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0851 - Wir jagten das bleiche Gesicht

0851 - Wir jagten das bleiche Gesicht

Titel: 0851 - Wir jagten das bleiche Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus.«
    Jochem schluckte. »Also ihr Geist. Ihre zurückgekehrte Seele – oder was auch immer – hat sich gerächt.«
    »So kann man sagen.«
    »Mehr sagst du nicht, Harry?«
    »Was verlangst du?«
    »Eine Erklärung, Harry, die ich begreifen und mit dem Verstand nachvollziehen kann. Ich bin jetzt zweimal mit diesen unheimlichen Dingen konfrontiert worden, und ich komme wieder nicht zurecht. Im Gegenteil, es wird schlimmer.«
    »Ja, Franz, das kann ich dir nachfühlen. Auch ich stehe vor einem Rätsel, aber ich will es lösen. Den Verstand oder die Ratio mußt du etwas zur Seite schieben, hier geht es um andere Dinge, die für fast alle Menschen unbegreiflich sind.«
    Franz Jochem nickte, obwohl er nichts begriffen hatte. Dafür fragte er: »Was willst du jetzt tun?«
    »Ich rufe einen gewissen Gregor Schmidt an.«
    »Nicht die normale Polizei?«
    »Nein, das hier ist ein Fall für Schmidt und seine Organisation. Die Polizei würde hier nichts herausfinden. Schmidt kann es richten.«
    Harry war froh, daß man ihm die Nummer gegeben hatte, und er war noch froher, daß er hier ein Telefon fand. Er drehte die Wählscheibe und drückte sich selbst die Daumen, daß Schmidt erreichbar war.
    Harry hatte Glück. Sehr schnell schon meldete sich der Mann mit einem knappen: »Hallo.«
    »Stahl hier.«
    »Oh!«
    Harry lachte. »Ja, das können Sie sagen. So schnell haben Sie mit einem Anruf nicht gerechnet.«
    »In der Tat nicht. Gibt es etwas Neues? Haben Sie Fortschritte machen können?«
    »Es gibt einen Toten.«
    Schmidt schwieg. Harry grinste darüber, daß man einen Typen wie diesen Apparatschik tatsächlich noch überraschen konnte. »Sind Sie noch dran, Herr Schmidt?«
    »Sicher. Ich bin nur ein wenig überrascht worden. Sie räumen ja ganz schön auf.«
    »Ich mußte mich nur wehren.«
    »Wer ist es denn?«
    »Egon Kraft.«
    »Hm.«
    »Sie kennen ihn nicht?«
    »Doch, den Namen habe ich schon mal gehört. Bringen Sie mich trotzdem auf die Reihe.«
    Harry kannte die Tricks. Er hätte auch so reagiert, wenn er etwas unbedingt hätte erfahren wollen. Er sah auch keinen Grund, Schmidt die Wahrheit zu verschweigen, und deshalb packte er aus.
    Der Mann war ein guter Zuhörer, zeigte allerdings kaum Überraschung.
    »Was ich Ihnen da erzählt habe, entspricht hundertprozentig den Tatsachen, Herr Schmidt.«
    »Ich glaube Ihnen.« Es folgte ein leises Lachen. »Fragen Sie mich mal, weshalb wir Sie reaktiviert haben. Wir gingen einfach davon aus, daß Sie in ein Wespennest stoßen würden. Daß dies geschehen ist, darauf deutet ja einiges hin.«
    Harry überging diese Bemerkung. Er wechselte das Thema.
    »Fragen Sie nicht, wie es jetzt weitergehen soll, Herr Schmidt?«
    »Ja, das würde mich interessieren,«
    Harry Stahl lachte leise. »Das hört sich an, als wollten Sie mich allein lassen.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?« fragte Gregor Schmidt fast staunend. Es klang unecht.
    »Intuition, Herr Schmidt.« Er trommelte mit den Fingern der freien Hand auf die Sessellehne. »Wir müssen umdenken. Sie vor allen Dingen. Wir haben es hier mit keinem normalen Fall zu tun, sondern mit einem magischen Phänomen. Ob Ihnen das nun paßt oder nicht.«
    »Warum sollte mir das nicht passen, Herr Stahl?«
    »Pardon, aber ich spreche aus Erfahrung. Als ich noch in den Diensten des Staates stand, habe ich oft genug erlebt, daß die eigenen Kollegen die Köpfe geschüttelt haben, wenn es um Fälle ging, die rational nicht erklärbar waren.«
    »Das ist uns bekannt. Deshalb haben wir Sie geholt.«
    »Danke, aber Sie sollten jemand schicken, der sich um die Leiche kümmert.«
    »Abholen, meinen Sie?«
    »Ja, und es wäre gut, wenn Sie selbst mitkommen.«
    »Werde ich tun. Die Anschrift, bitte.«
    Harry gab sie ihm. Er hörte zu, wie Gregor Schmidt sie nachmurmelte und übergangslos wieder zur Sache kam. »Wie es in diesem Fall direkt weitergehen soll, haben Sie mir noch nicht gesagt. Oder haben Sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht? Was nicht schlimm wäre, wahrscheinlich stehen Sie noch unter dem Einfluß des Erlebten.«
    »Das stimmt, aber ich habe trotzdem weitergedacht. Wir müssen davon ausgehen, daß dieser Egon Kraft nicht der einzige bleibt, an dem sich Rita Reinold rächen will.«
    »Könnte sein.«
    »Ich weiß nicht, auf wen sie es noch abgesehen hat, aber ich kann mir vorstellen, daß es im ehemaligen Haus X doch mehr Typen gegeben hat, die man als Sadisten bezeichnen kann. Franz Jochem war so hilfsbereit, mir eine Liste mit

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