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0847 - Metamorphose

Titel: 0847 - Metamorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Laren und Überschweren entgangenen akonischen Industriewelt in rund hundert Exemplaren hergestellt worden war.
    Nur mit solchen Geräten war es möglich, die Ausweichzentrale auf dem kürzesten Wege zu betreten.
    Als eine Kontrolllampe an Ytters Gerät aufleuchtete, bildete sich in der kochenden Schlammschicht ein Strudel, der größer und größer wurde und sich sowohl in der Breite als auch in der Tiefe ausdehnte.
    Nach einigen Minuten hatte der Strudel in zirka fünfzehn Metern Tiefe die Außenfläche eines Schotts freigelegt, das die gleiche Farbe besaß wie der heiße Schlamm und aus der Zellkultur eines stahlharten Echsenpanzers gezüchtet worden war. Dadurch konnte es von Tasterimpulsen nicht als Fremdkörper identifiziert werden.
    Ytter nahm eine weitere Schaltung vor.
    Das Schott öffnete sich und gab den Blick auf eine dunkle, kreisrunde Schachtmündung frei. Die beiden Gys-Voolbeerah wußten, daß auch die Schachtwände aus dem gleichen stahlharten organischen Material bestanden wie das Schott.
    Sie schalteten ihre Helmlampen ein und schwebten an den kreiselnden Wänden aus heißem Schlamm vorbei.
    Es wirkte unheimlich, wie die Schlammwände immer höher über ihnen aufragten, je tiefer sie sanken, und wie die obere Öffnung des Strudels scheinbar enger wurde.
    Kaum hatten Ytter und Lucknor die Öffnung passiert, als sich das Schott über ihnen schloß. Sie wußten, daß der Strudel im gleichen Augenblick zusammenbrechen und die Schlammasse wieder auf das Schott herabstürzen würde.
    Rund zehn Meter schwebten die Gys-Voolbeerah mit Hilfe ihrer Flugaggregate hinab, dann berührten ihre Füße eine klappbare Plattform, die ebenfalls aus organischem Material hergestellt war. Am Rand der Plattform lag etwas, das wie ein zerknitterter Schlauch aussah. An einem Ende dieses Schlauches war ein Seil befestigt - und an seinem Ende war eine Haltestange mit T-förmigem Doppelgriff verknotet.
    Die Gys-Voolbeerah hatten diese Ausrüstung scherzhaft „Ballon-Lift" getauft. Es war ein weiterer Bestandteil der genialen Tarnung, mit der Kaiser Anson Argyria die Zugänge zu seinem subolympischen Reich abgesichert hatte.
    Lucknor fing einen auffordernden Blick Ytters auf und berührte eine bestimmte Stelle der Schachtwand. Etwas zischte. Gleichzeitig bewegte sich das zerknitterte schlauchartige Etwas, blähte sich auf und formte sich zu einem Ballon.
    Die beiden Gys-Voolbeerah wußten, daß die Ballonfüllung sich aus simplem Heliumgas zusammensetzte. Und sie wußten, wie sie den Ballon-Lift benutzen mußten.
    Sie hielten sich an der Haltestange fest, als der Ballon aufstieg und das Seil mitzog. Als das Seil sich straffte und die Haltestange aufgerichtet war, packten die beiden Gys-Voolbeerah je eine Hälfte des Doppelgriffs und hielten sich fest.
    Die beiden Hälften der Plattform klappten nach unten. Dadurch schwebten die beiden Gys-Voolbeerah in der Luft. Ytter berührte mit dem Daumen einen Sensorpunkt an der Stelle, wo sein Haltegriff in die senkrechte Stange überging.
    Mit leisem Zischen entwich Helium aus dem Ballon, und Sekunden später sank der Ballon mit seiner Last tiefer - in einen Schacht hinein, der durch den unteren Teil der Schlammasse und danach siebzig Meter weit durch massives Felsgestein führte.
    Wieder einmal bewunderte Lucknor die Genialität, mit der das Problem der Ortungstarnung hier gelöst worden war. Wo es keine Energieerzeuger und -verbraucher gab - wie beispielsweise in einer Antigravliftanlage -, da konnten auch keine Energieerzeuger und -verbraucher angemessen werden.
    Das war der Grund, warum weder Laren noch Überschwere jemals bis in das eigentliche Reich des Freifahrerkaisers hatten eindringen können.
    Das war den fünfzehn Gys-Voolbeerah überlassen geblieben, die vor rund dreißig Jahren eingesickert waren und danach unbemerkt von innen heraus in die Ausweichzentrale TRAPPER eindrangen. Erst danach hatten sie den direkten Zugang gefunden.
    Als die beiden Gys-Voolbeerah auf dem Grund des siebzig Meter tiefen Schachtes landeten, ließen sie den Doppelgriff los und wandten sich der Öffnung zu, die links von ihnen in der Schachtwand zu sehen war.
    Nacheinander schwangen sie sich durch die Öffnung und setzten sich in die trogartige Vertiefung eines schmalen Ganges, der mit einem Gefalle von etwa zwanzig Grad abwärts führte. Kaum hatten sie die aufgerauten Ränder der Vertiefung losgelassen, als sie auch schon davonglitten. Der Fluorplastbelag der trogförmigen Rinne machte sie zu

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