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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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wir uns ja nicht getarnt nähern, oder? Wer auch immer da mit großem Getöse aus dem Überraum gekommen ist, soll nicht merken, wie nahe wir ihm sind.«
    »Und wenn wir bereits beim Start gescannt wurden?«
    »Dann hätten wir die Tastsignale registriert. ›Ping‹, verstehst du?«
    Ted nickte wortlos. Er warf einen Blick auf sein Armbandchrono. Es verblieben noch gut vier Minuten, die die STERNENJÄGER und die anderen Raumschiffe in Bereitschaft fliegen konnten. Er hoffte, dass die Kommandanten schlau genug waren, danach umzuschalten, bevor ihre Raumer auseinanderflogen. Al Cairo selbst war garantiert so schlau.
    Ein leises »Ping« erklang. Nulldrei schaltete das Ortungsbild unaufgefordert direkt auf den Hauptbildschirm.
    Sekundenlang zeigten sich grünliche Koordinatenlinien in der Holografie, dann wurde das Zielobjekt herangezoomt.
    »Was, zum Henker, ist das?«, stieß Ted hervor.
    Zahlen werte und Symbole wurden eingeblendet. Ted, der sie mühelos entziffern konnte, erblasste. »Das ist ja ein riesiges…«
    »Kein Raumschiff«, murmelte Cairo. »Das ist etwas anderes. Eine Station? Verdammt, wir brauchen mehr Daten.«
    »Herr, das ist nur möglich, wenn wir unseren Scan so weit öffnen, dass die anderen das ›Ping‹ wahrnehmen.«
    »Noch nicht. Wir fliegen näher heran. Nulleins, Kollisionskurs, derzeitige Geschwindigkeit verdoppeln.«
    Die Finger des Man in Black, in schwarzen Handschuhen steckend, glitten über die Sensorschalter der Steuerungskonsole. Displays zeigten erhöhte Energieaufnahme des Antriebs und die Geschwindigkeitsdaten.
    »Das verlängert die Bereitschaftszeit«, knurrte der Alpha, »aber es vergrößert auch das Risiko, dass die anderen unsere Energieemissionen bemerken. Und mehr Saft auf die Tarnung legen können wir auch nicht, da gibt's nur ein oder aus, aber keine Regelung.«
    Ted nickte wieder. Er überlegte, was das sein mochte, dem sie sich näherten.
    Die Holografie wurde geteilt und zeigte jetzt drei Szenen: das bisherige Etwas, eine neue Formation und beides in unmittelbarer Beziehung zueinander.
    »Erneute Gefügeerschütterung«, meldete Nulldrei von der Ortung. »Stärke etwa siebzig Grol.«
    »Eine Flotte«, murmelte Cairo. »Sieht so aus, als wollte sie die Station angreifen.«
    Ted schluckte. »Al, ich glaube, ich weiß jetzt, was das ist, was da passiert. Erinnerst du dich daran, was Zamorra erzählt hat?«
    »Hilf mir auf die Sprünge, mein Freund«, bat Cairo, aber irgendwie klang es nicht nur wie eine Bitte, sondern auch wie ein Befehl.
    »Das neunte Siegel«, sagte Ted Ewigk. »Als es geöffnet wurde, zeigte es Zamorra ein Bild. Das Bild einer Meegh-Flotte, die eine Station der Riesen angriff. Die Station wurde zerstört. Zamorra nimmt an, dass die Meeghs einer der Spiegelwelten entstammen.« [3] Er atmete tief durch. »Aber das ist schon ein halbes Jahr her«, fügte er dann hinzu. »Wie können wir es jetzt sehen?«
    Der Alpha straffte sich. »Funkbefehl an alle. Volle Energie auf die Antriebssysteme. Rückzug. Tarnung aber beibehalten.«
    »Befehl von allen Schiffen bestätigt. Gehen auf Distanz.«
    Auch Nulleins, der Man in Black an der Steuerung, wollte den Rückzug antreten. .
    »Stopp!«, befahl Cairo. »Rückzugbefehl gilt nicht für uns. Kursanpassung an die Station. Volle Ortung.«
    »Scanner werden neu kalibriert und auf Standard gesetzt«, meldete Nulldrei. »Vollzogen. Daten kommen.«
    »Auf Kommandokonsole senden.«
    Dort gab es kleine 3-D-Monitore. Auf ihnen erschien plötzlich eine Datenflut. Ted presste die Lippen zusammen. Es musste sich tatsächlich um eine der Riesenstationen handeln, und was sich da näherte, war tatsächlich eine Meegh-Flotte.
    Es dauerte nur einige Minuten - und die Station war vernichtet.
    Für einen Moment gab es noch ein auf seltsame Art schwarz leuchtendes Etwas, eine Art Loch im Universum. Dann war es vorbei.
    »Das stimmt genau mit Zamorras Erzählung überein«, flüsterte Ted. »Hundertprozentig… aber wie ist das möglich, wenn…«
    »Temporalverschiebung erloschen«, meldete Nulldrei ungerührt.
    »Was für eine Temporalverschiebung?«, schrie Ted auf. »Was bedeutet das?«
    »Dass die Station von einem Zeitfeld getragen wurde«, erklärte der Cyborg. »Sie wurde in die Zukunft verschoben. Mit ihrer Vernichtung erlosch auch das Zeitfeld.«
    »Das heißt, was Zamorra in seiner Siegel-Version sah, war ein Bild aus der Zukunft…«
    »Möglich«, sagte Cairo. »Das erklärt allerdings nicht, warum die Riesen diese

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