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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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sicher zu sein. Sie wollte es entweder besitzen oder zerstören. Einmal wäre ihr das sogar fast gelungen - fast…
    Doch jetzt hatte sie wenigstens das sechste Amulett an sich bringen können.
    Es wurde ihr gestohlen!
    Auf eine Weise, die sie absolut nicht verstand. Sie erfasste nicht einmal, wer der Dieb war, wie er es machte und wohin er es nun brachte. Erst recht nicht, was er damit anfangen wollte.
    Hatte es etwas mit den Gerüchten zu tun, die sich um das »Böse Buch« rankten, um das Buch der dreizehn Siegel?
    Wahrscheinlich…
    Dann aber konnte ihr vielleicht der Meister des Übersinnlichen helfen. So wenig es ihr gefiel, aber sie musste ihn aufsuchen.
    ***
    Asmodis ließ sich wieder in den Besuchersessel von Tendykes Büro fallen. Er war mit seinem Lieblingssohn direkt vom Château Montagne wieder hierher teleportiert. »Du solltest mal was gegen diesen impertinenten Schwefelgestank in dieser Räuberhöhle tun«, schlug er grinsend vor. »Mach doch mal das Fenster auf, damit man hier wieder vernünftig atmen kann!«
    »Noch so'n Spruch - Kieferbruch!«, warnte Tendyke. Natürlich ließ sich hier oben in den hochgelegenen Etagen des Verwaltungsgebäudes kein Fenster öffnen, um zu verhindern, dass jemand versehentlich hinausfiel oder weniger versehentlich Selbstmord beging. Stattdessen arbeitete jetzt die Klimaanlage auf Hochtouren, um Frischluft in das Büro zu bringen. »Wenn du alter Narr dir endlich mal abgewöhnen würdest, im Innern von Räumen aufzutauchen, wäre das Problem schon gelöst.«
    »Ah, reg dich nicht so künstlich auf, mein Sohn. Was schlägst du vor? Ich denke, wir sollten diesen Angriff durchführen. Die Idee deiner beiden Mätressen ist einfach blendend.«
    »Gewöhn dir gefälligst eine andere Wortwahl an!«, sagte Tendyke zornig.
    »Ja, schon gut, beim nächsten Mal sage ich ›formidabel‹ statt ›blendend‹«, spöttelte der Ex-Teufel. »Was ist nun, bist du mit dem Angriff einverstanden?«
    »Es bleibt ja wohl kaum eine andere Möglichkeit«, seufzte Tendyke. »Selbst Fooly hatte keine bessere Idee.«
    »Du hältst eine Menge von diesem verrückten Drachen, wie?«
    »Mehr als von dir. Jedenfalls fliegen wir hin und versuchen, dieses Zimmer mit dem verdammten Buch aus dem Château zu brennen. Soweit ich weiß, liegt es an der Rückwand des Haupttraktes, dort zweiter oder dritter Stock.«
    »Dann können wir ja sehr genau zielen«, grinste Asmodis. »Das vereinfacht die Sache. Komm, fangen wir an.«
    Tendyke hob die Hand.
    »Warte«, sagte er. »Wir müssen die Châteaubewohner zumindest warnen. Und es kann auch nicht schaden, wenn wir die Zwillinge mitnehmen.«
    »Wozu soll das gut sein?«
    »Wenn ich es anordne, wird es gemacht«, sagte Tendyke schroff. »Ansonsten fliegt unser Spider keinen Zentimeter weit.«
    Asmodis erhob sich. »Na schön, Herr Oberbefehlshaber der Vereinigten Raumkampfflotte der Erde. Dann ruf du im Château an und warne Zamorra und die anderen. Ich bringe derweil die Zwillinge ins Spinnennetz und hole dich dann.«
    Er begann sich zu drehen, mit dem Fuß aufzustampfen und den Zauberspruch aufzusagen, der seine Teleportation einleitete.
    »Raus!«, brüllte Tendyke. »Mach das draußen! Nicht in meinem Büro!«
    Aber da war es schon zu spät.
    Erneut stank es penetrant nach Schwefel.
    Tendyke sank in seinen Sessel zurück. »Manchmal«, murmelte er, »glaube ich wirklich, das macht ihm Spaß!«
    ***
    Das Bild der Amulette vor Zamorras Augen war wieder verschwunden. Der Dämonenjäger erhob sich und verließ das Kaminzimmer. Fooly sah ihm nachdenklich hinterher.
    Von Nicole war nichts zu sehen. Zamorra fragte sich, was sie jetzt tat. Aber es war nicht so wichtig.
    Er betrat sein »Zauberzimmer«. Verblüfft blieb er in der Tür stehen.
    Am Tisch saß ein junger Mann und betrachtete die offenen Seiten des Buches. Als er Zamorras Hüsteln hörte, hob er den Kopf und sah den Parapsychologen an.
    »Hallo, alter Freund«, sagte er.
    »Taran!«, stieß Zamorra hervor. »Wie bist du hergekommen?«
    »Ich habe mich gesendet«, erklärte das Amulettwesen. »Wie denn wohl sonst? Anfangs wie ein Buch auszusehen, muss ein seltsamer Anblick gewesen sein. Schade, dass ich mich nicht selbst dabei sehen konnte.«
    Es war eine Besonderheit seiner Fortbewegung. Ich sende mich , pflegte er es zu nennen. Und diese Art unterschied sich erheblich von der Teleportation der Asmodis oder dem zeitlosen Sprung der Silbermond-Druiden. Der aus dem siebten Amulett entstandene Taran

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