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0847 - Duell der Mächtigen

0847 - Duell der Mächtigen

Titel: 0847 - Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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zusehends. Die grausigen Wunden, die Merlins Sichel in seinen Leib geschnitten hatte, heilten unglaublich rasch, schlossen sich und hinterließen nicht einmal Narben!
    »Verdammt sollst du sein«, entfuhr es dem entsetzten Zauberer.
    Er musste etwas tun, musste Lucifuge Rofocale den Garaus machen, solange dieser noch geschwächt war. Wenn der Dämon erst einmal seine einstige Stärke zurückerlangt hatte, war es zu spät. Dann hatte Merlin keine Chance mehr. Selbst ein Teil seiner einstigen Kraft reichte schon dafür aus, denn auch Merlin war von dem erbitterten Kampf geschwächt.
    Aber irgendetwas hinderte den Zauberer daran, aktiv zu werden. Etwas Unbegreifliches, Unheimliches. Etwas, das von dem Erzdämon ausging.
    Merlin stemmte sich dagegen. Aber es gelang ihm nicht, den Bann zu brechen, den sein Feind über ihn gelegt hatte. Lucifuge Rofocale war jetzt schon wieder stärker als er!
    Merlin stöhnte auf. Er wollte diesen Kampf nicht verlieren, durfte es nicht. Lucifuge Rofocale musste gestoppt werden. Sah er denn nicht die Gefahr, die er heraufbeschwor? Sah er nicht, welche Macht sich in den Amuletten verfestigte, wenn sie zusammengeführt wurden?
    Sein anderes Ich hatte es gewusst. Der andere Lucifuge Rofocale hätte beinahe den-Verstand verloren. Er hatte Amulette gesammelt, damals, vor langer Zeit. Mit ihnen wollte er noch mächtiger werden, als er es bereits war. Doch die Amulette waren mächtiger als er. Er verlor stückweise den Verstand. Gerade noch rechtzeitig gelang es ihm, sich davon zu lösen und sie fortzuschleudern, hinaus in die Weltraumtiefen, wo sie verschwanden und nicht mehr gefunden wurden.
    Nicht mehr - bis heute!
    Aber wenn die beiden letzten Siegel jenes bösen Buches gebrochen wurden, erging der Ruf, und sie würden heimkehren. Zamorra, der nichts davon ahnte, der selbst schon dem Buch und den Siegeln verfallen war, ohne es zu begreifen - er würde der Handlanger des Bösen werden, würde die Amulette zurückholen und zusammenführen. Er wusste nicht, was er tat. Aber Lucifuge Rofocale wusste es. Der Erzdämon hatte alles geplant.
    Er bekam alle Macht des Multiversums, ohne sich dabei selbst die Hände schmutzig zu machen.
    Glaubte er.
    Merlin wusste es besser. Er wusste, dass nicht Macht in Lucifuge Rofocales Hände fallen würde, sondern Vernichtung und Untergang. Er würde zerstören, was er beherrschen wollte.
    Er würde alles zerstören.
    Begriff er das nicht?
    Oder wollte er es einfach nicht begreifen? Glaubte er, alles unter Kontrolle zu bekommen?
    »Narr«, flüsterte Merlin. »Oh, du verdammter Narr! Ich muss dich töten, um es zu verhindern!«
    Aber hatte er die Chance dazu nicht bereits vertan?
    Lucifuge Rofocale richtete sich auf. Er kam auf die Knie, schwankte, schien wieder zurückstürzen zu müssen. Doch dann, mit einem Ruck, streckte sich sein Körper, stand aufrecht da.
    Er sah ausgedörrt aus. Der Kampf gegen Merlin hatte auch an seiner Substanz gefressen. Aber er war nicht tot. Er hatte die Attacke des Zauberers wider Erwarten überlebt!
    Eingefallen und schmal das Gesicht, dünn die Lippen, und die Augen lagen tief in ihren Höhlen. Aber in diesen Augen irrlichterte es. In ihnen brannte ein mörderisches Feuer, das den Tod verhieß.
    Merlins Tod!
    Schwankend wie ein Schilfrohr im Wind näherte sich der Dämon dem Zauberer.
    ***
    Schon nach kurzer Zeit erkannte Zamorra, dass es ein Fehler war, mit dem BMW zurück zum Château Montagne fahren zu wollen. Immerhin waren es erheblich mehr als 300 Autobahnkilometer. Aber schon kurz hinter Avignon merkte der Parapsychologe, dass etwas nicht stimmte.
    Die Elektronik spielte verrückt.
    Offenbar war der Brandschaden doch größer als gedacht. Die Hitze des Feuers musste diverse Kabel in Mitleidenschaft gezogen haben, unter Umständen die Chips der vielen kleinen Steuergeräte ebenfalls. Jedenfalls ließen sich die Fensterheber nicht mehr betätigen, die Außenspiegel zeigten plötzlich irgendwas an, nur nicht das, was sie sollten, und wenn Zamorra sie neu einstellte, regulierten sie sich anschließend gleich wieder um. Die Beleuchtung fiel immer wieder mal für ein paar Sekunden aus, der Bordcomputer zeigte die abstrusesten Werte an - von der Uhrzeit 53:78 bis hin zur Durchschnittsgeschwindigkeit von 795 km/h. Das einzig Verlässliche schien die Tankanzeige im Instrumententräger zu sein. Und die deutete auf einen Benzinverbrauch von über 60 Litern auf 100 Kilometer hin.
    Normal waren etwa zwölf bis vierzehn für den

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