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0849 - Sprung über den Abgrund

Titel: 0849 - Sprung über den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Betracht. Es gab nur die eine Erklärung: Hotrenor-Taak war aus eigener Kraft auf die Wahrheit gestoßen.
    „Ich bin sicher, im Sinne des Prätendenten zu handeln", sagte der Kommandant schließlich, „wenn ich Ihnen ein Angebot mache, das mit einer Bedingung verknüpft ist."
    „Lassen Sie mich hören", bat der Lare. „Das Angebot zuerst."
    „Sie erhalten die Erlaubnis, sich auf Gäa niederzulassen, sobald die Evakuierung der Menschheit in Schwung gekommen ist.
    Wie Sie mit Roctin-Par und seinen Leuten zurechtkommen, ist Ihre eigene Sache."
    Hotrenor-Taak nickte.
    „Das kann ich ohne weiteres akzeptieren. Und die Bedingung?"
    „Das Angebot ist hinfällig, falls Sie vor der Zeit zu anderen Leuten von Ihrem Verdacht sprechen."
    „Dem Verdacht, daß die Erde auf dem Weg zurück ins Solsystem ist?"
    „Ja."
    „Ist das wirklich nur ein Verdacht?"
    „Ganz ohne Zweifel."
    „Gut. Ich bin auch damit einverstanden. Ich werde über meine Informationsanalyse ohne Ihre ausdrückliche Erlaubnis mit niemand sprechen. Aber sagen Sie mir eines: warum bemühen Sie sich so, die Rückkunft der Erde geheimzuhalten?"
    „Können Sie sich einen guten Grund vorstellen, warum ES die Erde an ihren ursprünglichen Standort zurückversetzt?" antwortete Coden Gonz mit einer Gegenfrage.
    „Nein", erklärte Hotrenor-Taak mit Nachdruck. „Das war das einzige, was mich an meiner Überlegung störte. Ich konnte das Motiv nicht erkennen. Ich kann es auch jetzt noch nicht!"
    „Es geht Ihnen nicht anders als uns. Auch wir wissen nicht, warum die Erde zurückkehrt.
    Solange wir darüber im unklaren sind, können wir nicht als sicher annehmen, daß Terra unterwegs hierher ist. Sie können sich in die Lage der Regierenden versetzen, nicht wahr? Verkünden, daß die Erde bald wieder an ihrem angestammten Platz stehen wird - und später zugeben müssen, daß man sich getäuscht hat, das ist eine Kombination, über der jede Regierung stürzen muß."
    Hotrenor-Taak zeigte sich amüsiert.
    „ES ist ein Geheimniskrämer, wie?" fragte er.
    „Ja, so könnte man sagen", bestätigte Coden Gonz.
    „ES ist unser Schutzengel. Wahrscheinlich funktioniert der Engel deshalb so gut, weil wir uns nie erdreistet haben, seine Beweggründe in Zweifel zu ziehen."
     
    7.
     
    Walik Kauk befahl Augustus, seine Arbeit sofort zu unterbrechen.
    Mit knappen Worten schilderte er ihm, daß Marboo verschwunden war, und was er von Ver Bix und Yma Anahuac erfahren hatte.
    Die teilnahmslose Sachlichkeit des Ka-zwo erschütterte ihn zunächst, da er selbst innerlich zutiefst aufgewühlt war.
    Allmählich aber begann er selbst, sich an Augustus' unerschütterlicher Ruhe, auch wenn sie nur positronisch bedingt war, zu festigen.
    „Aus der Sammlung von Informationen", erklärte der Robot, nachdem Walik geendet hatte, „sticht eine hervor, die sich wahrscheinlich als Suchkriterium verwenden läßt."
    „Welche ist das?"
    „Diener", antwortete Augustus.
    „Claus Bosketch hat Yma Anahuac ein Haus mit Dienern angeboten."
    Walik erinnerte sich, daß auch er über diese Äußerung stutzig geworden war.
    „Robotische Hausbedienstete sind im Zuge der Reaktivierung NATHANs nicht wieder zum Leben erweckt worden", dozierte der Ka-zwo.
    „Das erscheint auch jetzt noch als sinnvoll, da es ja niemand gibt, den diese Bediensteten bedienen könnten. Robotdiener waren allzeit strikten Kontrollen unterworfen.
    Die Furcht der Verantwortlichen war groß, daß ein Privatbesitzer von Robotern seine Stellung benützen könne, um die Programmierung seiner Diener so zu verändern, daß die Asimovschen Gesetze ausgeschaltet wurden.
    In der Zeit der Aphilie wurden sämtliche privaten Roboter unter zentrale Kontrolle gestellt - und zwar per Gesetz. Es gab nur eine Ausnahme."
    „Welche?" stieß Walik Kauk hervor.
    „Die Diener in der Villa des Obmanns. Iratio Hondro hatte seine eigenen Roboter von Plophos mitgebracht.
    Zur Zeit der Aphilie galt die Villa des Obmanns als ein Denkmal, das die Menschen ermuntern sollte, den Lehren der reinen Vernunft zu folgen.
    Iratio Hondro, sagte die Aphilie, hatte ursprünglich die richtige Einstellung zur Vernunft.
    Später jedoch wich er von dieser Einstellung ab. Daher erklärt sich seine Niederlage.
    Die Aphiliker legten Wert darauf, die Villa des Obmanns so zu belassen, wie sie zu Iratio Hondros Lebzeiten gewesen war. Die Robotdiener wurden niemals der allgemeinen Kontrolle unterworfen.
    Nur sie können es sein, die Claus Bosketch Yma Anahuac angeboten

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