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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Flimmern. Die Gestalt war verschwunden!
    Und tauchte gleich neben ihm wieder auf. Diesmal war er vorbereitet. Zamorra konzentrierte sich auf das Amulett und beschwor die ihm innewohnenden Energien. Ein grün flirrender, transparenter Schutzschild bewahrte den Meister des Übersinnlichen vor magischen Attacken. Er spürte, wie Schwarze Magie ihn umhüllte und vernichten wollte, doch Merlins Stern blockte die Versuche ab und ließ die Attacken harmlos verpuffen.
    Zamorra erhob sich aus der Hocke und sah seinen Gegner an. »Nach unserem letzten Gespräch hab ich Sie für schlauer gehalten, LaCroix.«
    Der Teufel bebte vor Zorn. Seine Augen loderten, Hände und Füße schwelten und stießen unablässig Rauch aus. Die Fingerkuppen glühten. Er hatte einen Teil seiner menschlichen Maskerade fallen lassen. Aus der Stirn wuchsen ihm unterarmlange Hörner und riesige Fledermausschwingen hatten ihm die Kleidung am Rücken zerrissen und schlugen nun unkontrolliert vor Zorn auf und ab.
    »Zamorra!«, stieß der Höllendämon aus.
    »Was hast du gedacht?« Zamorras Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. So dumm konnte LaCroix doch nicht sein. Irgendein Ass musste er im Ärmel haben.
    Der Teufel öffnete seine Linke, die übergangslos zu einer übergroßen Klaue mutierte. Die Finger krümmten sich, aus den Nägeln wuchsen zentimeterlange scharfe Dornen. Die Schwingen breiteten sich aus und die Augen loderten so grell, dass Zamorra wegsehen musste.
    »Ich werde dich zermalmen!« Die Stimme des Dämons echote durch die Straße.
    Zamorra sah sich nach Passanten um oder aufblitzendes Licht hinter Vorhängen und Jalousien. Doch nichts dergleichen war auszumachen. Die Straßen Montreals waren seltsam leer, als hätte die Zeit ihren Atem angehalten. Für diesen Augenblick existierten nur Zamorra und der Teufel.
    »Du solltest damit nach Hollywood gehen«, kommentierte der Parapsychologe und konzentrierte sich stärker auf sein Amulett. Ganz gleich welche Sorte und Stärke Schwarzer Magie LaCroix ihm entgegenschleudern mochte, Merlins Stern würde ihn davor beschützen. Der Dämon musste das wissen.
    Zamorra schlug zu. Aus der grünlichen Sphäre, die ihn umgab, jagte ein gleißender Blitz direkt zu LaCroix hinüber. Doch statt ihn einzuäschern oder direkt zur Hölle zu schicken, jagte das magische Geschoss des Amuletts einfach durch ihn hindurch, als stünde er gar nicht dort LaCroix' Gestalt verblasste, wie ein Hologramm, das abgeschaltet wurde.
    »Verflucht!« Zamorra sah sich um und duckte sich instinktiv, als er hinter sich einen Luftzug verspürte.
    Er war zu langsam!
    Irgendetwas traf ihn im Rücken und schleuderte ihn nach vorn. Er rutschte über den Asphalt, schlitterte zwei, drei Meter, bis ihn die Bordsteinkante auf der anderen Straßenseite stoppte. Als er den Kopf anhob, fand sein Blick zwei ziegenhufähnliche Füße vor sich. Noch bevor er sich selbst aufrichten konnte, packte ihn jemand am Kragen der Jacke und stellte ihn auf die Beine. Kurz sah Zamorra eine Teufelsfratze vor sich, ehe er einen Hieb in der Magengegend verspürte.
    Der Professor wurde von den Beinen geholt und segelte erneut durch die Luft, bevor die Haus wand hinter ihm ihn stoppte und ihm unsanft die Luft aus den Lungen trieb. Er versuchte die Sterne den seinen Augen wegzublinzeln. Was stimmte mit dem Amulett nicht?
    LaCroix war ein Dämon. Sein Blut war schwarz, so schwarz wie die Magie, derer er seine Existenz verdankte. Seine Kräfte resultierten aus purer Magie. Das Amulett hätte ihn in jedem Fall stoppen müssen!
    Zamorra richtete sich langsam auf und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er schmeckte Blut auf den Lippen. Vermutlich hatte er sich beim Aufprall gegen die Wand selbst gebissen.
    »Was ist denn mit dem Meister des Übersinnlichen?«, höhnte LaCroix. In seinen Händen hielt er eine Stabwaffe und balancierte sie um sein Handgelenk. »Heute nicht in Form?«
    Zamorra blickte sich um. Er sah Gestalten durch die Schatten der Straße huschen. Als er wieder nach vorne sah, war LaCroix verschwunden. Dafür jagte der Speer aus seiner Hand direkt auf Zamorra zu. Der Dämonenjäger sprang zur Seite und landete in einer Gruppe Mülltonnen, die jemand über Nacht nach draußen gestellt hatte. Es schepperte. Zwei Behälter kippten um und ergossen ihren Inhalt über den Professor.
    Ein Schatten streifte seinen Blickwinkel. Zamorra rollte sich auf den Rücken, hielt mit der linken Hand das Amulett hoch und zog mit der rechten den

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