Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
eine starke Hausmacht. Du wirst gegen eine ähnlich starke Opposition kämpfen müssen wie damals ich. Und ich werde dir keine so große Hilfe sein können, wie du sie mir warst.«
    »Ist das alles?«
    »Ja.«
    »Gut. Du hast gesagt, was du sagen wolltest, ich habe es mir angehört, aber ich treffe hier die Entscheidungen. Ich…«
    Der Boden zitterte.
    Für ein paar Sekunden kehrten sich alle Farben um. Ted glaubte die geparkten Raumschiffe schwanken zu sehen. Vor seinen Augen verschwand der Bach; der Boden schloss sich. In den Wolken zuckten Blitze zwischen den drei Monden. Ein dumpfes Wummern erklang, dann ließen die Vibrationen nach.
    »Was, bei den Göttern Andromedas, war denn das?«, keuchte Cairo.
    Sein Armbandkommunikationsgerät summte.
    Cairo berührte einen Sensorschalter.
    »Ja?«
    »Hier STERNENJÄGER«, meldete sich ein Cyborg aus seinem Raumschiff. »Wir haben eine sehr starke Erschütterung des Raum-Zeitgefüges angemessen. Ausgangspunkt etwa zwei Lichtminuten von hier. Die Stoßwellen kamen überlichtschnell. Stärke über einhundert Grol.«
    »Als wäre eine sehr große Raumschiffflotte aus dem Überraum materialisiert«, murmelte Cairo. Er versetzte Ted einen leichten Schlag auf die Schultern. »Komm, zu den Schiffen, schnell!« Und ins Armbandgerät rief er, während er bereits losrannte: »Alarmstart vorbereiten! Für alle Schiffe, sofort!«
    Ted folgte ihm. Die wenig wünschenswerte Alternative war, auf diesem Planeten irgendwo in Weltraumtiefen zurückzubleiben.
    Nur einige Minuten später hob die Flotte vom Planetenboden ab und jagte durch die dichten Wolken weltraumwärts.
    ***
    Wieder sah Lucifuge Rofocale das Bild der tanzenden Amulette vor sich, und er genoss es. Wieder streckte er die Hand danach aus - und diesmal gelang es ihm. Plötzlich hielt er eine der kunstvoll verzierten Silberscheiben zwischen seinen Fingern.
    Im ersten Moment wollte er es nicht glauben, dass es diesmal geklappt hatte. Aber dann sah er, dass in der Vision ein Amulett fehlte.
    Es stimmte also - er hatte eines der Amulette an sich gebracht!
    Tiefe Zufriedenheit erfüllte ihn.
    Sein großer Plan funktionierte!
    ***
    Professor Zamorra setzte das geleerte Whiskyglas ab. Seine Hand bewegte sich wieder in Richtung Flasche - und stoppte. Es war nicht die richtige Zeit für Alkohol. Er hatte Wichtigeres zu tun, und dafür musste er nüchtern sein.
    So weit wie jetzt noch möglich…
    Finde den Sammler; bevor er dich findet.
    Er hatte das ungute Gefühl, dass der Sammler ihn längst gefunden hatte.
    Plötzlich sah er das Bild mit den tanzenden Amuletten wieder vor sich. Das erschreckte ihn, denn nach wie vor befand er sich im Kaminzimmer und nicht in seinem »Zauberzimmer«. Wieso also konnte er die magische Vision hier wahrnehmen?
    Noch etwas Weiteres geschah, das ihn erschreckte. Denn plötzlich fehlte eines der Amulette! Von einem Moment zum anderen war es aus dem tanzenden Reigen verschwunden.
    »Was geschieht hier?«, murmelte der Dämonenjäger. Hatte der Sammler begonnen zu sammeln?
    ***
    Sie schrie.
    Es war kein Entsetzen. Es war kein Schmerz. Keine Wut. Keine Panik.
    Es war etwas von allem und alles von nichts. Es war das jähe Feststellen eines Verlustes.
    Und - einer existenziellen Bedrohung!
    Das sechste Amulett, gerade eben noch in ihrem Besitz, war verschwunden! Von einem Augenblick zum anderen war es nicht mehr da!
    Ihre zupackenden Hände, zu Klauen verformt, die es halten wollten, griffen ins Leere. Da war schon nichts mehr, was sie halten konnte.
    Wie gewonnen, so zeronnen!
    Vormals hatte es Yves Cascal gehört. Nach seinem Tod hatte sie es an sich genommen, ehe Zamorra es in Verwahrung nehmen konnte. Daraufhin hatte sie sich erheblich besser, vor allem sicherer gefühlt. [2]
    Unbesiegbar!
    Schon von Anfang an, seit dem Beginn ihrer Existenz, hatte sie es haben wollen. Denn sie war aus ihm entstanden.
    Sie, Shirona, eines der beiden Amulettwesen. Vor geraumer Zeit waren sie entstanden. Auf der einen Seite Taran, der sich im siebten und mächtigsten von Merlins Amuletten entwickelt hatte, um sich schließlich daraus zu lösen und eine eigene Existenzform anzunehmen. Taran, den sie auslöschen wollte, weil er ihr im Wege war.
    Auf der anderen Seite sie, Shirona. Sobald die Amulette eins bis fünf benutzt wurden, spiegelten sie ihre dabei frei werdende Energie und sandten sie in das sechste Amulett. Und daraus wurde Shirona.
    Auch Zamorras Amulett hatte sie immer haben wollen, um endgültig und völlig

Weitere Kostenlose Bücher