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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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dunkle Overalls gekleidet und trugen Nachtsichtbrillen. Ihre Gewehre waren mit Infrarotzielfernrohren ausgestattet. Auf den ersten Blick hätte man die Männer mit einem SWAT-Kommando oder einer Gruppe Navy SEALs verwechseln können.
    Verstört blickte McArthur den Grabräuber an. »Was, zum Teufel, soll das?«
    Paquet zog sich Lederhandschuhe über und entsicherte sein eigenes Gewehr. Dann schob er sich die Nachtsichtbrille über die Nase.
    »Wir gehen auf Jagd«, sagte er.
    »Meine Fresse, das ist eine Fundstätte, kein Freiwildzoo!«
    »Und wenn schon. Wir wissen nicht, was uns erwartet, also gehe ich auf Nummer sicher. Immer!«
    Der Grabräuber trat an McArthur vorbei. Bevor er seinen Männern das Zeichen gab, den Korridor jenseits des Tores zu stürmen, drehte er sich noch einmal zu McArthur um. Seine Augen leuchteten in gespenstischem, grünem Licht unter der Nachtsichtbrille.
    »Wenn dir die Sache zu heiß ist, kannst du gerne hierbleiben. Aber die Beute gehört dann uns.«
    McArthur amtete tief durch. »Ich komme mit.«
    »Gut«, sagte Paquet. »Aber steh mir oder meinen Leuten nicht im Weg herum.«
    Die paramilitärische Einheit drang in den Tunnel ein. Sie gingen diszipliniert und methodisch vor, sicherten sich gegenseitig und nahmen sich immer nur Teilabschnitte des Stollens vor. Erst wenn sie sicher waren, sich nicht in Gefahr zu befinden, stürmte ein kleiner Trupp voran und ließ sich zehn, fünfzehn Meter weiter in die Hocke sinken, um die Lage zu sondieren.
    Im ersten Moment sah McArthur nicht das Geringste und stolperte über die eigenen Füße. Paquet hatte ein Einsehen, kramte in dem Feldtornister seines Vordermanns und warf McArthur eine der Nachtsichtbrillen zu. Der Vorarbeiter fing sie in der Dunkelheit ungeschickt auf, streifte sich den Gummizug über den Kopf und klappte das Visier, das einem Fernglas ähnelte, vor die Augen. Ein Surren verriet, dass das Gerät aktiviert worden war. Im selben Moment flackerte vor McArthur ein Bild unwirklichen Grüns auf. Er blieb stehen, tastete mit den Händen nach vorne, um sich daran zu gewöhnen, dass er nicht mit den Augen sah, sondern die Umgebung durch eine Art Monitor betrachtete.
    »Trödel nicht!«, herrschte Paquet ihn an.
    McArthur folgte den anderen. Sie arbeiteten sich etappenweise voran. Der Stollen schien schnurstracks geradeaus zu verlaufen, ohne Windungen oder Abbiegungen. Dennoch war ein Ende nicht in Sicht. Im Gegenteil: Trotz der Nachtsichtgeräte waren sie kaum in der Lage, weiter als etwa zwanzig Meter zu sehen.
    »Weiter!«, drängte Paquet.
    David McArthur bildete das Schlusslicht. Je tiefer sie in den Tunnel eindrangen, desto mehr spürte er ein beklemmendes Gefühl, das ihm die Kehle zuschnürte. Sein Herz schien wie wild zu pochen und gleichzeitig auszusetzen. Der Atem kam ihm hechelnd über die Lippen. Er merkte, wie ihm der Schweiß über die Stirn lief und ihm gleichzeitig ein eiskalter Schauer über den Rücken jagte. Obwohl er ihre Gesichter nicht sehen konnte, glaubte er doch, fühlen zu können, dass es Paquets Söldnern nicht anders erging, als ihm selbst.
    Nach einer Weile verlor McArthur jegliches Zeitgefühl. Wie lange waren sie bereits in dem Stollen? Fünfzehn Minuten? Oder gar zwei Stunden. Er tendierte gefühlsmäßig zu Letzterem, wusste aber instinktiv, dass dies nicht sein konnte. Ein Blick auf die Armbanduhr brachte ihn jedoch auch nicht näher an eine Lösung. Die Digitalanzeige war verblasst. Was so gut wie unmöglich war. Er hatte die Uhr erst seit einem halben Jahr.
    »Wie spät ist es?«, fragte er.
    Paquet drehte sich zu ihm um. Hätte er in seine Augen sehen können, wäre er vermutlich einem zornigen Blick begegnet. Der Grabräuber öffnete den Mund, offenbar um McArthur zu schelten, doch dann presste er die Lippen zusammen und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Er tippte sie zweimal an.
    »Stehen geblieben«, murmelte er. »André, was sagt deine Uhr?«
    Der Söldner direkt neben ihm hob sein Handgelenk und zuckte dann mit den Achseln.
    »Hier stimmt was nicht«, sagte jemand aus der grünlichen Dunkelheit heraus. »Meine ist auch hinüber.«
    »Hat irgendjemand ein aufziehbares Quarz werk?«, fragte Paquet seine Männer.
    Von weiter vorn kam eine schwache Antwort.
    »Das war Poul. Er meint, seine Uhr wäre auch stehen geblieben.«
    »Ganz fantastisch.« Paquet sah McArthur an. »Irgendeine Ahnung?«
    Der Vorarbeiter schüttelte den Kopf.
    »Weiter, Männer!«
    Was auch immer dafür sorgte, dass ihre

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