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0847 - Shango

0847 - Shango

Titel: 0847 - Shango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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toten Wächter kümmerte sich niemand.
    Shango aber sagte nur: »Und jetzt werden wir gehen…«
    Auch Dancer hatte über seinen Kollegen Oddie nachgedacht und war nicht eben begeistert gewesen.
    Er kam mit dem Verhalten nicht zurecht, so hatte sich Oddie nie benommen. Angst kannte er an ihm nicht, nun aber schien er unter Druck zu stehen, sonst hätte er sich nicht so benommen.
    Auch Dancer war nur ein Mensch. Und Menschen müssen nun mal hin und wieder gewissen Gesetzen der Natur folgen. Schon seit einiger Zeit hatte er den Blasendruck gespürt, aber eingehalten, weil er wollte, daß Oddie zurückkehrte.
    Der ließ sich Zeit.
    Dancer hörte auch nichts und ging schließlich auf die Toilette. Sie lag hinter einer Tür, die etwas schief in den Angeln hing. Auch diese Toilette mußte hin und wieder von Gefangenen geleert und gereinigt werden, wobei die Wächter immer großen Spaß hatten, wenn es soweit war.
    Dancer blieb etwas länger, kehrte dann zurück und wunderte sich, daß Oddie noch nicht da war.
    Aber er hörte etwas.
    Typische Geräusche, die entstanden, wenn Zellentüren aufgeschlossen wurden. Das war Musik in Dancers Ohren.
    War der Kollege denn wahnsinnig? Er kannte die Regeln. Eine Zelle durfte nur dann geöffnet werden, wenn die Wächter zu zweit waren, doch Oddie war allein.
    Dancer eilte in den Gang.
    Er kam nicht weit. Plötzlich tauchte wie ein Gespenst der Gefangene Cabal vor ihm auf.
    Bevor Dancer noch reagieren konnte, grub sich eine knochige Faust in seine Magengrube. Der Schlag ließ ihn zusammensacken, und dann nahm Cabal die Lanze.
    Plötzlich schwebte die Spitze über Dancers Kopf. Der Mann wußte was folgen würde und brachte nur noch ein gepreßt klingendes »N… nein…« hervor.
    Cabal stieß zu.
    Und er traf tödlich!
    ***
    Das Böse war da, es war in die Mauern gekrochen wie ein düsteres Gift, und auch wir merkten es.
    Ich hatte versucht, mich auf mein Kreuz zu konzentrieren, hatte es angefaßt, um den Wärmeunterschied zu fühlen oder etwas Ähnliches in diese Richtung, aber das Metall hatte sich nicht erwärmt.
    Es blieb kühl, und Gulda hatte mir dabei verwundert zugeschaut, aber keine Erklärung erhalten.
    Mittlerweile hatten wir einige Büros in diesem Bunker kennengelernt, und meine Meinung über dieses Zuchthaus hatte sich um keinen Deut verbessert. Auch in den Räumen der Wächter war es schrecklich. Wir hatten auf die Monitore geschaut, - und uns war ein erster Blick in die Verliese gegönnt worden. Wer dort unten hockte, war wirklich lebendig begraben.
    Es war alles ruhig, dennoch flatterten Gulda die Nerven. Wir standen schon in der Nähe des Aufzugs, als er davon anfing. »Der Schatten war da, er ist noch hier. Wir haben ihn nicht gesehen, aber ich glaube daran, daß er bereits unten ist. Warum haben wir ihn nicht sehen können?«
    »Es kann daran liegen, daß er von den Kameraaugen nicht erfaßt wird«, sagte Abe.
    »Das ist möglich.«
    »Aber sie glauben nicht daran.«
    »So ist es.«
    »Lassen Sie uns fahren«, sagte ich.
    »Okay.« Gulda drehte sich um. Er wollte einen bestimmten Knopf drücken, als plötzlich die Sirenen losbrachen.
    Ein schrilles Heulen durchraste die Korridore und Büros. Wir standen für einen Moment unbeweglich, bis ein Aufpasser wild gestikulierend erschien und uns mit hastiger Stimme erklärte, daß die Überwachungselektronik ausgefallen war.
    »Es gibt keine Bilder mehr auf den Schirmen.«
    »Was?«
    »Ja, Sir, Totalausfall.«
    »Funktioniert der Aufzug noch?« wollte ich wissen.
    »Hoffentlich.«
    »Probieren Sie es.«
    Endlich drückte Gulda den Knopf, es tat sich nichts. Kein Signal, keine Lampe leuchtete auf. Das konnte böse enden.
    Gulda wurde nervös. Er trat gegen die Tür. Außer einem dumpfen »Plong« und einem schmerzenden Fuß erreichte er nichts.
    Abe Douglas blieb sachlich. »Wie gelangen wir nach unten?« fragte er. Suko und ich konnten die Frage nicht beantworten, das mußte schon der Fachmann erklären, der aber schwieg.
    »Gulda, verdammt!«
    Der Mann schrak zusammen.
    »Sorry, über die Treppe. Die… die Nottreppe.«
    »Dann gehen Sie vor!«
    Gulda drehte sich. Er hatte Angst und befürchtete das Schlimmste, ebenso wie ich. Wieder war uns Shango einen Schritt voraus gewesen. Er hatte den Vorteil, daß wir ihm nacheilen mußten und nur mehr fassungslos vor seinen Taten standen.
    Gulda eilte mit langen Schritten auf eine weitere Eisentür zu. Sie war verschlossen. Er holte den Schlüssel hervor und schob ihn in das flache

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