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0847 - Shango

0847 - Shango

Titel: 0847 - Shango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er würde weiterhin morden, das stand fest, nur hatte er seit seinem Eintreffen seine Pläne geändert, denn nun sah er in mir seinen Hauptfeind.
    In der linken Reihe bewegte sich nichts. Die Fahrzeuge standen in einer fast erdrückenden Ruhe.
    Durch manche Scheiben sah ich das rote Licht der eingeschalteten Alarmanlagen wie winzige Augen schimmern. Die Decke über mir war schiefergrau gestrichen worden. Es roch nach Abgasen und nach Öl.
    An der rechten Seite entdeckte ich eine Tür. Wohin sie führte, wußte ich nicht. Im Gegensatz zu der an der linken Wandseite, auf ihr stand das Wort Hotel.
    Dann sah ich den großen Geländewagen. Es war ein schwarzer oder dunkelblauer Chrysler, und er stand als letztes Fahrzeug an der rechten Seite. Sein Aufbau ragte über die anderen Dächer hinweg.
    Schon beim ersten Blickkontakt hatte ich eine trockene Kehle bekommen und spürte auch den Druck im Magen.
    War dieser Wagen das Versteck?
    Von der Logik her gesehen, konnte es durchaus so sein. Ich hätte zumindest so gehandelt und konnte mir deshalb vorstellen, daß es Shango auch tat.
    Ich warf dem Kreuz einen Blick zu.
    Es warnte mich nicht. Kein Flackern, auch kein plötzliches Strahlen, es ließ mich allein.
    Je näher ich dem Chrysler kam, um so mehr wuchs er vor mir auf. Er kam mir kantig vor, vielleicht auch böse, was ich mir allerdings auch einbilden konnte, aber ich war gewarnt. Hier liefen Dinge ab, die sonst im Verborgenen ruhten, sich aber blitzschnell zeigen und dann explodieren konnten.
    Der Wagen lockte mich.
    Seine Stoßstange hatte einen glänzenden Stahlaufbau erhalten, einen Rammer, und die Hörner von vier Hupen verteilten sich auf zwei Seiten des Fahrzeugs.
    Eine glänzende Antenne wuchs aus dem flachen Dach hervor. Die Reifen waren an den Außenseiten lackiert worden, die Scheiben leicht getönt. All diese Tatsachen registrierte ich wie nebenbei, aber ich sah keinen Menschen in diesem Geländewagen hocken.
    Was allerdings nichts zu sagen hatte, denn ein derartiges Fahrzeug eignete sich auch als Versteck.
    Auf die eine Waffe - das Kreuz - wollte ich mich nicht mehr verlassen, deshalb zog ich meine Beretta und behielt sie in der rechten Hand, die Mündung auf das klobige Ziel gerichtet.
    Sollte sich jemand im Fahrzeug aufhalten und über den unteren Rand einer der Scheiben schielen, würde er jetzt gewarnt sein und vielleicht reagieren.
    Es tat sich nichts.
    Hatte ich mich geirrt?
    Unterschreiben würde ich es nicht, denn abermals spürte ich, wie eine Flut gegen mich drängte. Da war sie wieder, die verfluchte Kälte, die mein Innerstes ausfüllte. Das Böse umhüllte meine nähere Umgebung wie ein unsichtbarer Nebel. Es würde zuschlagen, es lauerte, es wartete nur darauf, daß ich nahe genug herankam.
    Ich stand an der Fahrertür, aber nicht direkt davor, sondern in einem schrägen Winkel. So schielte ich auch durch die Scheibe, wobei ich mich leicht auf die Zehenspitzen stellte.
    Es war dunkel im Wagen, dunkel und leer…
    Aber auch harmlos?
    Um das zu wissen, mußte ich die Tür öffnen. Seltsamerweise war sie nicht verschlossen, aber in den Staaten liegen die Dinge oft anders. Da gab es viele, Menschen, die ihre Fahrzeuge nicht verschlossen und nur gegen das Wegfahren sicherten, durch eine elektronische Wegfahrsperre zum Beispiel.
    War der Griff an der Tür kälter, um den ich meine Hand legte? Das konnte Einbildung sein, aber mein Herzklopfen, das ich als plötzliche Warnung ansah, war es nicht.
    Es lag etwas in der Luft.
    Ich wollte auch nicht mehr in den Wagen hineinschauen, gab mir einen Ruck und zerrte die Tür auf.
    Sie schwang mir noch entgegen, als ich mich gleichzeitig zur Seite warf, um kein Ziel für eine Waffe abzugeben.
    Nichts passierte.
    Die Tür war aufgeschwungen, sie blieb auch offen und mein Blick fiel in den Fahrerraum.
    Sollte ich enttäuscht sein?
    Zumindest war ich erleichtert, aber ich mußte auf Nummer Sicher gehen und bewegte mich wieder auf den Geländewagen zu.
    Diesmal ging ich näher heran. Ich beugte mich vor und schaute hinein.
    Genau in der Sekunde passierte es. Aus dem Fond erschien das Böse in Gestalt eines Monstrums.
    Ich sah den grauen Totenschädel, darunter ein Gesicht, und bevor ich handeln konnte, wurde die Rückenlehne des Vordersitzes nach vorn gerammt.
    Sie hatte mich einklemmen sollen. Daß ich entwischen konnte, verdankte ich einem Reflex. Ich warf mich zurück, und zwar so wuchtig, daß ich auf die Motorhaube des neben dem Chrysler parkenden Wagens fiel.

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