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0847 - Shango

0847 - Shango

Titel: 0847 - Shango Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Titten dieser Weiber an, das ist das echte.«
    »Vergiß es.« Oddie ging zur Tür.
    »He, wo willst du hin?«
    »Achte du auf die Monitore. Ich schaue mal nach Cabal.«
    »Auch gut.«
    Oddie ging und gab vor sich selbst zu, daß er über seinen eigenen Vorschlag nicht eben glücklich war. Er wollte seinen Vorsatz zwar nicht ändern, doch Spaß machte es nicht, in die Tiefen des Bunkers hinabzusteigen, um sich mit Cabal zu unterhalten. Er konnte selbst nicht sagen, was ihn dort hintrieb, der Drang war einfach da, vielleicht auch die Lockung. Im Lift dachte er daran, daß er nur einen anderen Knopf zu drücken brauchte, um wieder in die Höhe zu fahren. Seine Hand zuckte schon, er ließ es trotzdem bleiben.
    Dann war er unten.
    Die Welt des Todes nahm ihn auf. Trübe nur beleuchtet. Eine Vorstufe zur Hölle, eine Welt, in der Menschen lebten, die schon so gut wie tot waren.
    Oddie war nicht so locker wie sonst, auch nicht voll des Hasses auf die Gefangenen. Er bewegte sich wie ein Neuling, der das Reich zum erstenmal betrat.
    Auch hier unten hockten zwei Kollegen. Sie saßen auf harten Stühlen. Zwischen ihnen stand ein Tisch, auf dem Karten lagen. Beide pokerten.
    Als Oddie eintrat, hoben sie die Köpfe.
    »Ist alles ruhig?« fragte Oddie. »Zu ruhig.«
    »Wie meinst du?«
    Der Sprecher legte die Karten umgedreht auf den Tisch. »So komisch ruhig, was ich auch nicht erklären kann.«
    »Ach.«
    »Es tobt keiner, es meckert keiner. Keine Schreie, keine Beschwerden, überhaupt nichts.«
    »Und Cabal?«
    »Hält ebenfalls sein Maul.«
    »Okay, ich schaue mal nach.«
    »Sollen wir mit?«
    »Nein, nein, ihr könnt bleiben. Ich bin gleich wieder zurück, denke ich mir.«
    Oddie verschwand im Verlies. Normalerweise hätte er eine Gittertür öffnen müssen, das brauchte er in diesem Fall nicht, denn die Tür war bereits offen. Da die Gefangenen unter Kontrolle standen und aus ihren Zellen nicht herauskamen, konnte das Gitter ruhig aufbleiben.
    Die Kollegen hatten nicht gelogen.
    Es war tatsächlich unnatürlich ruhig zwischen den dicken Wänden. Oddies ungutes Gefühl verstärkte sich. Immer mehr kam er sich vor, als hätte man ihn lebendig begraben. Das hier war kein Zellentrakt mehr, das glich schon einer großen Gruft, die von lebenden Leichen bewohnt wurde. Einem Areal für Zombies, denn etwas anderes waren die Gefangenen kaum. Sie waren schon tot, obwohl sie lebten.
    Er schaute in die erste Zelle.
    Der Gefangene lag auf seiner Pritsche und sah aus, als wäre er schon gestorben. Daß dem nicht so war, bewiesen seine Worte, die er vor sich hinmurmelte.
    Auch in den anderen Zellen sah Oddie das gleiche Bild. Die Gefangenen lagen wie Leichen auf ihren Pritschen. Sie alle aber sprachen etwas vor sich hin, was Oddie nicht verstand, jedoch verstehen wollte, und deshalb konzentrierte er sich auf das Geflüster.
    Zumindest Fragmente erreichten seine Ohren. Er hörte, daß von der Macht der Hölle gesprochen wurde, die den Teufel geschickt hatte, damit er die Kontrolle übernahm.
    Teufel? Hölle?
    Oddie war neugierig geworden. Er wollte es jetzt genauer wissen und machte lautstark auf sich aufmerksam.
    Zuerst geschah nichts.
    Erst beim dritten Versuch verstummte die Stimme. Dann richtete sich die Gestalt eines hellhäutigen Mannes mit langen Strohhaaren auf. Aus rotgeäderten Augen starrte der Verbrecher gegen das Gitter.
    »Was hast du da gesagt?«
    Der Mann schwieg.
    »Was ist mit dem Teufel?«
    Erst jetzt holte der Gefangene Atem. »Der Teufel ist mein Freund. Er war hier. Er hat mich besucht, aber auch die anderen. Er will uns herausholen, er will uns in sein Reich führen. Er hat es uns versprochen, und der Teufel hält seine Versprechen.«
    »Bestimmt«, flüsterte Oddie. Er wollte auf den Gefangenen eingehen, um noch mehr zu erfahren.
    »Wenn du ihn gesehen hast, kannst du ihn sicherlich auch beschreiben.«
    »Ja, das kann ich.«
    »Komm schon, Carky! Wie sah er aus? Ich will ihn auch sehen.«
    »Der Teufel ist nichts für dich.«
    »Aber sicher. Du kennst mich nicht, Carky. Du solltest dich aber gut mit mir stellen, das kann nur von Vorteil sein. Wie hat er ausgesehen? War er groß, hatte er einen langen Schwanz und einen Hinkefuß?«
    »Nein, nein«, flüsterte Carky zurück. »Das hatte er nicht. Er sah nicht so aus, wie wir ihn uns vorstellen. Aber du kannst dich über ihn freuen, Oddie.«
    »Warum?«
    »Er ist ein Schwarzer, ein Nigger, verdammt!« Carky lachte geifernd und verstummte schnell.
    »Sag nur.« Auf das

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