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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Labor, weil er sich von ihm seltsam angezogen fühlte. „Ich habe nicht viel Zeit", sagte der Wissenschaftler, als Boyt Margor nicht sogleich antwortete. „Ich arbeite rund um die Uhr, um ein wichtiges Problem zu lösen. Also, machen Sie es kurz."
    Payne Hamiller gehörte zu einer neuen Generation der Menschheit und zu einem neuen Typ der Wissenschaftler. Er gehörte zu jenen, die sich mit vagen Erklärungen über ungelöste wissenschaftliche Fragen nicht mehr zufriedengaben. Er wußte, daß die neue Hyperphysik noch längst nicht den Kern aller wissenschaftlichen Arbeiten erfaßt hatte.
    In der Vergangenheit hatte die Menschheit sich auf das Wissensgut' der Arkoniden gestützt und darauf aufgebaut. Das Wissen der Arkoniden war für die Menschheit geradezu phantastisch gewesen und so umwälzend, daß nur wenige es wertungsfrei beurteilen konnten.
    Daher hatten sich die Wissenschaftler des frühen Solaren Imperiums auf die arkonidischen Erkenntnisse gestürzt, ohne zu ahnen, wie dürftig diese im Grunde genommen waren. Immerhin reichten sie aus, neue revolutionäre Erkenntnisse und technische Neuschöpfungen zu ermöglichen, die bis dahin als utopisch angesehen worden waren.
    Hamiller hatte unterdessen erkannt, daß man nur am Rand einer unendlich großen Wüste wandelte und ihr Zentrum noch lange nicht erreicht hatte. So arbeitete er zur Zeit daran, die 5-D-Physik in einen Rahmen streng logischer Ordnung zu bringen. Hamiller war davon überzeugt, daß er früher oder später zu völlig neuartigen Erkenntnissen kommen mußte, die die terranische Technik in jeder Hinsicht revolutionieren würde. „Bitte, seien Sie nicht ungeduldig", erwiderte Boyt Margor. „Was ich mit Ihnen zu besprechen habe, ist äußerst wichtig. Ihnen ist sicherlich bekannt, daß Julian Tifflor für den 1. Januar des kommenden Jahres Wahlen für ein gesamtterranisches Parlament ausgeschrieben hat?"
    „Allerdings. Wem wäre das nicht bekannt?"
    „Tifflor selbst wird für das Amt des Ersten Terraners kandidieren. Der Erste Terraner wird Staatsoberhaupt sein und die Verantwortung für alle extraterrestrischen diplomatischen Aktionen tragen. Es dürfte sicher sein, daß er gewählt wird."
    „Daran zweifelt niemand."
    „Tifflor wird also die Erde im Weltraum repräsentieren und auf diese Weise seine Beziehungen zur GAVÖK nutzen. Dem Kabinett, das die Erde regieren soll, wird der Oberste Terranische Rat vorstehen.
    Es wird sich also aus dem Obersten Ter-ranischen Rat und elf Terranischen Räten zusammensetzen."
    „Mr. Margor, das ist mir alles ausreichend bekannt", sagte Hamiller ungeduldig. „Weshalb erzählen Sie mir das? Jedes Videogerät informiert zur Zeit darüber. Ich habe mehr zu tun, als mich um so etwas zu kümmern."
    „Ich erzähle Ihnen das alles, weil ich der Sprecher einer großen Gruppe von Neuankömmlingen bin, und weil diese Gruppe daran interessiert ist, daß Sie sich um das Amt des Terranischen Rates für Wissenschaftler bemühen."
    Der junge Solgeborene lächelte ungläubig. „Ich? Das kann unmöglich Ihr Ernst sein", sagte er. „Wie sollte ich wohl so eine Wahl gewinnen, wenn ich tatsächlich auf Ihren Vorschlag eingehen würde?"
    „Das lassen Sie die Sorge anderer sein", erwiderte Margor gelassen. „Sie brauchen sich nur in die Kandidatenliste einzutragen. Das ist alles."
    Margor ging zu einem Videogerät, schaltete es ein und drückte einige Tasten. „So, Mr. Hamiller. Es ist alles vorbereitet. Kommen Sie vor das Objektiv, und melden Sie sich als Kandidat an."
    Widerstrebend tat der Wissenschaftler, was Margor von ihm verlangte. Er meldete sich an. Boyt Margor schaltete das Videogerät wieder aus, lächelte freundlich, bedankte sich und verließ den Raum. Hamiller blickte ihm verstört nach, bis er durch ein akustisches Signal des Computers abgelenkt wurde. Er wandte sich seiner Arbeit wieder zu und vergaß darüber den Besuch. 6.
    Im Projektionsfeld des Videogeräts erschien ein Gesicht, das von Lashat-Narben gezeichnet war. Yes-go Damlander erkannte es sofort, obwohl er es nur ein einziges Mal in einer TV-Sendung gesehen hatte. Er war überrascht, diesen Mann zu sehen, denn er hatte nicht gewußt, daß er schon auf Terra war. „Commander Damlander", meldete er sich. „Tekener", antwortete der Narben-gesichtige. „Ich habe Ihre Meldung über den Schiffbrüchigen Throynbee vor mir liegen. Dazu habe ich noch einige Fragen."
    „Ich stehe Ihnen zur Verfügung, Mr. Tekener. Mir gefällt absolut nicht, was

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