.«
    Zamorra jprinste. »Woher kennen Sie solche seltsamen Wörter?«
    Der Marokkaner lachte. »Halten Sie mich nicht für einen dummen kleinen Kameltreiber«, sagte er. »Mit dem Fahren verdiene ich mir nur ein bisschen Taschengeld hinzu, damit mir das Französisch-Studium leichter fällt. Ich bin«, verriet er, »im fünften Semester.«
    »Sie sprechen ein besseres Französisch als mancher Franzose. Studieren Sie lieber Psychologie, Spezialgebiet Parapsychologie«, schlug Zamorra vor. »Dann sehe ich Sie in meinem Hörsaal wieder. Uns stirbt der Nachwuchs weg. Und die wenigen wirklich Interessierten und Talentierten werden vom Geheimdienst abgeworben.«
    »Huch. Sie sind ein Dozent? Hier in Marseille?«
    »Überall auf der Welt, wo man mir eine Gastprofessur anbietet und bezahlt. - Na, da kommt er ja schon.« Damit meinte Zamorra den Abschleppwagen.
    Er warf einen Blick auf das mit einem Sicherheitsschloss versperrte Tor. Hinter den Stahlgitterstreben konnte er einige Autos im Mondlicht erkennen. Schrottreife Kleinwagen waren ebenso darunter wie Luxuslimousinen und Edelsportwagen Da sollte sein BMW jedenfalls nicht landen. Ihn wieder auszulösen, würde nicht nur eine Menge Geld kosten, sondern auch ein Riesentheater mit der Polizei mit sich bringen, wegen des Chaos in der Tiefgarage. An beidem war der Parapsychologe nicht interessiert.
    Der Abschlepper stoppte vor dem Tor. Der Fahrer sprang aus dem Fahrerhaus. Misstrauisch sah er Zamorra und dann das Taxi an.
    »Was gibt das denn jetzt für eine Veranstaltung?«, fragte er.
    Zamorra ging auf den Mann zu. Als er noch etwa zwei Meter entfernt war, hob er eine Hand. Er hoffte, dass das Mondlicht und der Schein der Straßenlaterne ausreichten, dass der Abschleppfahrer genau sah, wie sich diese Hand bewegte.
    Zamorra sah den Fahrer an. »Schauen Sie«, sagte er ruhig und sanft. »Schauen Sie genau hin. Ganz genau, verstehen Sie? Sie müssen ganz genau hinschauen.«
    »Was… was soll…«
    »Schauen Sie nur meine Hand an. Die Finger. Sie bewegen sich, nicht wahr? Was tun sie?«
    »Sie… sie bewegen sich…«
    »Genau. Sie müssen genau hinschauen.« Zamorras Stimme klang beruhigend, fast einschläfernd. Seine Finger streckten und krümmten sich. Die Hand vollzog pendelnde Bewegungen durch die Luft.
    »Sie werden jetzt den Wagen abladen«, sagte Zamorra ruhig. »Jetzt, hier, an der Straße. Laden Sie den Wagen ab. Es hat alles seine Richtigkeit.«
    »Ich lade den Wagen jetzt ab. Es hat alles seine Richtigkeit.«
    Zamorra trat zur Seite und beobachtete die Arbeit des Mannes. Der Taxifahrer stieg aus und trat zu dem Parapsychologen. »Hypnose?«, fragte er im Flüsterton.
    Zamorra nickte.
    »Ich dachte nicht, dass das so schnell geht.«
    »Ein bisschen Zauberei ist auch dabei.« Zamorra schmunzelte, als er den Marokkaner leicht zusammenzucken sah.
    Der Abschlepper arbeitete schnell. Zamorras BMW rollte auf die Straße. »Sie steigen jetzt in ihren Lastwagen und fahren zurück«, sagte Zamorra. »Sie werden an der nächsten Ampel erwachen und sich daran erinnern, den Wagen ordnungsgemäß auf dem Hut geparkt zu haben.«
    Der Mann bestätigte die letzte Anweisung, stieg ein und fuhr los. Zamorra packte sein Handgepäck in den Kofferraum. Eine kurze Prüfung ergab, dass die Polizei nichts aus dem Fahrzeug entfernt hatte. Selbst den leeren Feuerlöscher hatte jemand in den Fußraum vor dem Beifahrersitz gelegt.
    »Es ist wichtig, dass man dem Kandidaten den Befehl gibt, aus seinem Hypnosezustand wieder zu erwachen«, sagte Zamorra. »Sonst bleibt er für den Rest seines Lebens in diesem Zustand. Und da er keine neuen Befehle erhält, weiß er nicht, was er tun soll. Das kann katastrophal enden.«
    »Und wenn jemand seinen Zustand erkennt und einen anderen Hypnotiseur bittet…«
    »Das wird nicht funktionieren«, sagte Zamorra. »Der Hypnosezustand kann nur von dem wieder aufgelöst werden, der ihn erzeugt hat.«
    Der Marokkaner schluckte. »So etwas kann ja zu einer furchtbaren Waffe werden«, überlegte er. »Wenn Terroristen auf die Idee kommen sollten… oder im Krieg eine

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