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0847 - Duell der Mächtigen

0847 - Duell der Mächtigen

Titel: 0847 - Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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ganze Kompanie Soldaten hypnotisiert wird… Ich habe mal im TV eine Showsendung gesehen, in der der Hypnotiseur von der Bühne aus fast den gesamten Zuschauersaal hypnotisiert und die Menschen dazu gebracht hat, die unmöglichsten Dinge zu tun.«
    »Eine Show-Sendung, eben«, sagte Zamorra. »Alles nur vorgespielt. Diese Massenhypnose hat in Wirklichkeit nicht stattgefunden. In Wirklichkeit ist so etwas praktisch unmöglich. Ich konnte nicht mal sicher sein, diesen einen Mann tatsächlich zu hypnotisieren, und es war ganz schön anstrengend, auch wenn man es mir nicht ansiéht. Noch einmal könnte ich das in dieser Nacht nicht machen. Ich muss mich erst wieder davon erholen. Und - es war nur ein Mann, nicht ein ganzer Zuschauersaal. Glauben Sie es mir.«
    »Glauben Sie, mir beibringen zu können, wie man so etwas macht? Ich meine, für den Fall, dass ich von einem Fahrgast bedroht werde, der mir das Geld abnehmen will.«
    »Oder dem Sie den doppelten Fahrpreis berechnen möchten?«
    »Nur Allah weiß, wozu Menschen fähig sind«, sagte der Taxifahrer mit Unschuldsmine.
    »Sei es, wie es sein mag; Sie müssten eine Menge Zeit dafür opfern. Und nicht jedem ist es gegeben, das Erlernte wirklich anwenden zu können.«
    »War ja nur eine Frage.«
    »Schon gut«, sagte Zamorra. »Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Wenn ich wieder in Marseille bin und ein Taxi brauche, werde ich nach Ihnen fragen. Und wenn Sie wollen, lasse ich Sie benachrichtigen, wenn ich hier oder in für Sie erreichbarer Nähe eine Gastvorlesung halte.«
    »Gern.« Der Marokkaner drückte Zamorra eine Visitenkarte in die Hand. Mit Name, Anschrift und Mailadresse. Zamorra lächelte, schlug ihm auf die Schulter und stieg in seinen Wagen. Es stank fürchterlich nach verbranntem Leder und Kunststoff. Da war eine sehr gründliche Reinigung nötig, von der Reparatur ganz abgesehen. Vielleicht überstieg sie den Zeitwert. Aber immerhin: Der BMW fuhr, und das war das Wichtigste.
    Zamorra fuhr die Seitenscheibe herunter. »Noch etwas: Wenn Sie einen Riesen sehen - fahren oder laufen Sie um Ihr Leben.«
    »Riesen?«
    Aber da war Zamorra schon weg…
    ***
    Die Nacht schützte ihn.
    Don Jaime zog seine Kreise am dunklen Himmel. Er wartete darauf, dass die Rissen ihn bemerkten und erneut angriffen, Blitze auf ihn verschossen, ihn zu töten versuchten…
    Aber nichts dergleichen geschah.
    Zorn tobte in dem Vampir. Liebend gern hätte er diese Riesen umgebracht. Weniger dafür, dass sie ihn bedrohten, sondern dass sie sein Auto zerstört hatten. Den Hispano-Suiza! So viele Jahre hatte er diesen wunderbaren, noblen Oldtimer gefahren, und jetzt gab es ihn nur noch als ausgeglühtes Wrack! Er hing an diesem Fahrzeug wie an einem Familienmitglied oder gar einem guten alten Freund.
    Hinzu kam, dass sich im Kofferraum des Wagens der Sarg mit der Heimaterde befunden hatte, in dem Don Jaime schlief, wenn er sich nicht gerade in seinem Refugium in spanischen Gefilden aufhielt. So war er nun gezwungen, erst einmal dorthin zurückzukehren. Das passte ihm gar nicht. Was, wenn die Riesen ihm folgten und auch dort böse Zerstörungen anrichteten? Ob ihm sein Bruder Zamorra auch in diesem Fall helfen konnte, wagte Jaime zu bezweifeln.
    Und erst recht, ob Zamorra es auch wollte. Obgleich die Riesen gemeinsame Feinde waren…
    Nun, es sah so aus, als gäbe es für Don Jaime hier momentan nichts mehr zu gewinnen. Also machte er sich auf den langen Flug zurück nach Spanien. Er wusste, dass er bei seiner Ankunft zu Tode erschöpft sein würde.
    Aber was blieb ihm anderes übrig? Sich in ein Flugzeug oder einen Bahnwaggon setzen konnte er nicht. Weniger, weil ihm das Geld fürs Ticket fehlte; das ließ sich irgendwie regeln. Nein, es war die fehlende Kleidung. Wenn er sich rückverwandelte, war er nackt. Seine Kleidung war zerfetzt und von ihm abgefallen, als er seine Fluggestalt annehmen musste. Er hatte nicht die Zeit gefunden, sie schnell genug auszuziehen und sicher zu deponieren.
    Auf die Idee, sich auf dem Dach eines Eisenbahnwagens festzukrallen und sich so transportieren zu lassen, kam er nicht…
    ***
    Merlin war erst wenige Meter weit in Richtung auf Gryfs Hütte gegangen, als er hinter sich einen seltsamen Laut hörte. Ungläubig staunend wandte er sich um - und sah den Dämon.
    Lucifuge Rofocale bewegte sich!
    Der Dämon, der doch eigentlich tot sein musste, begann, sich aufzurichten!
    Er war nicht tot. Er schien zwar sehr schwach zu sein, aber er erholte sich

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