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0851 - Wir jagten das bleiche Gesicht

0851 - Wir jagten das bleiche Gesicht

Titel: 0851 - Wir jagten das bleiche Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen, Erwachsene und Kinder, aber Kraft hatte sich nicht darunter befunden.
    Franz Jochem rieb über seine Bartstoppeln, die ihm in der letzten Zeit gewachsen waren. Er hatte die Stirn zusätzlich in Falten gelegt, so verstärkte sich der nachdenkliche Ausdruck noch bei ihm. »Was meinst du, Harry? Ob er schon etwas weiß?«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Reines Gefühl.«
    »Man wird ihn wohl kaum angerufen haben, denke ich.«
    »Nein, so nicht, aber es könnte ja sein, daß er gewarnt worden ist. Und zwar von Ritas Geist.«
    »Das Gespenst würde nicht warnen, sondern zuschlagen.«
    »Ist auch möglich. Wenn ich deine Worte verfolge und etwas hinzufüge, könnten wir auch einen Toten dort oben finden.«
    »Ich will es nicht hoffen.«
    »Stimmt«, murmelte Jochem und folgte dem Detektiv, der bereits auf die Tür zuschritt. Sie lag am Ende einer Nische, zu der drei Stufen hochführten.
    Verschlossen war die Tür nicht. Harry Stahl konnte sie mit einem Druck seiner Hand nach innen schieben. Die Männer hatten das erwartet, was sie von Häusern dieser Art gewohnt waren. Einen ziemlich breiten Hausflur, halbhoch gekachelt, wirklich nicht übel, wenn – ja wenn er renoviert worden wäre.
    Das war er nicht. Es fehlte das Geld, Besitzansprüche waren noch nicht geklärt worden, jedenfalls lebten die Menschen noch so wie vor der Wende.
    Auch der Steinboden zeigte Risse und Löcher. Die Wände waren verschmiert, die Kacheln darunter teilweise abgesprungen, und jemand hatte mit der roten Farbe aus einer Sprühdose SCHEISS STASI an die Wand geschrieben.
    Jede Etage enthielt mehrere Wohnungen, sicherlich mit relativ großen Zimmern.
    Es roch nach Essen. Beide Männer nahmen den Gestank von Pommes frites wahr.
    Sie hatten Glück, es kam ihnen niemand entgegen, der irgendwelche Fragen gestellt hätte, denn Fremden gegenüber war man noch immer relativ mißtrauisch.
    Sie stiegen die abgetretenen Stufen hoch. Eine alte Holztreppe mit einem noch intakten Geländer, das allerdings auch nach einer Überholung durch den Schreiner schrie.
    Beide schwiegen.
    Harry schaute in die Höhe. Der hinter ihm gehende Franz Jochem hielt den Kopf gesenkt, als wäre er dabei, die einzelnen Stufen des Treppenaufgangs zu zählen.
    In der zweiten Etage blieb Stahl stehen. Jochem war etwas aus der Puste geraten und hüstelte. »Ziemlich ruhig hier, wie?«
    »Zu ruhig?«
    »Keine Ahnung, Harry. Ich weiß überhaupt nichts mehr, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Noch eine Etage, dann haben wir es hinter uns.«
    »Das hoffe ich.«
    Unten wurde eine Tür hart zugeschlagen, und beide Männer schraken zusammen. Jochem grinste. »Meine Güte, ich werde immer nervöser. Ich erschrecke mich schon vor einer zuklappenden Tür.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das macht alles nur die verdammte Begegnung mit diesem Geist. Es war einfach schlimm.«
    Harry konnte es ihm nachfühlen. Wer zum erstenmal mit übersinnlichen Dingen konfrontiert wurde, der hatte daran zu knacken oder unten ihnen zu leiden. Ihm war es damals nicht anders ergangen. Im Laufe der Zeit hatte er sich daran gewöhnt und die andere Seite auch akzeptiert.
    Auch auf seiner Stirn schimmerten kleine Schweißperlen, als sie die dritte Etage erreichten und dort erst einmal stehenblieben. Mehrere Wohnungen standen zur Auswahl. Sie entdeckten auch Namensschilder, wollten hingehen und nachschauen, als ein Treppenabsatz unter ihnen die Toilettenspülung rauschte. Eine Tür wurde geöffnet, dann verließ ein Mann die kleine Bude. Er blieb stehen, als er die Besucher sah. Gespannt schaute er zu ihnen hoch.
    »Wir wollen zu Egon Kraft«, sagte Franz Jochem.
    Der Mann reagierte seltsam. »Was wollt ihr denn von dem?«
    »Nur besuchen.«
    »Seid ihr von der Polente?«
    »Nein – wieso?«
    »Was der getan hat, weiß doch jeder hier. Dieses verdammte Schwein.« Der Mann winkte ab und ging seines Wegs. »Die erste Tür auf der rechten Seite«, sagte er noch.
    Das Dankeschön hörte er nicht mehr, aber Harry und Franz hatten genug erfahren.
    »Dann wollen wir mal«, sagte der Detektiv. Einen Klingelknopf suchte er vergeblich. Wer Kraft einen Besuch abstatten wollte, mußte schon an die Tür klopfen.
    Was Harry Stahl auch tat.
    Es rührte sich nichts. Entweder wollte der Mann nicht öffnen, oder er konnte nicht, weil er schlief.
    Harry klopfte noch einmal an, diesmal stärker.
    Nun bekamen sie eine Antwort. Der Klang einer ungewöhnlich dünnen Stimme drang durch das Türholz. »Kommt rein, es ist offen.«
    »Wie

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