Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
E-Blaster.
    Der Teufel über ihm war nicht LaCroix. Er war nicht einmal ein Dämon. Das Amulett verfehlte seine Wirkung, doch der Blaster traf den Mann mitten in die Brust und setzte ihn für die nächsten Stunden außer Gefecht.
    Zamorra wirbelte herum. Ein weiterer Teufel näherte sich ihm von links, ebenfalls mit einer Art Speer bewaffnet. Bevor er diesen schleudern konnte, betätigte der Professor abermals den Auslöser seiner Handfeuerwaffe. Ein blassblaues Blitzgewitter regnete auf den Angreifer nieder und paralysierte seinen Körper auf der Stelle. Er ließ den Speer fallen und sackte in sich zusammen.
    Zamorra wartete und spähte in die dunklen Ecken der Seitenstraße. Sein Amulett hatte sich wieder abgekühlt und signalisierte keine unmittelbaren Gefahren magischer Natur in der Nähe. Er fragte sich nur, ob er sich darauf verlassen konnte.
    Der Reihe nach untersuchte er die beiden Betäubten. Wie er schon geahnt hatte, waren sie keine Dämonen, sondern Menschen. Ihre Verkleidung mit aufgesetzten Kunststoffhörnern und Brillen mit roten Leuchtdioden, hielt nicht mal einem ersten Blick stand. Doch im Halbdunkel der Gasse und der Schnelligkeit der Aktion sollte Zamorra nur für einen Augenblick abgelenkt sein.
    LaCroix hat mich reingelegt , dachte der Dämonenjäger. Er war selbst hier gewesen und hatte für die Reaktion des Amuletts gesorgt. Zamorra sollte annehmen, es mit Dämonen zu tun zu haben und sich allein auf die Verteidigungsmöglichkeiten von Merlins Stern verlassen. Stattdessen griffen ihn zwei menschliche Diener mit konventionellen Waffen an, um ihn aufzuspießen.
    Nicht der beste Trick, aber auch nicht der schlechteste. LaCroix wusste offenbar um die Qualitäten des Amuletts und dass er Zamorra nicht mit Schwarzer Magie gefährden konnte.
    »Fein, Gehörnter«, murmelte der Professor, »dann spielen wir mal nach deinen Regeln.«
    Er machte sich auf den Rückweg ins Hotel.
    ***
    Sein Fuß trat genau in die Stelle, an der sein ehemaliger Arbeitskollege Gordy vor zwei Stunden »begraben« worden war. McArthur ahnte nicht einmal, was seinem Kumpel widerfahren war. Er sah auf seine Armbanduhr und stöhnte innerlich. Sicherlich konnte er davon ausgehen, dass dieser französische Professor morgen beim Bauamt eine Verfügung erwirkte, die Baustelle abzusperren und für archäologische Arbeiten freizugeben. McArthur konnte also getrost ausschlafen.
    Und wer weiß, vielleicht schlafe ich seliger als je zuvor , dachte er.
    Sein Blick wanderte zu dem geöffneten Tor, dann zu Paquet.
    Der Mann war ihm nicht geheuer, dennoch hatten sie bereits zweimal zumindest im Ansatz miteinander zusammengearbeitet. McArthur kannte einige Hehler, die Paquets Beute auf dem Markt verkauft hatten. Allerdings war er bisher nie zusammen mit dem Grabräuber auf Plündertour gewesen. Er hoffte, dass sie schnell irgendetwas Wertvolles fanden, das ihren nächtlichen Ausflug lohnte. Wenn morgen die Archäologen über den Schacht herfielen, konnten sie alles vergessen.
    »Das ist es?«, fragte Paquet überflüssigerweise. Er war groß und schlank, seine Haare schulterlang und im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Über seinem rechten Auge verlief eine geschwungene Narbe von einem Brauenende zum anderen. Tiefe Furchen zierten sein Gesicht.
    McArthur nickte. »Ja, sieht etwas unspektakulär aus, ich weiß. Aber siehst du dort drüben die Schriftzeichen? Kein Schwein kann sie lesen oder übersetzen. Und wir haben es nicht geschafft, mit einem ziemlich mächtigen Gerät von Bohrkopf durch dieses beschissene Metall zu kommen.«
    Er deutete in Richtung des Bohrers. Kurz überlegte er, ob er die Frau erwähnen sollte, die zusammen mit dem Archäologen und diesem Professor aus dem Tunnel gekommen war. Er entschied sich dagegen. Es konnte sich um Langlois' Assistentin gehandelt haben oder wen auch immer. Merkwürdig war nur ihr Aufzug gewesen. Sie schien unter der Jacke nackt gewesen zu sein.
    »Ist noch irgendetwas?«, fragte Paquet.
    McArthur zuckte zusammen und fühlte sich bei seinen Gedanken ertappt. Doch als er den Kopf schüttelte, schien sich der Grabräuber damit zufriedenzugeben.
    »Gut, dann gehen wir rein.« Paquet hob ein Funkgerät an seine Lippen. »Es geht los.«
    McArthur zog die Brauen hoch. »Moment, mit wem…?«
    Ehe er seine Frage vollenden konnte, stürmten gut ein Dutzend bewaffneter Männer durch den Stollen und postierten sich vor dem Eingang am Metalltor. McArthur riss die Augen auf. Die Typen waren in

Weitere Kostenlose Bücher