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085 - Flitterwochen mit dem Tod

085 - Flitterwochen mit dem Tod

Titel: 085 - Flitterwochen mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bist. Ich weiß, wie leidenschaftlich du sein kannst. Ein Mann wie ich spürt das."
    „Ich habe mich bemüht, es dich spüren zu lassen. Wohin gehen wir, wenn das Fest zu Ende ist?"
    Er lächelte sie vertrauensvoll an. Noch immer wirkte er zurückhaltend, auch ein wenig unbeweglich und starr, etwas maskenhaft, fand Sappho, aber andere, dringlichere Gedanken schoben die warnenden Überlegungen zur Seite.
    „Ich denke", war die ruhige Antwort, „wir finden einen Platz, der Menschen von unserem Niveau zusagt. Darf ich dich küssen?"
    „Ich warte schon viel zu lange darauf', sagte sie und machte genau die berechneten Bewegungen.
    Ihr heißer, glutvoller Körper drängte sich verlangend an ihn. Über ihnen fiel der Mondschein durch einen Baumwipfel. Immer wieder huschten Fledermäuse über sie hinweg, die Verbündeten Sapphos. Sie war am Ziel.
    Magnus neigte sich über sie, nachdem er ihren schmalen Kopf in beide Hände genommen hatte. Sie ließ sich von ihm küssen. Er küßte aufregend und wunderbar, aber dann glitten ihre Lippen von den seinen fort, wanderten über seine Wange, berührten sein eines Ohr und schließlich seinen Hals. Sappho merkte, daß ihr wunderbarer Körper sie nicht im Stich ließ. Die langen, einwärts gekrümmten Vampirzähne wuchsen blitzschnell.
    Sappho biß zu und bohrte Magnus die Vampirzähne in den Hals. Einen Herzschlag später sprang sie mit einem Aufschrei zurück. Das Blut schmeckte gallebitter. Ihre Zähne schmerzten rasend. Sie spürte, wie das Gift sich in ihrem Körper ausbreitete und zu wirken begann. Die Hände von Gunnarsson hielten sie fest. Die Fledermäuse vor der Scheibe des Mondes schienen rasend zu werden. Sie stießen ängstliche kleine Schreie aus.
    Sappho taumelte. Ihr war übel und heiß; ihr Körper wurde geschüttelt. Sie öffnete den Mund und keuchte röchelnd. Mit verschleiertem Blick starrte Sappho in das Gesicht Gunnarssons. Es zerbröckelte langsam und wurde zu dem grünen, schuppigen Antlitz eines Untoten.
    „Nein!" schrie Sappho auf.
    Todesangst packte sie. Noch konnte sie sich bewegen. Sie wehrte sich, streifte die Hände ab, die langsam zu Klauen wurden, holte aus und schlug in das Gesicht des Wiedergängers.
    Die Fledermäuse wagten es nicht, den Untoten anzugreifen. Immer wieder zuckten sie dicht vor seinem Hals zurück und wirbelten davon.
    „Zur Seite! Weg mit dir, scheußlicher Unhold!" schrie Sappho voller Furcht.
    Sie versuchte, an dem mächtigen und regungslosen Körper vorbeizukommen. Sappho mußte zurück zu Alraune, dieser Dämonenfalle entfliehen.
    Ihre Übelkeit wurde stärker.
    Der Untote sprang vorwärts und riß ihr das Kleid vom Rücken. Mit einem wuchtigen Schlag in den Nacken warf das Scheusal Sappho zu Boden. Sein Kopf war von großen Fledermäusen wie von einer Wolke umgeben. Aber der sich auflösende Körper konnte noch mit letzter Kraft handeln. Seine flinken Finger fuhren über ihren Rücken, dann zuckte der Untote noch einmal und starb.
    In panischem Schrecken versuchte Sappho, sich unter dem schweren Körper hervorzuwinden. Ihre zitternden Finger rissen die Klinke herunter und die Tür auf. Ihr Körper war von loderndem Feuer erfüllt, und ihr nackter Rücken brannte höllisch.
    Sie hatte nicht warmes Blut eingesaugt, sondern ein tödliches Gift, das ihren Vampirkörper zu zersetzen begann. Nur Alraune konnte helfen.
    Sappho begann vortwärtszutaumeln. Sie hielt sich an der Wand fest und schleppte sich die Treppe hinunter. Dabei verlor sie das Täschchen und einen Schuh. Aber namenlose Angst trieb sie weiter und ließ sie immer schneller laufen.
    Sappho glaubte zu spüren, wie ihr Körper zerfiel. Sie stolperte und überschlug sich, krallte sich an den teppichbelegten Treppenstufen fest und richtete sich wieder auf. Ihre Umgebung schien sie vergessen zu haben, denn erst als sie in den Saal hineinrannte, hörte sie die Musik, sah sie die entsetzten Gesichter des Personals. Die tanzenden und küssenden Paare beachteten sie überhaupt nicht. Sappho wußte, warum.
    Mit allen Zeichen der Aufregung und Entrüstung kam Dr. Kern auf sie zu. Sappho schüttelte den Kopf und begann zu rennen. Der Impuls, der sie in die Flucht trieb, war übermächtig geworden. Nur noch ein Gedanke beherrschte sie: Sie mußte unbedingt zu Alraune. Die dämonische Freundin mit all ihren Fähigkeiten würde sie retten können.
    Wimmernd rannte sie quer durch den Saal, schob mit der Schulter ein engumschlungen tanzendes Paar zur Seite und sprang hinaus auf die

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