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085 - Flitterwochen mit dem Tod

085 - Flitterwochen mit dem Tod

Titel: 085 - Flitterwochen mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gefühllosen, brennenden Lippen.
    „So ist es. Ich bin schon tot", sagte der sich zersetzende Leichnam in seinem Schoß. „Aber du wirst sterben, Rogier - oder wie immer dein Dämonenname ist."
    Die Haut schrumpfte. Alle Energie wich aus dem Körper und schien in einer Wolke zum Mond zu schweben. Die trüben Augen Rogiers nahmen gerade noch die Bewegungen der nächtlichen Insektenfresser wahr. Die Fledermäuse huschten zwischen den Zweigen des Baumes hin und her.
    Das Gift wanderte schnell durch seinen Körper. Die Lähmung und der Zerfall seiner uralten Zellen schritten schnell voran. Rogier vermochte sich nicht mehr zu bewegen, nicht einmal die Fingerspitzen. Und Claire schien zum zweiten Mal gestorben zu sein. Das grüne, harte Fleisch fiel in Fetzen und Würfeln von den zerfallenden Knochen ab. Sogar das Kleid verwandelte sich und wurde zu einer blasenwerfenden Substanz, die einen widerlichen Gestank verströmte.
    Flüchtig wanderten Rogiers Gedanken hinüber zum Schloß, zu den neunzehn Dämonen, die jene verschworene Gemeinschaft gebildet hatten und deren Ziel es gewesen war, sich zwanzig Sterbliche als Opfer zu suchen. Er merkte, wie sein Körper von einem verzehrenden Feuer verbrannt wurde. Das war für ihn das Ende. Er kippte nach vorn und schleuderte das Knochengerüst von seinen Knien.
    In einer anderen Ecke des Saales, unter einem Leuchter mit heruntergebrannten Kerzen, standen zwei der Teilnehmer und küßten sich leidenschaftlich. Sie flirteten ausgesprochen schamlos miteinander. Immer wieder verirrten sich die Finger der beiden. Hin und wieder kicherten sie ordinär und lachten grell. Ununterbrochen spielte die Musik weiter.
    Frank Deroy streichelte - nachdem sie schwankend den ersten Treppenabsatz erreicht und sich den Blicken des Personals entzogen hatten - leidenschaftlich die Schultern Cocos. Seine Finger krochen wie Spinnen über ihre Haut.
    Er flüsterte heiß in ihr Ohr: „Ich habe dich den ganzen Abend lang bewundert. Du bist so jung, so lebendig, so blutvoll. Ich werde mich in dich verlieben."
    „Ja", hauchte sie und fuhr mit den Fingerspitzen durch das Haar hinter seinem Ohr.
    In seinen Augen stand unverhohlene Gier.
    „Ich bin froh, daß ich so mutig war."
    „Mutig?“
    Franks Hände verirrten sich unter ihr Kleid. Er war halb besinnungslos vor Leidenschaft. Sein Atem streifte ihr Gesicht, und sie roch die raubtierhafte Ausdünstung. Ihr Körper drängte sich an seinen. „Ja, so mutig, dich über Transamorosa zu suchen und - zu finden", flüsterte Coco.
    Seine Lippen glitten langsam über ihr Gesicht. Während dieser Bewegung schienen die Zähne zu wachsen und schärfer zu werden. Aus den Fingernägeln wurden messerscharfe Klauen, die ihre Haut aufrissen. Der Dämon hielt Coco fest. Er stürzte sich nicht auf sein Opfer, sondern er genoß die quälende Langsamkeit des Angriffs. Jetzt konnte sie ihm nicht mehr entkommen.
    Aber in dem Augenblick, als der Dämon zu schmatzen und zu keuchen anfing, als er die weiße Haut an den Lippen zwischen den Zähnen spürte, veränderte sich der Körper, den er in den Händen hielt. Cocos eine Hand packte Frank Deroy im Nacken. Frank merkte zuerst nicht, daß die Finger plötzlich eisigkalt waren. Er biß zu, aber statt des warmen Fleisches hatte er schuppige Hautfetzen, hart wie Horn und ätzend wie Gift, zwischen den Zähnen.
    Mit einem gurgelnden Aufschrei versuchte sich der Dämon zurückzuwerfen und dem harten Griff der Finger zu entkommen.
    Da griff die Kälte nach ihm. Sie kroch sein Rückgrat hoch. Die Wärme des Dämonenkörpers schien von zehn eiskalten Fingern aufgesogen zu werden. Der Dämon spürte, wie seine Lebensenergie aus dem Körper wich. Mit aufgerissenen Augen und eiskaltem Schweiß auf der Stirn riß er seinen Kopf zurück und starrte in das Gesicht vor ihm.
    Es war nicht mehr Coco Zamis. Er blickte in das Gesicht einer Leiche. Eine klaffende Wunde mit gelblich schillernden Rändern verlief von der Stirn bis unter das Ohr, Die Haut war nicht mehr leicht gebräunt und dezent geschminkt, sondern fahlgrün. Sie bestand aus Schuppen, die sich zu lösen begannen. Eine schwarze, leere Augenhöhle starrte den Dämonen an, dem die Knie vor Schwäche schlotterten. Seine Zähne schmerzten; dann breitete sich ein prickelndes Gefühl aus, das taube und empfindungslose Zonen hinterließ.
    Mit schwindender Kraft stammelte der Dämon, immer leiser werdend: „Du bist nicht - Coco. Ein - satanischer - Spuk. Du hast - mich vergiftet - und wirst

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