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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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nahm, um Josee zu untersuchen oder zu analysieren, scheiterte er. Die Magie der mächtigsten Waffe im Kampf gegen Dämonen, vom Zauberei-Merlin durch die Kraft einer entarteten Sonne geschaffen, versagte hier offenbar grundsätzlich. Als wären Amulettmagie und jene, die mit Josee zu tun hatte, gänzlich inkompatibel.
    Zamorra hakte Merlins Stern von der Kette um seinen Hals und legte die handtellergroße Scheibe neben sich auf den Tisch. Wehmütig sah er das Amulett an. Er fühlte sich plötzlich nackt und schutzlos. Aber das war natürlich nur Einbildung. Es lag in greifbarer Nähe und er konnte es jederzeit zu sich rufen, falls er in Gefahr sein sollte.
    Josee saß im Wohnzimmer in einem Sessel, hatte die Beine zur Brust angezogen und ihre Arme darum geschlungen. In Ermangelung adäquater Kleidung hatte Langlois ihr einen seiner Pyjamas zum Anziehen gegeben. Sie blickte scheu zu Zamorra herüber und zitterte noch immer.
    Der Professor winkte Langlois zu sich und dämpfte seine Stimme, als er mit ihm sprach. »Jetzt mal ganz unter uns Klosterbrüdern, Doktor: Wäre Josee Ihr Typ? Als Frau meine ich.« Langlois wirkte verblüfft und schien aufbrausen zu wollen, doch Zamorra hob beschwichtigend eine Hand. »Ich will nicht indiskret sein, Monsieur Langlois. Aber wenn Sie mir erzählen, dass dieses Wesen vorher eine Art Zwitter… oder mehr noch, ganz geschlechtslos war, wie erklären Sie sich, dass es nun eindeutig weibliche Formen angenommen hat?«
    Langlois sah über seine Schulter zurück zu Josee. Als sich ihre Blicke begegneten, schien ein Lächeln über ihre Lippen zu huschen, doch dann richtete sie ihre Augen auf Zamorra und begann wieder zu zittern.
    Sie scheint ganz auf ihren Finder fixiert zu sein , dachte der Parapsychologe.
    »Nun… ja. Sicherlich käme sie dem optischen Vorbild meiner Vorstellungen sehr nahe.«
    »Wirklich nur ›sehr nahe‹?«
    Langlois druckste ein wenig herum. Offenbar schien ihn das-Thema peinlich zu berühren. Schließlich nickte er und sagte: »Sie wäre perfekt.«
    Zamorra strich sich nachdenklich über das Kinn. Anscheinend hatte sich das Wesen auf Langlois' Bedürfnisse angepasst. Das mochte nicht unbedingt außergewöhnlich sein. In der irdischen Flora und Fauna gab es einige Arten, die bis zum Fortpflanzungsakt geschlechtslos blieben und sich erst beim Aufeinandertreffen mit dem Partner für die männliche oder weibliche Form entschieden. Zamorra dachte dabei beispielsweise an die Nasenmuräne und andere Meerestiere.
    Blieben jedoch die Fragen: Was war Josee? Und vor allen Dingen, woher kam sie?
    Zamorra stand auf und ging zu der jungen Frau hinüber. Sie zuckte merklich zusammen. Ihre Augen weiteten sich.
    »Du brauchst keine Angst vor mir zu haben«, sagte der Professor. »Ich tue dir nichts.«
    Seine-Worte zeigten keinerlei Wirkung. Erst als Langlois sich zu den beiden gesellte und seine Arme beschützend um Josee legte, schien sie sich etwas zu beruhigen.
    »Wir sollten morgen weiterschauen«, entschied Zamorra. »Sicher können Sie auch eine Mütze voll Schlaf gebrauchen.«
    »Ja… obwohl ich dafür wahrscheinlich viel zu aufgeregt bin.«
    Zamorra verstand den Archäologen. Er verabschiedete sich für die Nacht und machte mit ihm für morgen früh einen Termin aus, um sich bei der Fundstätte zu treffen. Draußen verzichtete der Parapsychologe darauf, ein Taxi zu rufen. Langlois wohnte in der Nähe der Concordia Universität und Zamorras Hotel lag nur einen Katzensprung davon entfernt. Die frische Luft würde ihm gut tun.
    Er blickte auf die Uhr. Es war erst Zwei - nicht gerade seine gewohnte Zeit, um ins Bett zu gehen. Im Kopf rechnete er die Zeit auf die in Europa um. Im Château Montagne war es acht Uhr morgens. Nicole würde noch in den Federn liegen und von sonnengebräunten Adoniskörpern träumen. Wenn er sie jetzt weckte, massakrierte sie ihn bei ihrem Wiedersehen.
    Oder Schlimmeres , dachte er und grinste dabei.
    Schlimmeres erfuhr er jedoch fast im gleichen Moment, kaum dass er sich einige hundert Schritte von Langlois Apartment entfernt hatte. Das Amulett, das sich wieder um seinen Hals befand, erwärmte sich und signalisierte einen Dämon in unmittelbarer Nähe!
    Wie aus dem Nichts materialisierte sich neben Zamorra eine Gestalt und griff an.
    Der Professor hechtete zur Seite, rollte auf dem Asphalt über die Schulter ab und griff in der gleichen Bewegung nach dem Amulett, um es unter seinem Hemd hei vorzuholen. Ein Fluch war zu hören.
    Zamorra sah ein

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