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0847 - Shango

0847 - Shango

Titel: 0847 - Shango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Autostrom wälzte. Die eleganten Geschäfte hatten noch geschlossen, auch die Restaurants eröffneten erst später, denn reiche Käufer bewegten sich um diese Zeit noch nicht durch diese Gegend.
    Bing versuchte, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, was ihm nicht mehr gelang. Dieses Klingeln hatte ihn nervös gemacht. Seit der Killer Cabal verurteilt worden war, lebte er mit einem Gefühl der Furcht. Er wollte es nicht offen zugeben, aber er hatte die Worte des Mannes nicht vergessen. Ein derartiges Schlußplädoyer war einmalig gewesen.
    Er änderte seine Blickrichtung, um möglichst viel von der Weite der Stadt einzufangen. Irgendwo in diesem Häusermeer eingetaucht in Dunst und Abgasen - lauerte der Killer, der Shango hieß und schon zwei Menschenleben auf dem Gewissen hatte.
    Auch Bing stand auf der Liste.
    Der Attorney wußte es und machte sich deswegen keine Illusionen. Er wußte nur nicht, wann er ihn erwarten sollte. Menschen wie Shango waren unberechenbar und schlugen wie der Blitz aus heiterem Himmel zu.
    Er mußte gefaßt werden. Abe Douglas sollte Himmel und Hölle in Bewegung setzen. Wenn er noch mehr Hilfe brauchte, okay, er sollte sie bekommen. Bing war bereit, seinen eigenen Egoismus zurückzustellen und allein der Sache zu dienen. Wenn dieser Shango letztendlich gefaßt worden war, würde er es schon schaffen, auch seine Leistung in das rechte Licht zu rücken.
    Aus dem rechten Augenwinkel nahm er die Bewegung war. Es war nur ein Hauch, ein Schatten, mehr nicht, aber er paßte nicht in diese Küche hinein.
    Bing drehte sich um.
    Der Schatten war weg.
    Dafür kehrte die Kälte zurück, die er schon einmal an der Tür gespürt hatte. Sie war wie eine Eisdusche, die auch sein Gesicht nicht ausließ, aber schnell wieder verschwand.
    Er blickte zur Tür.
    Sie war nicht geschlossen und führte in den breiten Flur. Auf der Schwelle tanzte etwas, zog sich wieder zurück, und als Bing diesem Vorgang nachgehen wollte, wobei seine Knie zitterten, da hörte er bereits die leisen Geräusche.
    Es war jemand in der Wohnung!
    Shango?
    Wie ein feuriger Streifen schoß der Name des Killers durch seinen Kopf. Auch ein Zeichen, daß er eigentlich nur an ihn denken konnte, zumindest im Unterbewußtsein.
    Bing blieb in der Küche stehen und dachte an seinen Revolver, der im Schlafzimmer lag, versteckt in einer Nachttischschublade. Um den Raum zu erreichen, mußte er die Küche verlassen, durch den Flur gehen, aber das traute er sich nicht.
    Da war eine Wand, ein Schatten, ein Hemm- und Hindernis. Er stand nicht tatsächlich dort, Bing bildete es sich ein. Er brauchte nur in den Flur hineinzugehen, es war wie immer. Einfach die Schwelle übertreten, ein Stück weiterlaufen, so locker und…
    »Verdammt noch mal!« keuchte Bing. In seiner Kehle stieg irgend etwas hoch, der Magen wollte revoltieren, und er spürte die Feuchtigkeit an den Augen.
    Dann hörte er das Summen.
    Zuerst dachte er an ein elektrisches Gerät, das nicht abgestellt worden war, bis ihm auffiel, daß dieses Geräusch auf dem Flur erklang.
    Und es war auch kein Gerät, das summte, sondern eine menschliche Stimme. Die Stimme des Mannes, eines Fremden, der in die Wohnung eingedrungen war.
    Shango?
    Schon allein das Denken an diese Unperson bereitete ihm schreckliche Angstgefühle. War er eingedrungen? Hatte er es auch geschafft zu klingeln und dann blitzschnell zu verschwinden?
    Walter Bing traute ihm alles zu, und er mußte sich endlich entscheiden.
    Der Attorney brauchte es nicht.
    Shango kam von selbst.
    Und er betrat die Küche des Staatsanwalts wie ein König. Es war seinen Bewegungen abzulesen, daß er sich als Sieger fühlte. ER kam, trug seine Waffe so, daß die breite Spitze drohend auf den Staatsanwalt zeigte.
    Bing tat nichts. Er war völlig frustriert und zu einer Statue erstarrt. Sein Blick galt einzig und allein dieser Gestalt und deren Kopf, auf dem ein Totenschädel seinen Platz gefunden hatte.
    Für Bing war es unbegreiflich, denn eine derartige abnorme Horrorgestalt hatte er noch nie zuvor gesehen. Das mußte Shango sein, er war auch ein Mensch, nur kam es Bing nicht so vor, als würde er sich wie ein Mensch bewegen.
    Das war ein Mittelding aus Mensch und Monster. Allein das beschmierte Gesicht und die Farbe seiner Haut wiesen darauf hin. So etwas konnte man nur verachten, es mußte vernichtet werden, es war… es war…
    Shango summte wieder, und die Gedanken des Staatsanwalts brachen ab. Auch der seltsame Gesang verstummte, dafür

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