0847 - Metamorphose
MV-Fähigkeit eingesetzt, um während der Flucht seine Erscheinung zu verändern, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Da er statt dessen die äußere Erscheinung eines Topsiders beibehielt, durfte daraus geschlossen werden, daß ein Gys-Voolbeerah in seinem Zustand die zuletzt angenommene Gestalt beibehalten mußte und sich auch nicht in seine Grundgestalt zurückverwandeln konnte.
Der letzte Beweis für seine „Indisposition" war die Tatsache, daß ihm eine Gestaltveränderung gelungen war, nachdem in einem Desintegrationsfeld die zwischenmolekulare Bindungsenergie teils aufgehoben und teils geschwächt worden war.
Nachdem Anson Argyris diese Erkenntnisse noch einmal durchdacht hatte, setzte er sich wieder mit der Zentralen Positronik in Verbindung und ließ sich berichten, ob es Neuigkeiten von den in TRAPPER sitzenden Molekülverformern gab.
Die Z. P. berichtete, daß Cloibnitzer, der Sprecher aller versammelten Gys-Voolbeerah, zwei Molekülverformer in die Korvette geschickt hatte, weil sich Blunnentior nicht mehr meldete.
Diese Mitteilung alarmierte den Freifahrerkaiser. Er überlegte, ob er nochmals zum Landeplatz der MV-Raumschiffe fliegen und die beiden Gys-Voolbeerah gefangen nehmen sollte, damit sie ihren Artgenossen nichts von den Kampfspuren sagen konnten, die sie auf der Korvette entdecken mußten.
Er unterließ es jedoch, weil er sich sagte, daß er, wenn der Kampf mit Blunnentior ihn bereits in große Schwierigkeiten gestürzt hatte, er beim Kampf gegen zwei Molekülverformer, die noch dazu ihre Verwandlungsfähigkeit einsetzen konnten, eventuell unterliegen würde, es sei denn, er würde von vornherein mit der Absicht kämpfen, die beiden Gys-Voolbeerah zu töten.
Daran war er jedoch nicht interessiert. Im Gegenteil, ihn faszinierten diese Intelligenzen so sehr, daß er sich wünschte, so bald wie möglich einen friedlichen Kontakt zu ihnen herzustellen.
Außerdem, wenn die beiden Gys-Voolbeerah lediglich Kampfspuren entdeckten, aber nicht selbst angegriffen wurden, so konnten sie annehmen, daß Blunnentior vielleicht den Verstand verloren und gegen eine Halluzination gekämpft hatte und dieser Halluzination schließlich in die Wildnis gefolgt war, wo er ohne Schutzschirmprojektor und Flugaggregat ein Opfer der Urweltbestien geworden sein mußte.
Argyris hielt es also für sicherer, stillzuhalten und abzuwarten, welche Schlüsse Cloibnitzer aus dem Bericht der beiden Kundschafter ziehen würde.
Es war weiterhin außerordentlich wichtig, daß die Gys-Voolbeerah nichts davon ahnten, daß es sich bereits auf Olymp befand und sie beobachten ließ.
Ungefähr eine Stunde verstrich, ohne daß sich etwas Besonderes ereignete. Was die beiden Gys-Voolbeerah in der Korvette taten und welche Gespräche sie führten, konnte Argyris nicht abhören.
Aber er rechnete damit, daß sie sich über kurz oder lang über Funk mit Cloibnitzer in Verbindung setzen würden.
Dieses Funkgespräch konnten seine Anlagen selbstverständlich abhören.
Doch bevor es dazu kam, erlebte der Vario-Roboter auf den Bildschirmen, die das Innere der Ausweichzentrale TRAPPER zeigten, etwas Ungeheuerliches mit - und seine Zentrale Positronik übertrug auch die von ihr übersetzten Gespräche der Gys-Voolbeerah in den Kommandostand.
Insgesamt neunzehn Gys-Voolbeerah, einschließlich Cloibnitzer selbst, stürzten unverhofft wie vom Blitz gefällt zu Boden und erstarten in allen möglichen Stellungen.
Im ersten Augenblick hielt Anson Argyris diesen Vorgang für einen für die Gys-Voolbeerah ganz normalen Zwischenzustand, in den sie von Zeit zu Zeit fielen und der irgendwie mit ihrer Fähigkeit der Gestaltverwandlung zu tun hatte.
Doch dann registrierte er die Aufregung und die ziellosen Reaktionen der übrigen Molekülverformer und begriff, daß an dem Zustand der neunzehn Gys-Voolbeerah absolut nichts normal war.
Als die beiden zur Korvette geschickten Gys-Voolbeerah sich über Funk aus dem Schiff meldeten und einen Zwischenbericht geben wollten, wurden sie wegen des ungeheuerlichen Zwischenfalls sofort zurückbeordert. Kein Gys-Voolbeerah schien sich mehr dafür zu interessieren, was aus Blunnentior geworden war.
Einerseits beruhigte den Vario-Roboter die Tatsache, daß die Nachforschungen hinsichtlich Blunnentiors zurückgestellt wurden. Andererseits aber beunruhigte ihn der mysteriöse Zwischenfall mit den neunzehn Gys-Voolbeerah sehr stark, denn er konnte dazu führen, daß die Molekülverformer ihre Pläne änderten
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