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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Uhren nicht mehr funktionierten, schien die bedrückte Stimmung unter den Söldnern noch zu fördern. McArthur überlegte, ob er nicht einfach umkehren sollte.
    Scheiß was auf Reichtum… Was red' ich da? Er blieb stehen, klappte das Visier der Nachtsichtbrille hoch und rieb sich die Augen. War bisher irgendetwas geschehen? Uhren konnten immer mal stehen bleiben. In zu großen Höhen oder Tiefen, in der Nähe von zu starken Magnetfeldern. Sicherlich gab es auch hierfür eine logische Erklärung.
    Mach dir nicht ins Hemd, Alter! Er schob sich das-Visier wieder vor die Augen und folgte den anderen.
    Nach scheinbar endlosem Fußmarsch, der nach Paquets Laserentfernungsmesser allerdings nur knapp vierhundert Meter lang gewesen war, sahen sie einen hellen Fleck vor sich. Irgendwo vor ihnen endete der Tunnel.
    »Da geht es raus!«, rief einer der Männer von vorne.
    »Endlich!« Paquets Aufatmen war deutlich zu hören. »Also los, Leute, wir haben nicht den ganzen Tag!«
    McArthur zählte die Schritte, die sie benötigten, um wirklich ins Freie zu treten. Bei neunzig hielt er inne, schaltete das Nachtsichtgerät aus und nahm es vom Kopf. Das Licht von vorne war jetzt hell genug, um im Stollen etwas erkennen zu können. Nur wenige Meter vor ihm traten die ersten Männer ins Freie, und er selbst badete schon gleich darauf im hellen Sonnenschein.
    ***
    »Ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee gewesen ist, Josee allein zurückzulassen.« Doktor Langlois sah Zamorra von der Seite her zweifelnd an und schnaubte leise, als der Parapsychologe nicht reagierte.
    »Sie hat gut auf meine Hypnose angesprochen«, sagte Zamorra. »Für die nächsten Stunden wird sie tief schlafen. Wenn sie erwacht, sind wir längst zurück.«
    Seine Versuche, die fremde Frau unter seine geistige Kontrolle zu bekommen, hatten tatsächlich auf Anhieb geklappt, auch wenn er dafür auf die Hilfe des Amuletts verzichten musste. So hatte er zu althergebrachten Methoden gegriffen und einen Kugelschreiber vor Josees Augen pendeln lassen, während er ruhig auf sie einsprach, bis sie weggetreten war. In der Tat hatte es einfacher funktioniert als bei einem Menschen. Zamorra vermutete fast, dass die tiefe Trance etwas Ähnliches für Josees Art darstellen musste, wie für einen Mensch der Schlaf.
    Langlois hatte Zamorra früh geweckt, da er bereits einen Anruf von Suzan Borgé erhalten hatte. Dieses Hü und Hott , wie sie sich ausdrückte, hätte noch ein Nachspiel. Aber so aufgebracht sie auch war, sie hatte vorerst grünes Licht gegeben, dass Langlois die Fundstätte untersuchen konnte und damit die Bauarbeiten fürs Erste ausgesetzt wurden.
    Zamorra hatte sich ein Taxi genommen und war zu Langlois gefahren. Nach Josees Hypnosesitzung bat er den Archäologen, das Amulett an einem sicheren Ort zu verwahren. Mit in den Stollen konnte er es nicht nehmen, sonst fand er vermutlich nicht einmal den Eingang. Langlois schloss Merlins Stern in einem Wandsafe ein. Zamorra tröstete sich mit dem Gedanken, dass die Stahlwände des-Tresors kein Hinderungsgrund waren, das Amulett zu sich zu rufen , sobald er den Stollen unter der Metro wieder verließ.
    Nun befanden sich die beiden bereits in dem Tunnel und gingen mit schnellen Schritten durch die Finsternis, die nur stellenweise von dem Licht ihrer-Taschenlampen vertrieben wurde. Was auch immer dieser Stollen darstellte, er war magisch. Das fühlte Zamorra. Die Wände schienen das Licht aufzusaugen. Wenn der Lichtkegel einer Lampe über sie tastete, wurde nur der Bereich, den der Kegel direkt traf, erhellt.
    »Professor?«
    »Hm?«
    »Spüren Sie das auch?«
    Zamorra hob eine Braue und leuchtete in Langlois' Richtung. »Was denn?«
    Auf einmal blieb der Archäologe stehen und lehnte sich mit dem Rücken an die Tunnel wand. Zamorra sah, dass er zitterte und auf seiner Stirn Schweißperlen hinunterrannen.
    »Ich habe Angst!« Langlois Lippen bebten und wirkten wie blau angelaufen. In seinen Augen flackerte ein irres Leuchten.
    Zamorra ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ganz ruhig. Das ist nur ein Tunnel, und er wird irgendwo enden.« Zamorra merkte selbst, wie lahm seine Worte klangen. Er spürte ebenfalls eine innere Unruhe, die fast schon an Beklemmung grenzte. Kalter Schweiß rann ihm den Nacken herunter. Er besann sich auf Atemtechniken, um den Puls zu beruhigen und die lähmende Furcht in den Griff zu bekommen.
    Ruhig durchatmen. Es gibt nichts, das dir Angst einjagen könnte. Angst ist nur ein

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