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0847 - Metamorphose

Titel: 0847 - Metamorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und vielleicht sogar wieder von Olymp verschwanden.
    Dadurch aber wäre Argyris' Gegenplan undurchführbar geworden.
    Unter diesem Umständen kam es ihm wie eine Ironie des Schicksals vor, daß ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt seine Ortungsstationen ein Großkampfschiff meldeten, das in einiger Entfernung von Olymp aus dem Zwischenraum gekommen war und sich offenbar anschickte, in einen Orbit um den Planeten zu steuern.
    Ein Großkampfschiff, das war es, worauf die Gys-Voolbeerah sehnsüchtig gewartet hatten, um die erste Stufe ihres großangelegten Planes zu realisieren!
    Und das war es auch, worauf Anson Argyris gewartet hatte, denn sein Gegenplan funktionierte nur, wenn die Gys-Voolbeerah unter seiner Kontrolle die erste Stufe ihres Planes verwirklichten.
    Aber bei dem Durcheinander, das zur Zeit bei den Molekülverformern in TRAPPER herrschte und bei der Unklarheit über das, was mit ihren neunzehn Artgenossen geschehen war, konnten sie gar nicht daran denken, etwas zur Realisierung ihres Planes zu unternehmen!
    In dieser Situation war es wahrscheinlich besser, wenn das anfliegende Raumschiff vorerst nicht auf Olymp landete.
    Aber bevor der Vario-Roboter etwas dagegen unternehmen konnte, mußte er wissen, was das für ein Raumschiff war und was es bei Olymp suchte.
    Zwar hatte Anson Argyris eine Ahnung, welches Schiff das sein könnte - und die Ortungsauswertung, die die Größe des Kugelraumschiffs mit einem Durchmesser von 1.500 Metern angab, schien seine Ahnung zu bestätigen.
    Doch Ahnung war nicht gleich Gewißheit - und der Freifahrerkaiser mußte sich erst Gewißheit verschaffen, bevor er Verbindung mit der Besatzung des Raumschiffs aufnahm.
    Schließlich konnte es sich durchaus um ein weiteres von den Gys-Voolbeerah gekapertes und mit Molekülverformern besetztes Schiff handeln, und in dem Fall wäre es der größte Fehler gewesen, es anzufunken.
     
    *
     
    Der Kommandant saß vor dem Hauptkontrollpult seines Raumschiffs und verfolgte mit unbewegtem Gesicht die Meldungen, die aus der Ortungszentrale in die Hauptzentrale kamen.
    Er war ein hochgewachsener Mann mit scharfgeschnittenem Gesicht, schwarzem, relativ kurz geschnittenen Lockenhaar und dunkelblauen Augen. Er war auf Gäa geboren, hatte seine Kindheit und Jugend in der Abgeschlossenheit der Dunkelwolke Provcon-Faust verlebt und war als junger Raumkadett zum erstenmal in die Weite der Milchstraße geflogen, die in einer unendlich größeren Weite schwamm, der Weite des Universums.
    Dieser Anblick der Unendlichkeit nach dem Leben in dem von undurchringlicher Finsternis umspannten selbstgewählten Versteck der Menschheit des NEI hatte großen Eindruck auf ihn gemacht.
    Natürlich hatte er vorher schon gewußt, daß das Universum sich nicht auf den kleinen Raum der Dunkelwolke beschränkte, aber etwas zu wissen oder es mit eigenen Augen zu sehen, das war eben doch ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.
    Aber im Gegensatz zu vielen Menschen früherer Epochen hatte der Anblick der unendlichen Weite, der Abermilliarden von Sternen und der zahllosen anderen Galaxien in ihm nicht den unbezähmbaren Drang geweckt, in diese Weite vorzustoßen und seine Grenzen und die Grenzen der raumfahrttechnischen Möglichkeiten der Gäaner kennenzulernen.
    In seiner Vorstellungswelt war die Provcon-Faust vielmehr aus einem Gefängnis, als das er es zuvor angesehen hatte, zu einem sicheren Hort der Menschheit geworden, in den er nach jeder Mission gern zurückkehrte und den vor allen Gefahren zu hüten er sich geschworen hatte.
    Deshalb betrachtete er den Anflug auf den Planeten Olymp nicht als ein reizvolles Abenteuer, sondern als eine zwar notwendige, nichtsdestoweniger aber zweischneidige Unternehmung, bei der es galt, alle Handlungen daran zu messen, ob sie eine Gefährdung des Hortes der Menschheit nach sich ziehen könnten oder nicht.
    Aus diesem Grund reagierte er mit kühler Zurückhaltung, als eine Stimme neben ihm sagte: „Warum nehmen Sie nicht Funkverbindung mit Argyris auf, Coden?"
    Der Fragesteller war kein anderer als Ronald Tekener, früher einer der beiden besten und berühmtesten Spezialisten der USO und heute Vertrauter des Prätendenten Julian Tifflor - und wieder einmal in einer höchst verantwortungsvollen Mission unterwegs.
    „Ich muß zuerst ein vollständiges Ortungsbild von Olymp vorliegen haben, bevor ich selbst aktiv werde, Ron", erwiderte Coden Gonz, der Kommandant der ALHAMBRA.
    Ronald Tekener seufzte.
    „Es ist unmöglich, ein

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