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0847 - Shango

0847 - Shango

Titel: 0847 - Shango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon mehrere Tote gegeben, die auf sein Konto gehen.«
    »Stimmt.«
    »Was?«
    »Das mit dem Killer. Aber verdammt noch mal, was habe ich denn damit zu tun?«
    »Nichts, Rita nichts.« Gulda befürchtete, auf die falsche Bahn zu geraten. »Du sollst mir nur bestätigen, daß die Polizei jemand jagt, der mehrere Morde begangen hat. Das müßte schließlich in den Zeitungen stehen. Auch in der Glotze wird darüber berichtet, und vor ihr hockst du ja oft genug, denke ich.«
    Rita überlegte. Sie gähnte dabei und stimmte schließlich zu, daß es in den letzten Tagen einige Morde gegeben hatte, was für New York nichts Neues war.
    »Gefaßt hat man den Killer nicht - oder?«
    »Was weiß ich? Ruf die Bullen an. Sonst noch was?«
    Gulda fühlte sich genötigt, doch etwas Nettes zu sagen. »Na ja, manchmal brauche ich dich schon.«
    »Hör auf, du Schaumacher. Was du brauchst, ist eine, die dir die Füße putzt.«
    »Aber ich…«
    »Ruf mal wieder an, wenn du Lust hast.« Nach diesen Worten legte Rita auf.
    Das tat auch Gulda, und er schaute den Apparat nachdenklich an, bevor er Cabal zunickte. »Du scheinst recht gehabt zu haben. Ja, ich denke es mir.«
    »Stimmt.«
    Gulda überlegte eine Weile. »Warum das alles? Warum killt er die Menschen, Cabal?«
    »Es geht um mich. Man sperrt mich nicht ein. Alle, die damit zu tun haben, werden vernichtet. Ich werde nicht mehr lange in diesem verdammten Verlies hocken, das schwöre ich dir. Ich komme raus, es gibt keine andere Möglichkeit. Ich komme raus, dann sind wir zu zweit, und es wird weitergehen, ich garantiere es.«
    Gulda hatte genau zugehört. Er war ein Mann, der sich nicht leicht erschrecken ließ. Er war durch zahlreiche Höllen gegangen, er hatte sich mit Feinden herumgeschlagen, die auch alle Tricks beherrschten, doch er war immer um eine Spur besser gewesen, um überleben zu können. Das alles stand fest, sonst hätte er diesen Job nicht annehmen können. Dieser Woorie Cabal aber war anders.
    Mit dem kam er nicht zurecht, und Gulda fragte sich tatsächlich, ob ihn dieser Mann faszinierte oder ihm Angst einflößte. Er wußte es nicht. Jedenfalls kam er mit ihm nicht zurecht, und er glaubte auch, so etwas wie Furcht zu spüren.
    Cabal genoß die Situation. »Jetzt überlegst du? Du weißt nicht, was du sagen sollst.«
    »Stimmt nicht.«
    »Es ist kein Bluff gewesen.«
    »Das glaube ich dir sogar, aber ich sage dir etwas, Cabal. Noch niemals ist es jemandem gelungen, einen Gefangenen aus diesem Bunker zu befreien. Niemals, verstehst du?«
    »Es gibt immer ein erstes Mal.«
    »Nicht hier.«
    »Mein Bruder ist anders, Gulda. Er ist gefährlich, er ist tödlich, er ist dämonisch. In ihm steckt all das, was mir versagt geblieben ist. Auch ich habe es versucht, aber im Gegensatz zu mir hat es Shango geschafft. Es gibt keine Mauer, die ihn aufhalten könnte. Sei sie noch so dick oder so hoch.«
    »Kann sein.«
    »Du glaubst es nicht!«
    Gulda schaute in die funkelnden Augen und schwieg. Er wußte wirklich nicht, was er glauben sollte.
    Es war alles so verdammt anders in diesem Fall. Eine Type wie Cabal hatte er noch nie erlebt. Die Unsicherheit in ihm wuchs, und er räusperte sich.
    Cabal redete weiter. »Dann will ich dir noch etwas sagen.«
    »So? Was denn?« Gulda schaute Cabal an, dessen Augen einen seltsamen Glanz abstrahlten.
    »Er ist bereits in der Nähe. Ich spüre ihn. Er ist hier. Er hat die Mauern überwunden.«
    »Nein!«
    »Doch!«
    »Niemand gelangt hinein, ohne daß wir es merken.«
    Cabal lächelte überheblich. »Shango ist kein Niemand. Er ist ein Mächtiger. Er ist ein Götze, ein Dämon. Er kann alles, hast du mich nicht verstanden?«
    Der Aufseher kam mit diesen Antworten nicht mehr zurecht. Er schluckte einige Male, schüttelte dann den Kopf und winkte ab. »Ich werde dich wieder in deine Zelle bringen lassen.«
    »Ja, tu das.«
    Gulda wollte noch etwas sagen, er hatte es wieder vergessen. Statt dessen zitierte er Oddie herbei, der sehr schnell kam und etwas enttäuscht war, Cabal so normal sitzen zu sehen.
    »Schaff ihn wieder weg!«
    »Gut, Serge. Und dann?«
    »Wir werden sehen.«
    Oddie zerrte Cabal hoch, der keinen Widerstand leistete und sogar lächelte. Bevor er über die Schwelle geschoben wurde, drehte er noch einmal den Kopf. »Du weißt Bescheid, Gulda. Merke dir alles, was ich dir gesagt habe. Merke es dir gut.« Mit einem letzten Lachen verschwand er. Oddie hatte ihm einen Stoß in den Rücken versetzt.
    Gulda blieb allein zurück.

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