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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hinter sich zu. Helen Garison beachtete dies nicht.
    Sie verließ
den Hyde Park und ging auf die nächstgelegene Bushaltestelle zu.
    Helen warf
einen Blick auf die Visitenkarte von Raymond Knight und lächelte kaum merklich.
Das stille Lächelnd verschönte ihre Züge. Sie fühlte
sich zu Raymond hingezogen. Sie wollte ihn noch heute abend Wiedersehen. Er
hatte doch recht gehabt.
     
    ●
     
    »Er lebt! Na
also!«
    Die Stimme
drang aus scheinbar endloser Ferne zu ihm. Larry Brent hatte das Gefühl, Watte
in den Ohren zu haben. Er öffnete die Augen. Große Farbkleckse tauchten vor ihm
auf und nahmen nur langsam Form und Gestalt an.
    Ein fremdes
Gesicht beugte sich über ihn und wich langsam zurück. Larry sah den hellen
Fleck, erkannte dann die kleinen, funkelnden Augen, die Nase, einen
scharfgeschnittenen Mund und schütteres Haupthaar. Ein Mann!
    »Sie hatten
noch mal Glück. Weshalb treiben Sie sich auch auf meinem Grundstück herum? Ich
habe Sie mit einem tollwütigen Wildschwein verwechselt, die in der letzten Zeit
in größerer Zahl hier auftauchen .«
    »Nun machen
Sie’s mal halblang«, entfuhr es X-RAY-3 und er betastete seinen Kopf, in dem es
summte als hätte sich dort ein Bienenschwarm verirrt. »Ich trage die Haare lang
genug, von Borsten kann da keine Rede sein. Gegrunzt habe ich auch nicht .«
    Larry erhob
sich. Er lag auf einem weichen Lager in einem luxuriös eingerichteten Raum.
»Scheinbar hat es mich doch erwischt. Komme mir hier vor wie im Paradies. Fehlt
nur noch eine Schale Manna. Aha, da ist es schon .«
    Er griff nach
dem Glas, das man ihm reichte. Es war Whisky. Echt schottischer. Ein kostbarer
Jahrgang. Der weckte die letzten Lebensgeister. Iwan Kunaritschew wäre
begeistert gewesen. Larry erfuhr, daß er sich auf dem Landsitz von Lord und
Lady Shanny aufhielt. Und das mit dem Wildschwein war
kein Witz gewesen, sondern entsprach den Tatsachen. Der Lord, ein
leidenschaftlicher Jäger und ausgezeichneter Schütze, hatte etwas in den
Büschen gesehen und gefeuert. Daß ein Mensch in der Nähe war, hatte er
geflissentlich übersehen.
    »Sie hatten
noch mal großes Glück«, sagte der Lord kühl. Er trug einen grünseidenen
Hausmantel, darunter einen weißen Schal. »Ich habe etwas zu früh Druckpunkt
genommen. Das hat Ihnen das Leben gerettet. Der Zwischenfall tut mir
außerordentlich leid! Ich hätte Sie töten können. Zum Glück war es nur ein
Streifschuß. Der Streifen an Ihrer Schläfe ist kaum zu sehen. Es ist
erstaunlich, daß die Kugel dennoch eine solche Wirkung hatte. Ich nehme an, Sie
sind etwas unglücklich gefallen. Sie waren gut zwanzig Minuten bewußtlos. Wie
fühlen Sie sich ?«
    »Danke!
Zunehmend besser.«
    Der Lord
atmete sichtlich auf. »Ich kann es nicht verstehen, weshalb Sie sich hier auf
meinem Grundstück herumdrücken, obwohl bereits am Wegende ein Schild aufgestellt ist, das eindeutig darauf hinweist, daß dies hier
Privatgelände ist und niemand die Befugnis hat, es zu betreten .«
    X-RAY-3
nickte. »Schon möglich, Mylord . Aber ich hatte etwas
anderes in der Pupille, so daß ich das Schild übersehen habe. Trotz aller
Aufmerksamkeit ist mir dieser Jemand leider entkommen. «
    Lord und Lady Shanny sahen sich an. Die Lady hatte bisher noch
keinen Mucks getan.
    »Sie haben
jemand verfolgt ?« fragte der Lord leise. »Sie sind von
der Polizei? Scotland Yard?«
    Larry nickte.
»Richtig kombiniert. Sie haben nicht zufällig jemand vorbeikommen sehen ?«
    »Ein
entsprungener Sträfling ?« schaltete sich die
grauhaarige, elegant gekleidete und nach einem teuren französischen Parfüm
duftende Lady ein. Die Verbrecherjagd interessierte sie.
    »Eine junge
Frau«, erzählte Larry Brent. »Eine Kindesentführerin! Wir waren ihr dicht auf
den Fersen. Leider ist sie uns doch entkommen .«
    Die etwas
unterkühlte Atmosphäre legte sich, als das Gespräch sich jetzt in dieser Richtung
entwickelte, und die Herrschaften feststellen mußten, daß sie es mit keinem
Landstreicher und Herumtreiber zu tun hatten und auch nicht mit einem Dieb, der
in der wenig lobenswerten Absicht gekommen war, das Haus auszuräumen.
    Larry mußte
alles genau erzählen. Man war begierig, Einzelheiten zu erfahren.
    Larry ging so
weit aus sich heraus, wie er verantworten konnte. Er hoffte noch immer, daß die Shannys etwas gesehen hatten. Aber von dieser Seite
wurde ihm leider kein Hinweis zuteil.
    »Das
Waldgebiet in dieser Gegend ist äußerst dicht«, erklärte Lord Shanny , während er sich

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