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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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unnatürlichen Augen lag Furcht. Fast hatte Zamorra das Gefühl, sie könnte jeden Moment in Tränen ausbrechen. Ihr nackter Körper zitterte vor Scheu.
    »Es… sie… sie war keine Frau, als ich sie fand. Es gab keinerlei Geschlechtsmerkmale, aber jetzt…«
    Zamorra runzelte die Stirn. Er winkte Langlois zu sich herüber. »Kommen Sie, wir sollten erstmal zusehen, dass wir Josee wegbringen.«
    Der Archäologe nickte und schloss sich Zamorra an. Als der Mann mit der jungen Frau an ihm vorbeiging, blickte der Parapsychologe weiter in den Gang hinein. Zu gerne hätte er gewusst, was sich dort verbarg. Doch vorrangig sollte er sich erst einmal um das Wesen, das Langlois gefunden hatte, kümmern. Vielleicht verschaffte es ihm wertvolle Informationen, die er benötigte, um sich zurechtzufinden. Er hatte LaCroix' Warnung über eine Sache, die selbst für den Meister des Übersinnlichen zu groß war, nicht vergessen.
    Als sie den Tunnel verließen und sich wieder im ausgehobenen Metroschacht befanden, hob Zamorra Merlins Stern auf und sah zurück. Das Tor schien wieder verschlossen zu sein, die Schriftzeichen waren verschwunden. Ganz wie er vermutet hatte, beschützte ihn das Amulett auf irgendeine Art und Weise vor der fremden Magie, die hier offensichtlich wirkte. Zamorra legte seine Wunderwaffe im Kampf gegen die Dämonen erneut ab.
    »Was haben Sie?«, fragte Langlois, der inzwischen seine Jacke ausgezogen und Josee umgehängt hatte. Sorgevoll legte er einen Arm um die verschüchterte Frau und drückte sie an sich.
    Sobald er das Amulett losgelassen hatte, sah Zamorra wieder die Inschrift am geöffneten Tor. Er zog sein Mobiltelefon aus der Tasche, schoss ein paar Fotos mit der eingebauten Digitalkamera und bereitete eine E-Mail vor, um die Bilder an Nicole zu senden. Möglicherweise gab die Datenbank des Château Montagne mehr über die geheimnisvolle Inschrift her.
    Zamorra wandte sich zu Langlois und Josee um und hätte beinahe überrascht aufgestöhnt. Die Frau schien sich in den wenigen Minuten, die seit der ersten Begegnung mit ihr vergangen waren, nochmals verändert zu haben.
    »Entwickelt« wäre wohl die richtige Bezeichnung , dachte der Professor. Unter der Jacke des Archäologen wirkte ihr Körper nicht mehr so zart und zerbrechlich wie vor wenigen Augenblicken. Ihre Rundungen waren ausgeprägter, die Brüste voller geworden, die Hüften ausladender.
    »Was ist mit ihr?«, fragte Zamorra.
    Langlois sah ihn nur aus großen Augen an. »Ich weiß es doch auch nicht. Als ich sie fand, hätte ich sie nicht mal als Frau bezeichnet.«
    Zamorra schürzte die Lippen. Sein Handy gab mit einem Signalton zu verstehen, dass die E-Mail an Nicole versandt wurde. Er drückte eine Taste und ließ sich die Vermittlung geben.
    »Geben Sie mir bitte den Privatanschluss von Suzan Borgé.«
    Eine Mischung aus Dankbarkeit und Erstaunen zeichnete sich auf Christophe Langlois Gesicht ab.
    »Sie wird Ihnen einen gehörigen Tritt in den Hintern verpassen, weil Sie sie um diese Zeit wecken.«
    »Nichts dergleichen.« Zamorra schüttelte den Kopf. Er hatte den Anrufbeantworter dran und sprach eine Nachricht für die Leiterin des Bauamtes aufs Band. Wenn sie das Gerät morgen früh abhörte, sollte sie alles Notwendige veranlassen, um die Fundstelle abzuriegeln und die Bauarbeiten vorerst auszusetzen. »Wir fahren am besten zu Ihnen, oder?«
    Langlois nickte und lotste Zamorra und Josee aus dem Schacht.
    ***
    Als Zamorra und der Archäologe fort waren, lösten sich aus den Schatten im hinteren Bereich der Baustelle zwei Gestalten und traten bis zu dem abgesperrten Bereich vor. David McArthur schüttelte sich, als Gordy ihn losließ. Diese Tarngeschichte, zu der sein Arbeitskollege Gordy fähig war, war ihm nicht ganz geheuer. McArthur war durch Zufall einmal darauf gestoßen, als Gordy sich sturzbetrunken an einer Baustelle eingefunden hatte und sich dann vor dem Polier verstecken musste.
    Gordy hatte irgendetwas an sich, das McArthur nicht beschreiben konnte. Ja, wenn er genauer darüber nachdachte, auch gar nicht wissen wollte. Die beiden kamen gut im Job miteinander aus und durchzechten nach Feierabend auch so manche Nacht. Allerdings hatte Gordy eines Tages herausgefunden, dass McArthur Kontakte zu einigen organisierten Dieben unterhielt. So waren sie quitt geworden: Gordy verpfiff ihn nicht an die Cops und McArthur behielt Gordys mysteriöse Tarnfähigkeit für sich.
    Sie hatten bisher nie etwas gemeinsam ausgeheckt.
    Bis

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