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0847 - Shango

0847 - Shango

Titel: 0847 - Shango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Szenen, aber durchaus erkennbar.
    Er sah ein bekanntes Gesicht.
    Walter Bing, der Anwalt.
    Er stand irgendwo, Shango war bei ihm und tötete ihn. Cabal stöhnte auf. Er erlebte die Szene intensiv mit und lächelte, als er sah, daß Bing sein Leben aushauchte.
    Dann waren die Bilder verschwunden.
    Langsam öffnete Cabal die Augen, die Lippen hatte er zu einem breiten Lächeln verzogen. Es war gut, es war wunderbar, es war der erste große Schritt zum Sieg.
    Er ärgerte sich, als die üblichen Morgengeräusche seine Überlegungen unterbrachen. Die Aufpasser betraten den Zellengang. Sie brachten das Frühstück und sorgten auch gleichzeitig dafür, daß die Gefangenen ihre Eimer leerten.
    Die Fäkalien wurden in einen mit Chlorkalk gefüllten Kessel gekippt, der auf einem Rollbrett stand.
    Es war eben alles primitiv, aber bewußt so gemacht worden.
    Cabal wußte nicht genau, ob heute der Tag des Waschens und des Duschens war. Es spielte für ihn auch keine Rolle. Nur als die Typen vor seine Zelle traten, schüttelte er den Kopf.
    »Du hast nichts?«
    »So ist es.«
    Der Frager grinste ihn an. »Bist du ein Wunder?«
    »Mehr als das, Oddie.«
    Die Augen des Schwarzen verengten sich. »Mr. Oddie heißt das für dich, du Wichser.«
    Cabal kümmerte sich nicht um die Bemerkung. Er sagte: »Bald kommt er zu dir.«
    »Wer denn?«
    »Der Tod!«
    Oddie drehte sich um, ohne eine Antwort gegeben zu haben. Er wollte es nicht mehr, denn im Klang dieser Stimme war etwas gewesen, das ihn hatte frösteln lassen. Er konnte sich plötzlich vorstellen, diesem Mann zu glauben, obwohl er hinter Gittern hockte und es nicht schaffen würde, sich aus eigener Kraft zu befreien.
    Er und seine beiden Kollegen verschwanden. Sie würden bald zurückkehren, um das erste Essen zu bringen.
    »Ich habe Hunger!« schrie der Gefangene aus der Nebenzelle. »Verdammt noch mal, ich will essen.«
    »Friß dich selbst!«
    »Ich schmecke nicht!« Der Mann lachte. Er war ebenfalls ein grausamer Mörder, der es nur auf junge Mädchen abgesehen hatte. Auch er würde die Zelle nicht mehr verlassen, um in der Freiheit zu landen.
    Cabal rutschte von seiner Pritsche und sorgte für seine morgendliche Gymnastik. Kniebeugen, das Strecken der Arme, der Kreislauf mußte in Gang gehalten werden.
    Hin und wieder warf er einen Blick auf seinen Verband. Dabei grinste er. Daß er sich seinen eigenen Finger abbeißen würde, damit hätte keiner der Aufpasser gerechnet, und alle waren dementsprechend schockiert gewesen.
    Die Zeit bis zur ersten Essensausgabe vertrieb sich Cabal, indem er die Zelle durchwanderte. Er kannte natürlich jeden Quadratzentimeter, obwohl er noch nicht lange in diesem Loch steckte. Wenn eine gewisse Zeit vergangen war und er sich gut führte, würde man ihn auch in eine andere Etage verlegen, das war jedem der hier unten Hausenden erklärt worden. Ob es jemals jemand geschafft hatte, wußte Cabal aber auch nicht. So mußte er abwarten und sich von der Hoffnung nähren.
    Man brachte das Essen.
    Es hatte nie gewechselt. Hartes Brot, dazu Käse und Sirup und eine Brühe, die Kaffee sein sollte, es aber nicht war. Irgendein pflanzliches Zeug, das nach nichts schmeckte.
    Die anderen Gefangenen gierten nach dem Fraß. Cabal entnahm es ihren Kommentaren. Er hörte zu den Menschen, die sich beherrschen konnten, zuckte aber doch zusammen, als jemand vor seiner Zelle erschien, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    Es war Jorge Gulda, der Oberaufseher, der Chef und gleichzeitig ein Weißer. Viele hielten ihn für einen Sadisten, womit sie wahrscheinlich recht hatte. Guldas Hammerkinn war so weit vorgerückt, daß es einen Eisenstab berührte. Die Haare auf seinem Kopf wuchsen wie ein Schatten, die Flügel der fleischigen Nase zitterten, und seine bleiche Haut sah aus wie gepudert.
    Er spitzte die Lippen, als er den Gefangenen ansprach. »Ich habe Dinge von dir gehört, Cabal, die mir gar nicht gefallen haben.«
    Der Mörder hob nur die Schultern. Seine leicht bläulich schimmernde Haut hatte einen dünnen Schweißfilm bekommen. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Mr. Gulda.«
    »Man hat es mir berichtet.«
    »Was denn?«
    »He, bezichtigst du meine Freunde der Lüge?« Der Ausdruck im Gesicht wurde noch härter. »Die Kollegen haben davon berichtet, daß du in der letzten Nacht getobt hast. Wohl das erste Durchdrehen, wie? Es kommt bei dir sehr früh.«
    »Nein, ich bin nicht durchgedreht.«
    »Was war es dann?«
    »Ich habe Kontakt bekommen, und er hat mir

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