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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gemächlich eine Pfeife stopfte, ein
uraltes, kostbares Stück, das seit eh und je im Besitz der Familie war und aus
der wahrscheinlich schon der Urgroßvater des Lord seine ersten Züge gemacht
hatte.
    Lord und Lady Dhanny begleiteten den PSA-Agenten über die Terrasse
nach draußen.
    Lord Shanny setzte seine Ausführungen fort. »Es ist leicht
möglich, hier ein Versteck im Unterholz zu finden. Außerdem gibt es gerade in
dieser Gegend noch zahlreiche Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg. Nicht
alle sind zu stinkenden Wassertümpeln geworden. Manche sind von Dickicht und
Unkraut förmlich überwachsen. Wenn sich jemand hier auskennt, kann er auch dort
Unterschlupf finden .«
    Larry
erkundigte sich danach, ob die Shannys hier Nachbarn
hätten.
    »Nein«,
antwortete der Lord. »Im Umkreis von zwanzig Meilen gibt es kein Haus. Nur
Felder, Wiesen und Wald.«
    »Ist es nicht
gefährlich so einsam hier draußen zu leben ?« fragte
Larry.
    »Nicht, wenn
man so ein Ding hat .« Lord Shanny umfaßte nachdrücklich sein Gewehr, das er mit herausgenommen hatte. »Das Leben
hier ist herrlich. Weg von der Stadt, hin und wieder ein paar Freunde, so daß
man nicht ganz einsam ist, dann kann man es hier schon aushalten .«
    Der Lord kniff
die Augen zusammen, als er sah, daß hinter der Buschgrenze eine Gestalt
auftauchte.
    »Ziemlicher
Wildwechsel heute«, murmelte Shanny beiläufig. Er
verstand sich auf eine besondere Art von trockenem Humor. Unwillkürlich nahm er
die Waffe höher und entsicherte sie. »Vielleicht ist das der Bursche, hinter
dem Sie her waren ?«
    »Bei der
Gattung handelte es sich um ein Weibchen, nicht um ein Männchen. Sie können die
Kanone beruhigt herunternehmen. Der Mann, der da vorn kommt, ist Inspektor
Tabbert von Scotland Yard. Es handelt sich also auch bei ihm nicht um ein
tollwütiges Wildschwein. «
    Paul Tabbert
machte einen abgehetzten Eindruck. Larry erfuhr, daß er das Kind bei Higgins
abgegeben hatte. Dort hätte schon eine Vermißtenmeldung Vorgelegen .
Unterwegs war das Mädchen bereits wieder zu sich gekommen.
    »Ein ziemlich
aufregender Tagesbeginn«, murmelte Tabbert abschließend, und er tupfte sich mit
einem Taschentuch die Stirn ab. »Aber irgendwie sind wir wieder in eine
Sackgasse geraten .«
    Gemeinsam mit
Larry Brent kehrte er zu dem Ford zurück, den er unmittelbar vor dem Privatweg
zu Lord Shanny geparkt hatte. Der orangefarbene
Austin stand noch unberührt am Wegrand. X-RAY-3 notierte sich die Autonummer.
    »Vielleicht
kommen wir so weiter«, murmelte er. »Irgend jemand muß das Gefährt schließlich
gehören .«
    Sie ließen
den Austin so stehen, wie er von der unbekannten Fremden verlassen worden war.
    Als sie sich
dem Ford näherten, hörten sie eine ferne Stimme, die ihnen zurief: »Inspektor
Tabbert, einen Moment bitte !«
    Paul Tabbert
wandte den Kopf. Hinter ihnen kam der großgewachsene Lord Shanny angerannt. Er schwenkte etwas in der Hand.
    Tabbert und
Larry Brent konnten nicht erkennen, was es war. Fest stand nur, daß es sich
diesmal nicht um ein Gewehr handelte. Dazu war der Gegenstand, den Lord Shanny in der Hand hielt, zu klein.
    Tabbert und
Brent gingen dem Lord ein paar Schritte entgegen. Man sah ihm an, daß er sich
genau zurechtgelegt hatte, was er sagen wollte. Aber irgend etwas hinderte ihn
an dieser Absicht.
    »Das kann
nicht wahr sein !« entfuhr es ihm, und er starrte auf
das grellfarbige Auto. »Wie kommt denn der Austin hierher ?«
    Larry
schaltete sofort. »Sie kennen das Auto ?«
    Er war nicht
weniger verwundert als Lord Shanny .
    »Aber
natürlich. Das ist doch der Wagen meiner Frau !«
     
    ●
     
    Eine Bombe
hätte nicht heftiger einschlagen können. Tabbert kratzte sich im Nacken, ein
Zeichen dafür, daß er nervös wurde. Als Lord Shanny erfuhr, daß die vermutliche Kindesentführerin auf jeden Fall diesen Austin
gefahren hatte, wurde er bleich.
    »Ich hoffe,
Sie ziehen aus diesem ungeheuerlichen Vorfall keinen falschen Schluß,
Inspektor«, sagte Shanny sofort. »Der Austin wurde
meiner Frau gestohlen !«
    »Wann? Wo ?« fragte der Yardmann knapp. Die
Situation hatte sich gewendet, wie es keiner der Beteiligten erwartet hatte.
    »Wir haben
den Verlust gestern abend bemerkt. Meine Frau machte einen Abstecher nach Reigate . Es gibt dort ein kleines Geschäft, wo wir
regelmäßig unsere Einkäufe tätigen. Wir hatten telefonisch Lammsteaks bestellt,
wir erwarteten ein paar Freunde, unser Kühlschrank war fast leer. Meine Frau
entschloß sich,

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