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0851 - Kosmischer Alptraum

Titel: 0851 - Kosmischer Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sonnensysteme. Es hat den Anschein, als würden die Signale von mehreren Welten gleichzeitig abgestrahlt und über Relaissta-tionen verstärkt."
    Gors-Klaschor strich sich über den Pelz.
    „Das hört sich gut an", meinte er. „Wie nach einem kleinen Sternenreich."
    Er war bei seiner Wanderung wieder bei seinem eigenen Sitz angelangt und stützte bei-de Hände auf die schwarze Rückenlehne.
    Husg-Borsch sah zu ihm auf.
    „Wir werden das System katalogisieren, ihm einen Namen geben und die Signale igno-rieren", meinte der alte Raumfahrer ruhig.
    Der Oberkommandierende sah ihn abschätzend an und schwieg.
    Alles, was Husg-Borsch gesagt hatte, entsprach der offiziellen Mission, in der die Flotte unterwegs war.
    Doch Gors-Klaschor war nicht bereit, es dabei bewenden zu lassen. Es wäre jedoch un-klug gewesen, Pläne zu schmieden, bevor die Botschaft entschlüsselt war. Jede Voreilig-keit konnte zu einem Eingreifen von BARDIOCs Ableger führen, der in seinem Behälter im Lagerraum der LUSCHER lag und kaum zulassen würde, daß gegen die Anweisungen CLERMACs und BARDIOCs gehandelt wurde.
    Die Hoffnungen des Kommandanten konzentrierten sich jetzt auf den Inhalt der Funksignale. Wenn sie nur den geringsten Vorwand für eine Intervention boten ...
    Er mußte Geduld haben!
    Die Flotte hatte ihren Flug nicht unterbrochen, dafür gab es nach dem Stand der Dinge keine Veranlassung. Auch der Kurs war beibehalten worden.
    Gors-Klaschor verschränkte die Arme über der breiten Brust, um den Anschein von Ge-lassenheit zu erwecken. Er überlegte, was in den Köpfen der Besatzungsmitglieder vor-gehen mochte. Die meisten waren sicher bereit, Befehle des Kommandanten ohne länge-res Nachdenken zu befolgen. Männer wie Husg-Borsch bildeten eine Ausnahme.
    Ein Kommandant war der verlängerte Arm CLERMACs und BARDIOCs.
    Damit war alles gesagt. Ein Kommandant war unfehlbar.
    Auch Gors-Klaschor hatte in seiner Zeit als einfacher Raumfahrer nicht anders gedacht - mit einem Unterschied: Er hatte immer überlegt, wie sich die Befehle noch besser und noch gründlicher ausführen ließen. Gors-Klaschor hatte immer mehr getan, als man von ihm verlangt hatte, das hatte schließlich zu seinem schnellen Aufstieg geführt.
    „Der Text läuft an!" rief einer der Männer am Bordcomputer. „Auswertung liegt vor."
    Gors-Klaschor eilte zu ihnen hinüber und ließ sich auf einen freien Platz sinken. Auf kleinen Bildschirmen erschien der entschlüsselte Text.
    Gors-Klaschors Sehorgan weitete sich. Er gab einen dumpfen Laut von sich, denn er konnte nicht glauben, was er da las.
    IHRE FLOTTE NÄHERT SICH EINER AUSSENSTATION DER KAISERIN VON THERM. ERGEBEN SIE SICH UND STELLEN SIE IHRE SCHIFFE IN DEN DIENST DER DUUHRT. WENN DIESER ERGEBENHEITSBEWEIS AUSBLEIBT, WIRD IHRE FLOTTE VERNICHTET.
    „Das ... das können nur Verrückte sein!" stammelte einer der Funker.
    Obwohl die Funkbotschaft dazu geeignet schien, die geheimsten Wünsche des Befehls-habers zu erfüllen, fühlte Gors-Klaschor keine Freude. Im Gegenteil: Die Botschaft verun-sicherte ihn. Sie schien nicht allein das Ergebnis dümmlicher Arroganz zu sein.
    „Wer ist die Kaiserin von Therm?" fragte schließlich einer der Offiziere. „Ich habe niemals zuvor von ihr gehört."
    Alle sahen Gors-Klaschor an, denn sie erwarteten eine Entscheidung von ihm.
    „Wir werden nicht antworten", sagte der junge Hulkoo. „Die Flotte ändert den Kurs nicht."
    „Sollen wir ein Erkundungskommando ausschicken?" erkundigte sich einer seiner Stell-vertreter.
    Gors-Klaschor nickte langsam.
    „Die Schiffe sollen sich der Sendequelle vorsichtig nähern und sich nicht in Gefechte einlassen", befahl er.
    „Wahrscheinlich versucht jemand, uns zu bluffen", meinte einer der Navigatoren. „Wir sollten den Unbekannten eine Lektion erteilen."
    Gors-Klaschor verzog das Gesicht. Er wunderte sich über den Gesinnungswandel, der sich in seinem Innern vollzogen hatte. Vor wenigen Minuten wäre er noch bereit gewesen, den geringsten Zwischenfall zum Anlaß zu nehmen, um einen Angriff zu fliegen. Diese Bereitschaft war mit einem Schlag erloschen, ja, er begann zu hoffen, daß sich keine wei-teren Komplikationen ergaben.
    Er wußte, daß er, sich auf seinen Instinkt verlassen konnte. Sein inneres Warnsystem hatte ihn noch nie betrogen.
    Eine Außenstation der Kaiserin von Therm! überlegte er. Bedeutete das, daß sie sich le-diglich einem vorgeschobenen Posten einer großen Macht näherten?
    „Der Funkspruch wird ständig

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