0849 - Sprung über den Abgrund
Typen."
„Hochleistungsfahrzeuge darunter?"
„Nein."
„Also dann - gehen wir!"
Er schritt in Richtung des Ausgangs. Draußen auf dem Gang blieb er stehen und sah sich um. Ver Bix und seine Leute folgten ihm. In ihren Gesichtern stand die Angst, aber sie folgten.
Da. entstand in Waliks Herz ein Gefühl der Wärme, wie er es noch nie für diese Menschen empfunden hatte. Es war ihm, als müsse er sie alle umarmen und ihnen danken für die Bereitwilligkeit, ihm im Augenblick seines größten Kummers beizustehen, obwohl sie dabei den Tod finden mochten.
Er sah sie an, nachdem sie wie er stehengeblieben waren, und sagte: „Wenn man es sich genau überlegt, brauchen wir keine solche Heerschar. Wir haben es nur mit Claus Bosketch zu tun."
Er sah, wie sich in ihren Mienen ein Schimmer Hoffnung zeigte.
„Außerdem sind eure Fahrzeuge nicht besonders sicher. Der Sturm wird sie fortwehen", fuhr Walik fort.
„Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, daß einem von euch etwas geschieht."
Ihre Hoffnung wuchs. Ver Bix aber war verwirrt.
„Du kannst die Sache unmöglich allein in Angriff nehmen", erklärte er. „Claus ist ein schlauer Bursche.
Wenn du ein starkes Fahrzeug hast, kannst du ein paar Freiwillige mitnehmen."
„Ihr sollt euch meinetwegen nicht in Gefahr begeben", widersprach Walik.
„Deinetwegen, Unsinn!" fuhr Bix ihn schroff an. „Bosketch ist einer von uns. Wir sind mit für das verantwortlich, was er tut."
„Gut", entschied Walik. „Ich nehme zwei Freiwillige mit - mehr nicht."
Ver Bix war der erste, der sich meldete. Gleich nach ihm kam Sepi Altamare, der Mann, der in früheren Zeiten die Reinigungsroboter der Ewigen Stadt beaufsichtigt hatte. Er wirkte älter, als er war, und ging vornübergebeugt. Aber wer ihn kannte, der wußte, daß eine Menge Kraft und Schlauheit in ihm staken.
„Einverstanden", erklärte Walik. „Ihr beide kommt mit mir. Ihr ändern - macht euch auf den Weg nach Imperium-Alpha.
Zögert keine Sekunde! Ihr kennt den Sektor, in dem die Terra-Patrouille untergebracht war. Macht es euch dort bequem.
Nehmt vor allem eure Kinder und Gebrechlichen mit! Diese Nacht wird teuflisch werden - glaubt es mir!"
Er wandte sich ab und schritt hinaus. Als sich der Haupteingang öffnete, fuhr Augustus das Luk des Gleiters auf. In aller Eile kletterten die drei Männer in das Fahrzeug. Der Sturm schien ein wenig schwächer geworden, aber die Luft war von beißender Kälte.
*
Es war Walik, als habe er noch nie zuvor derart kompakte Finsternis erlebt. Die Dunkelheit hatte die Welt verschlungen. Selbst die kräftigen Scheinwerfer des Gleiters reichten nicht so weit wie sonst.
Draußen, auf der Ebene südwestlich der Stadt, tobte der Sturm noch mit voller Wucht. Der Autopilot tat sein Möglichstes, das Fahrzeug ruhig zu halten. Aber der Gleiter bockte und sprang wie ein ungezähmtes Pferd.
Walik Kauk hatte sich mit einem Minikom versehen, weil er trotz aller Sorge um Marboo Payne Hamillers ernste Warnung nicht vergaß. Er wollte auf dem laufenden gehalten werden, was die Entwicklung der sterbenden Sonne anging. Während der Fahrt versuchte er mehrmals, sich mit Luna in Verbindung zu setzen.
Er hatte keinen Erfolg. Die paraenergetischen Ausbrüche Medaillons blockierten den Hyperäther.
„Ich kenne die Villa des Obmanns nicht", sagte Ver Bix plötzlich. „Ist es möglich, daß Claus Bosketch uns kommen sieht?"
„Wer mag das wissen?" knurrte Walik. „Iratio Hondro hat wahrscheinlich alle möglichen Arten von Spionen in sein Landhaus einbauen lassen. Womöglich funktionieren sie sogar noch. Ich verlasse mich darauf, daß Bosketch zu dumm ist, um sie in Betrieb zu setzen."
„Da sind immer noch die Diener", gab Augustus zu bedenken.
Walik zuckte ungeduldig mit den Schultern.
„Dieses Risiko müssen wir auf uns nehmen."
Das flackernde Orterbild zeigte undeutlich die Umrisse der Berge, auf die sich der Gleiter zubewegte.
Der Autopilot vollführte eine Schwenkung nach rechts. Auf dem Orterschirm wurde ein Taleinschnitt erkennbar. Das Fahrzeug hielt darauf zu.
„Wir sind in ein paar Minuten am Ziel", erklärte der Ka-zwo.
Etwa drei Kilometer von der Villa entfernt schaltete Walik den Autopiloten aus und übernahm selbst das Steuer.
Zur linken Hand, am Fuß einer steil aufragenden Felswand, hatte er trotz der geringen Qualität des Orterbildes eine geräumige Höhle entdeckt. Er steuerte den Gleiter durch die breite Öffnung und setzte das Fahrzeug ab. Bevor er
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