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085 - Flitterwochen mit dem Tod

085 - Flitterwochen mit dem Tod

Titel: 085 - Flitterwochen mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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der Halle. Er schien noch unschlüssig zu sein, aber als Coco aus de Lift trat, sprach er sie an.
    „Sie waren so liebenswürdig, Miß Zamis, und haben mir eine lebenswichtigen Gefallen erwiesen", sagte er und verbeugte sich wohlerzogen.
    Er untertrieb stark, fand Coco, schrieb es aber seiner Unerfahrenheit zu.
    „Das läßt sich nicht leugnen", sagte sie leise und musterte sich im Spiegel.
    Der Junge sah sie schmachtend an.
    „Und jetzt wollen Sie mich begleiten, nehme ich an?"
    „Sie haben es erraten. Eben sprach ich noch mit Dr. Kern. Er kam mit Ihrem Wagen - oder unserem Wagen - wenn Sie erlauben."
    Er war ziemlich raffiniert, erkannte Coco, aber auf eine Art, die jeder Frau gefallen mußte. Irgendwie rührend, fand sie, und warf einen letzten Blick in den Spiegel rechts vom Lift. Sie wußte, wie gut sie aussah. Ihr Kleid war so einfach und teuer, daß es hinreißend extravagant wirkte. Jeder männliche Gast, der sich in der Hotelhalle aufhielt, starrte sie an. Die Mädchen und Frauen blickten ebenfalls nur nach Coco, aber aus durchaus gegenteiligen Motiven.
    „Das wäre vielleicht keine schlechte Idee", meinte Coco. „Aber Ihnen ist klar, daß ich mich hauptsächlich um meinen Partner kümmere?"
    „Selbstverständlich", antwortete der junge Mann, der einen klassischen Smoking und ein außerordentlich auffallendes Hemd trug. „Kennen Sie ihn überhaupt schon? Haben Sie ihn schon getroffen?"
    „Nein, noch nicht."
    Der allgemeine Aufbruch war in vollem Gang. Von drei oder vier verschiedenen Hotels aus fuhren die Gäste hinaus nach „Maximilianslust". Coco und der schwarzhaarige Junge waren eines der letzten Paare.
    E faßte Coco vorsichtig dicht unterhalb des Ellbogens an und führte sie durch ein Spalier von Hotelgästen. Die wartenden Reporter kannten weder Coco noch ihren Begleiter, aber sie ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, das schönste Mädchen dieses Treffens ausgiebig zu fotografieren.
    Der Jaguar, silbergrau und mit funkelnden Speichenrädern, rollte heran. Der Portier riß die Türen auf. Der schwarzhaarige Kavalier half Coco ins Innere. Coco war von allem so abgelenkt, und die Erinnerung an den Vorfall im Hotelzimmer war noch so lebendig, daß sie gar nicht erst daran dachte, ihren Begleiter intensiv zu überprüfen.
    „Es ist ein herrlicher Abend, nicht wahr?" fragte halblaut der junge Mann. „Er kann nur noch schöner werden. Ich habe mit Kern gesprochen. Das Fest verspricht in jeder Hinsicht ein Erfolg zu werden: ausgesuchte Gäste, erlesene Speisen und Getränke und romantisches Kerzenlicht."
    „Und ich hoffe", erwiderte Coco und rieb sich unwillkürlich die Stelle an ihrem Arm, an der ihr Begleiter sie angefaßt hatte, „daß Sie Ihre Partnerin finden. Die Dame, die Sie in dem Folterbett verführen wollte, war es doch wohl nicht, wie?"
    „Nein", war die entschiedene Antwort. „Aber sprechen wir nicht über unangenehme und geschmacklose Vorfälle. Freuen wir uns auf den Abend."
    Langsam und leise glitt der Jaguar aus dem Stadtzentrum hinaus und fuhr auf der breiten Ausfallstraße nach Norden.

    Er hatte Coco nicht gewarnt. Sie war klug und erfahren, nicht weniger als er, dachte Dorian. Sie würde vermutlich sogar eher wissen, was sich hier abspielte. Er selbst war ausgeruht und fühlte sich in der Lage, gegen mehr als zwanzig Dämonen anzutreten.
    Dorian stand fünfzig Schritte vom Haupteingang des Schlößchens entfernt. Er mußte sich sagen, daß Dr. Kern tatsächlich etwas von seinem Geschäft verstand.
    Das Schlößchen war vollständig illuminiert. Vor wenigen Minuten waren die beiden Wagen der Firma abgefahren, die das kalte Büfett geliefert hatte und beachtlich viele Kisten der verschiedensten Getränke. Es wimmelte von livrierten Dienern und Angestellten des Eheinstituts. Die Handwerker waren gegangen. Jetzt trat eine Pause zwischen dem Ende der Vorbereitungen und der Ankunft der ersten Gäste ein.
    Der Dämonenkiller streifte die schneeweiße Hemdmanschette zurück und sah erneut auf die Uhr. Etwa dreißig Minuten blieben ihm noch.
    Läufer lagen auf den Granitstufen. Blumenarrangements standen in Schalen und Vasen auf jedem Stück des Treppenaufganges. Einige hundert Kerzen brannten, die meisten innerhalb des Gebäudes. Hin und wieder hallte Musik ins Freie hinaus. Die großen Lautsprecher und die Übertragungseinrichtung wurden getestet.
    Dr. Kern hatte sich bisher noch nicht blicken lassen, ebensowenig der geheimnisvolle Magnus Gunnarsson: Dorian war versucht,

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