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0854 - Jäger der verlorenen Seelen

0854 - Jäger der verlorenen Seelen

Titel: 0854 - Jäger der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zudem glaubte ich nicht so recht daran, daß die Tür abgeschlossen war, und ich hatte mich nicht geirrt. Sie war offen.
    Eine Klinke gab es nicht, dafür einen Knauf, und den mußte ich drehen. Ich stieß die Tür nach innen, blieb aber sicherheitshalber stehen und konnte in einen schmalen, ziemlich dunklen und nicht sehr langen Flur hineinblicken.
    Abermals verließ ich mich auf mein Gefühl. Ich glaubte einfach nicht daran, daß sich der Mieter im Haus aufhielt, aber war es tatsächlich leer? Ein polterndes Geräusch drang an meine Ohren. Ich konzentrierte mich darauf und stellte fest, daß mich dieses Geräusch aus der oberen Etage erreicht hatte.
    Die schmale Treppe lag nicht weit entfernt. Ich ging drei Stufen hoch. Sicherheitshalber hatte ich die Beretta gezogen, denn ich mußte mit allem rechnen.
    Das Geräusch wiederholte sich nicht. Ich kam die Treppe hoch, blickte wieder in einen Flur und sah auch eine offenstehende Tür.
    Sie befand sich praktisch neben der Treppe und war mit einem langen Schritt zu erreichen.
    Dennoch blieb ich vorsichtig, ging zwei Schritte, dann trat ich über die Schwelle.
    Da passierte es.
    Plötzlich sauste etwas auf mich von der linken Seite her zu. Diesmal bekam ich den Kopf nicht schnell genug weg. Etwas Rundes, Weißes dröhnte gegen meine Stirn. Ich sah Sterne, taumelte zur Seite, der helle Schatten schwang wieder zurück, und ich sah auch noch einen anderen, wie er den Raum verließ.
    Ein Schatten auf zwei Beinen allerdings, der dann durch den Flur polterte.
    Ich wollte ihm nach. Dazu mußte ich erst aufstehen, denn der Treffer hatte mich in die Hocke geschleudert. Etwas mühsam kam ich auf die Beine. Ich dachte dabei sofort an meinen Vater, der draußen wartete. Ihm würde der »Schatten«, der ja keiner wahr, sicherlich über den Weg laufen, was für den alten Herrn Lebensgefahr bedeuten konnte.
    Ich torkelte auf das Fenster zu, beide Hände gegen den Kopf gepreßt, der nicht nur an einer Seite schmerzte. Das Fenster war klein, hatte einen dunklen Griff, der leider klemmte, als ich ihn bewegen wollte. Es gelang mir erst beim zweiten Versuch, ihn so weit zu drehen, daß ich das Fenster aufzerren konnte. Ich schrie meinem Vater eine Warnung zu, darauf hoffend, daß ihn die Stimme auch erreichte.
    So schnell wie möglich mußte ich nach unten. Es erschien mir zu riskant, aus dem Fenster zu springen, denn an dieser Hausseite war das Gelände mit unterschiedlich hohen Steinen belegt worden. Also nahm ich wieder die Treppe und polterte die Stufen hinab, mich dabei am Geländer festhaltend. Natürlich wußte ich, wer mir die Kugellampe gegen den Kopf geknallt hatte. Es war der Scheren-Killer gewesen, dieses Monstrum, halb Mensch und halb Gerippe.
    Die Haustür stand offen. Aus dem Dunkel des Flurs kommend starrte ich in das helle Licht der Sonne. Ich rannte hinein und hörte meinen Vater aufgeregt sprechen.
    »Okay, ich bin hier, John.«
    Beinahe wäre ich noch auf dem glatten Kies ausgerutscht. Mein Vater löste sich aus der Deckung des Range Rovers, sein Lächeln wirkte angestrengt und kaum mehr einem Grinsen gleich.
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Sicher, John!« Mein alter Herr deutete auf die Tür. »Er war blitzschnell da. Ich habe ihn mir ansehen können, und ich kann dir sagen, Junge, er sah aus wie du ihn mir beschrieben hast.« Horace F. Sinclair schüttelte sich. »Daß ein derartiges Wesen überhaupt existieren kann, darüber komme ich nicht hinweg. Kurz und gut, ich konnte mich hinter dem Wagen verstecken. Er hat mich nicht gesehen und ist irgendwo in Richtung Kirche verschwunden. Es wird auch keinen Sinn haben, wenn wir es mit einer Verfolgung versuchen. Sein Vorsprung ist zu groß.«
    »Du hast recht, Vater. Dann frage ich mich nur, was er hier bei Mc Geoff gesucht hat.«
    »Wir sollten nachschauen, John. Wer weiß, wie lange er sich im Haus aufgehalten hat. Dundee McGeoff gehört nicht mehr zu den Jüngsten. Gegen ein derartiges Wesen hat er nicht die Spur einer Chance.«
    Das befürchtete ich auch. Zusammen mit meinem Vater betrat ich das Haus, und wir nahmen uns zuerst den unteren Teil vor, wo wir keinen Toten fanden, aber trotzdem in der Küche eine Entdeckung machten, mit der sich mein Vater beschäftigen wollte. Er hatte die alten Notizen dort liegen sehen, setzte sich nieder und nahm die Blätter auf, die er durchgehen wollte. Ich war an der Tür stehengeblieben. Mein Vater holte die Brille hervor und fing an zu lesen.
    »Und?«
    »Er weiß

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