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0851 - Der Kult der Shada-Gor

0851 - Der Kult der Shada-Gor

Titel: 0851 - Der Kult der Shada-Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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bizarre Kultobjekt gepackt hatte. In seinem Gesicht tanzten hektische rote Flecken. »Das geht nicht. Ich habe es gekauft. Es gehört mir!«
    »Bitte, Sir, vermeiden Sie einen Aufstand. Ihre Kosten werden Ihnen selbstverständlich ersetzt. Darüber hinaus erhalten Sie eine großzügige Entschädigung. Die Neun Drachen sind nicht kleinlich.«
    »Es ist meins!« Yam schrie den Satz fast heraus. Verstört beobachteten die übrigen Auktionsteilnehmer die seltsame Szene. Scheiße, hier läuft was gewaltig schief , schoss es Jenkins durch den Kopf. Wenn er nur nicht diese verfluchten Kopfschmerzen hätte!
    In diesem Moment hörte er den Tumult. Die drei Drachendiener versuchten, den Mann im Trenchcoat aufzuhalten. Doch das erwies sich als Problem. Mit einem zornigen Brüllen schlug der Typ um sich. Dabei fiel ihm der Hut vom Kopf und enthüllte einen kahlen, völlig deformierten Schädel, der nur noch entfernt an den eines Menschen erinnerte.
    ***
    »Was, zur Hölle…?«, keuchte Jenkins.
    Da griff sich das Monster schon einen der Drachendiener und schleuderte ihn wie eine Stoffpuppe quer durch den Raum. Jenkins konnte das Knacken der Knochen deutlich hören, als der Körper gegen die gegenüberliegende Wand prallte. Jetzt hielt die Besucher nichts mehr auf ihren Stühlen. Schreiend sprangen sie auf und rannten zum Hinterausgang. Auch Derek-Yam wollte Fersengeld geben, doch Jenkins stoppte ihn.
    »Nicht so schnell, Freundchen! Ich glaube, das da gehört uns.«
    Zitternd reichte der bleich gewordene Unternehmer dem Briten die Schachtel. »Bitte, nehmen Sie es, ich will nichts mehr damit zu tun haben! Bei allen Göttern, was ist hier nur los?«
    »Die Neun Drachen werden ihre Kooperation zu schätzen wissen«, sagte Jenkins süffisant. »Und jetzt Abmarsch!«
    Erleichtert rannte Yam zum Hinterausgang, wo sich die Flüchtenden in ihrer Panik gegenseitig blockierten. Eine junge Chinesin in einem eleganten Hosenanzug wurde zu Boden gerissen, doch niemand achtete auf sie. Unzählige Füße trampelten über sie hinweg, bis sie sich nicht mehr rührte.
    Angewidert wandte sich Jenkins ab. Im vorderen Teil des Raumes war der Kampf im vollen Gange. Die beiden verbliebenen Drachendiener und zwei Sicherheitsleute des Auktionshauses hatten die unheimliche Kreatur umzingelt und schossen ihre Magazine leer, doch das Monster schien die Kugeln kaum zu spüren. Brüllend griff es sich einen der Sicherheitsmänner und zerriss ihn in zwei Hälften. Den zweiten erledigte es mit einem beiläufigen Hieb seiner rechten Pranke.
    Mit Mühe unterdrückte Jenkins den Impuls, ebenfalls die Beine in die Hand zu nehmen. Er besaß zwar eine Luger, aber die würde ihm gegen diese Bestie auch nicht viel helfen. Also zückte er erneut sein Handy, wählte eine Nummer und schrie hinein. »Wir brauchen einen Zauberer, viele Zauberer, sofort, sonst sind wir hier alle tot!«
    »Schon unterwegs. Wir haben die Spezialeinheit losgeschickt, sobald wir Ihre Nachricht erhalten haben«, sagte eine kühle Stimme am anderen Ende der Leitung. »Sie müsste gleich da sein.«
    »Du hast leicht reden«, murmelte Jenkins und beendete die Verbindung. Inzwischen hatte das Monster auch den zweiten Drachendiener erledigt und näherte sich nun dem dritten Krieger. Der Mann war ein ausgewiesener Kung-Fu-Experte. Geschickt versuchte er, den Attacken der Bestie auszuweichen, doch er hatte keine Chance. Mit einem unmenschlichen Brüllen packte das Monster den Drachendiener und stieß ihm die rechte Faust in den Brustkorb. Jenkins glaubte, sich übergeben zu müssen, als es die Pranke mit dem noch zuckenden Herzen wieder rauszog und den toten Körper achtlos von sich stieß.
    Dann wandte sich die unförmige Kreatur der letzten überlebenden Person im Raum zu Rupert Jenkins.
    »Nur mit der Ruhe, Kumpel«, sagte Jenkins, als sich das Ungetüm lauernd näherte. »Alles in Ordnung, kein Grund sich aufzuregen, oder? Netter Trenchcoat, übrigens.«
    Die Bestie kam immer näher. Dann öffneten sich die wulstigen Lippen und formten kaum verständliche Worte: »Die Schachtel!«
    »Die hier? Kein Problem! Antiquitäten sind eh nicht mein Fall. Viel zu alt.«
    Jenkins legte die Schachtel auf den Boden und gab ihr einen kräftigen Stoß. Das eingepackte Artefakt landete genau zwischen den Füßen des Monsters. Doch dessen Gier war noch nicht befriedigt.
    »Gut, und jetzt zu dir!«
    »He, was soll das, Kumpel? Sieh mal, ich bin nur ein ganz kleines Licht. Ich würde sagen, ich verschwinde einfach

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