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0849 - Das letzte Siegel

0849 - Das letzte Siegel

Titel: 0849 - Das letzte Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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konzentrierte sich auf eine Person und materialisierte genau dort, wobei er zunächst automatisch dessen Gestalt annahm. Erst danach formte er sich um zu seinem eigentlichen - oder auch einem ganz anderen - Aussehen und bildete Kleidung um sich herum.
    Lange Zeit war er spurlos verschwunden, ständig auf der Flucht vor Shirona. Er scheute die Auseinandersetzung mit ihr. Von Natur aus war er feige, und da er wusste, dass sie ihn töten wollte, bemühte er sich, nicht von ihr gefunden zu werden. Erst in letzter Zeit war er manchmal wieder aufgetaucht.
    Und jetzt erneut…
    »Wie war das?«, hakte Zamorra nach und schloss die Tür hinter sich. »Wie ein Buch auszusehen? Heißt das, du hast dieses Buch zum Ziel gewählt?«
    »Natürlich.«
    »Das heißt dann aber auch, dass es ein lebendiges Wesen sein muss!«
    »Das ist möglich«, gestand Taran. »Aber es muss nicht zwingend sein.«
    »Wieso?«
    Taran lachte auf. »Zamorra, glaubst du im Ernst, ich hätte überall im Universum Bekannte, die ich anpeilen kann, um mich zu senden? Es kann auch ein Stein sein, oder - ach, was weiß ich alles!«
    Zamorra wusste nicht, ob er erleichtert sein konnte. Dass das Buch möglicherweise lebte , erschreckte ihn. Umso dringender war es, das letzte Siegel auch noch zu öffnen, damit er dieser Sorge ledig wurde.
    Er hörte das Visof on summen. Jemand rief ihn an.
    »Willst du das Gespräch nicht entgegennehmen?«, fragte Taran.
    »Nein. Wenn es ein Anruf von außen ist, kann Nicole das tun. Schließlich ist sie meine Sekretärin.«
    »Und wenn sie selbst dich hier anruft?«
    »Dann kann sie auch hierherkommen und mir direkt sagen, was sie will.« Zamorra zuckte mit den Schultern. »Weshalb bist du hier?«, wollte er dann wissen. »Du willst mir doch wohl nicht die Arbeit abnehmen?«
    »Das Siegel zu öffnen? Nein, dazu bin ich nicht in der Lage, alter Freund. Und du solltest auch darauf verzichten. Nach allem, was ich in den letzten Minuten in diesem Buch gelesen habe…« Er verstummte und klappte es einfach zu.
    »Rede ruhig weiter«, sagte Zamorra.
    »Da gibt es nichts zu reden. Von dem Buch geht Dunkelheit aus. Es ist böse, und die Siegel sind es auch. Sie haben dir ein paar Tricks gezeigt, wie man dein Amulett besser benutzen kann, nicht wahr?«
    Der Dämonenjäger nickte.
    »Ein Köder. Mehr nicht. Du hättest diese Tricks und noch viel mehr auch selbst herausgefunden, wenn du die Zeit dafür verwendet hättest, statt sie an die Siegel zu vergeuden.«
    »Du redest Unsinn«, murmelte Zamorra.
    »Narr! Du weißt, dass ich recht habe. Aber du willst es dir nicht eingestehen. Vernichte das Buch, ehe es dich vernichtet.«
    Da glaubte er, das Buch wieder zu »hören«: Finde den Sammler; bevor er dich findet.
    »Weißt du, was du da verlangst?«, fragte er.
    »Ja. Tu es. Vernichte das Buch!«
    »Das haben schon andere versucht. Niemand kann es zerstören.«
    »Du, Zamorra, kannst es. Du bist der Einzige, der dazu in der Lage ist.«
    Der Meister des Übersinnlichen schüttelte den Kopf.
    »Verlass jetzt dieses Zimmer«, verlangte er. »Unser Gespräch ist hiermit beendet.«
    Taran erhob sich und griff nach dem zugeklappten Buch. Verblüfft sah Zamorra, wie das Amulettwesen damit zur Tür ging. Gerade so, als sei das völlig normal.
    »Aber das Buch bleibt hier!«, brüllte er Taran nach.
    ***
    Al Cairos kleine Flotte befand sich draußen im Weltraum. Der Alpha und Ted saßen an der Kommandokonsole. Ein Man in Black navigierte das relativ kleine Raumschiff. Er steuerte das Schockwellenzentrum an, in die Erschütterung des Raum-Zeitgefüges ihren Ursprung hatte.
    »Tarnung ein«, befahl Cairo. »Bei allen Schiffen! Energieumwandler auf Minimum herunterfahren, aber in Bereitschaft für spontane Maximierung halten.«
    Der Befehl ging über Transfunk an die anderen Raumschiffe.
    »Herr«, wandte ein Cyborg ein, der sich über-Visorkom aus dem Maschinenraum meldete. »Wenn die Bereitschaft länger als fünf Minuten aufrechterhalten wird, brennen die Umformerspulen durch.«
    »Was bedeutet das?«, fragte Ted.
    »Bumm«, sagte Cairo. »Nicht mehr und nicht weniger.« Er tastete die Verbindung zum Maschinenraum aus. »Nulldrei, kannst du das Zielgebiet abtasten, sodass zwar wir ein ›Ping‹ erhalten, aber nicht die, die dort drinstecken?«
    »Ich versuche die Scanner entsprechend zu kalibrieren, Herr«, versprach Cyborg Nulldrei.
    »Du willst also eine Ortung, ohne dass wir selbst geortet werden, Al?«
    Der Alpha nickte. »Ansonsten müssten

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