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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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unserer Realität gestoßen sind, in der androgyne Wesen leben? Wir können von Glück sagen, dass niemand bemerkt hat, wen McArthur und seine Leute im Schlepptau hatten.«
    »Aber…«
    »Doktor Langlois, wir haben nicht die geringste Ahnung, womit wir es hier zu tun haben. Wir wissen nicht einmal, ob diese Spezies gefährlich ist.«
    »Josee? Gefährlich? Ich bitte Sie! Sie haben sie doch gesehen.«
    Das hieß noch nichts. Gremlins und andere Kobolde konnten auch putzige kleine Wesen sein - bis sie ihre Zähne zeigten. Professor Zamorra riet Langlois, erst einmal nach Hause zu fahren und sich um Josee zu kümmern. Er begleitete ihn und holte sein Amulett zurück.
    Josee sah nicht gut aus. Sie wirkte abgemagert, ihre Wangen eingefallen. Die Augen lagen tief in den Höhlen. Dunkle Ringe hatten sich darum gebildet.
    »Meine Güte, was ist mit dir passiert?« Langlois stürzte zu ihr und nahm sie in die Arme. Sie zitterte am ganzen Leib und drückte sich fest an ihn.
    »Sie hat Angst«, vermutete Zamorra. »Wir waren länger fort als geplant. Und sie hat nichts gegessen.«
    »Hast du Hunger?« Langlois schob sie von sich und eilte zum Kühlschrank.
    Der neugierige Blick der jungen Frau folgte ihm. Doch Zamorra entging nicht, wie sie immer wieder verstohlen zu ihm sah.
    »Ich höre mich etwas um. Vielleicht finde ich heraus, wohin McArthur die anderen ihrer Art gebracht hat.«
    »Und dann?« Langlois kam mit Brot, Käse und einer Karaffe Milch zurück, platzierte alles vor Josee auf den Couchtisch und bedeutete ihr, zu essen. Zamorras Vermutung war richtig. Die Frau fiel mit Heißhunger über Essen und Milch her. Sie hatte wahrscheinlich den ganzen gestrigen Tag auf dem Sofa verbracht, ohne sich von der Stelle zu rühren.
    »Wir bringen sie zurück«, sagte der Parapsychologe.
    »Bitte?«
    »Diese Wesen gehören nicht hierher. Sie müssen zurück in ihre Heimat.« Zamorra hatte ohnehin ein ungutes Gefühl bei der Sache. Er verabschiedete sich von Langlois und rief noch einmal Nicole an, die jedoch noch keine Neuigkeiten für ihn hatte. So beschloss er, sich auf die Suche nach David McArthur zu machen. Auf seine Weise. Er kehrte zur Metrostation zurück, um mittels der Zeitschau des Amuletts Hinweise zu finden, welche Richtung die Räuber eingeschlagen hatten.
    »Das Glück ist mit den Narren«, murmelte er, als er in ein Taxi stieg und auf dem Sitz neben sich einen Zettel fand.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte der Fahrer.
    »Nichts… nichts. Bringen Sie mich bitte zu McGill.«
    Er warf einen Blick auf den Zettel.
    Sie suchen das Besondere?
    Das Exotische?
    Sie können es sich leisten?
    Lasalle, Industrial Park Zamorra hielt den Zettel dem Fahrer unter die Nase. »Kennen Sie das?«
    »Lasalle ist ein Vorort südwestlich von hier. Den Industriepark gibt es nicht mehr, aber in der Nähe steht die Brauerei La Brasserie Labatt.«
    Zamorra lehnte sich wieder zurück und wollte den Zettel beiseitelegen. Es schien nicht zu passen. Vermutlich nur Werbung für ein Rotlicht-Etablissement.
    »Sagen Sie, wissen Sie, welcher Ihrer Gäste diesen Flyer hier liegen gelassen haben könnte?«
    Der Fahrer grunzte. »Gäste ist gut. Er kam kurz vor ihnen, riss die Tür auf, ließ den Zettel fallen und ging dann wieder, als hätte er sich plötzlich entschieden, zu Fuß zu gehen. Ich wollte den Müll gerade wegwerfen, aber da saßen Sie schon in meinem Wagen.«
    Zamorra hob eine Braue. »Können Sie den Mann beschreiben?«
    »Nein… doch«, sagte der Fahrer. »Es ging ziemlich schnell. Er war groß und hatte so einen stechenden Blick, bei dem mir ganz anders wurde. Ehrlich gesagt, ich bin froh, dass er nicht eingestiegen ist.«
    Professor Zamorra sog tief die Luft ein. »Fahren Sie mich bitte nach Lasalle«, bat er und warf erneut einen Blick auf den Zettel. Wenn ihn nicht alles täuschte, ging er gerade wieder Matthieu LaCroix auf den Leim.
    ***
    David McArthur würgte die letzten Bissen seines Frühstücks hoch und stand vornüber gebeugt über dem Waschbecken. Schnodder lief ihm aus der Nase und in seinem Mund breitete sich der säuerliche Geschmack von Erbrochenem aus. Seine Gedanken kreisten um ihre Rückkehr aus dem seltsamen Tunnel. Er hatte gesehen, wie der Polizist zu Boden ging. Eine Kugel hatte ihm die Halsschlagader zerfetzt.
    Der Mann ist tot , dachte McArthur. Tot!
    Bei all den krummen Dingern, die er bisher in seinem Leben gedreht hatte, zählte Mord nicht dazu. Schon gar nicht an einem Cop.
    »Und Entführung auch

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