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0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Ihnen trauen? Es liegt in Ihrer Natur, hinterhältig zu sein.« Der Professor dachte flüchtig an Asmodis und dessen Wandel, schob den Gedanken jedoch beiseite. Was auch immer LaCroix im Schilde führte, ob gut oder schlecht, Zamorra war auf der Hut.
    »Ich schwöre es bei der Fürstin der Finsternis, beim Höllenthron und - wenn Sie wollen - auch bei LUZIFER. Ihre Welt ist genauso in Gefahr wie meine. Nur deshalb lasse ich mich dazu herab, überhaupt an eine Zusammenarbeit mit dem Meister des Übersinnlichen zu denken.«
    Sie gingen einen schmalen Flur entlang, dann eine Treppe hinauf. Zamorra war weiterhin wachsam. Aber wenn er schon auf das Spiel einging, konnte er zumindest in Erfahrung bringen, was der Dämon wusste.
    »Also schießen Sie los, LaCroix. Von welcher Gefahr sprechen Sie? Was hat das mit den Androgynen zu tun?«
    Der Teufel ging voran. Hinter der Treppe begann ein Korridor, der nach fünfzig Schritten vor einer Tür endete. »Diese Androgynen, niemand kennt ihren Namen, ihre Spezies. Sicher ist nur, dass sie nicht von hier kommen. Es gibt eine alte Überlieferung, die von der mächtigsten Vampirsippe Montreals gehütet wird. Danach haben irgendwann in den finsteren Zeitaltern Dämonen aus einer anderen Dimension eine Art Brutstätte, einen Hort für ihre Jungen geschaffen.«
    Er öffnete die Tür. Dahinter befand sich eine Treppe, die zur Abwechslung nach unten führte. LaCroix ging voran.
    »Es heißt, diese Wesen kommen aus einem ziemlich chaotischen Universum und versuchen, ihre Kinder unter friedlichen Bedingungen aufwachsen zu lassen, ehe sie mit der unwirtlichen Realität konfrontiert werden.«
    »Diese Androgynen, die wir gesehen haben, sollen Kinder gewesen sein?«
    LaCroix nickte. Er wartete unten am Fuß der Treppe, bis Zamorra zu ihm aufgeschlossen hatte. Sie folgten einem weiteren Flur. Wenn Zamorras Spürsinn ihn nicht täuschte, befanden sie sich nicht mehr im Nebengebäude, sondern bereits innerhalb der großen Lagerhalle. Vermutlich im Kellergeschoss darunter.
    »Die Jungen sind recht harmlos, solange sie sich noch nicht verwandelt haben. Sie nehmen die Form von Wesen in ihrer Nähe an und fühlen auf empathischem Weg, was jemand in ihrer Umgebung von ihnen erwartet. Der Zustand herrscht allerdings nicht lange vor, weil sie sich innerlich weiterentwickeln.«
    »Wohin?«, fragte Zamorra.
    Der Teufel sah ihn an und bleckte grinsend die Zähne. »Sie können ihre dämonische Natur nicht verleugnen. Aber keine Sorge, das ist auch noch nicht das Problem. Selbst im gereiften Zustand würden wir spielend mit ihnen fertig werden und sie unter Kontrolle bekommen. Das Problem sind ihre Eltern. Wir kennen sie nur aus Überlieferungen. Danach soll ihre Macht unermesslich groß sein.«
    »Unermesslich ist ein ziemlich gedehnter Begriff«, sagte Zamorra, während sie vor einer Tür stehen blieben.
    »Stellen Sie sich LUZIFER vor und potenzieren Sie seine Macht mit jedem beliebigen zweistelligen Faktor. Ich hab keine Ahnung, wie mächtig sie sind. Sie sind weder von dieser Welt noch aus unserer Dimension. Aber ich möchte nicht wissen, wie sauer sie werden, wenn sie ihre Kinder nicht in dem Hort vorfinden.«
    »Verstehe.« Zamorra rieb sich über das Kinn.
    LaCroix öffnete die Tür. Augenblicklich brandete ihnen ein Johlen und Grölen entgegen. Eine aufgebrachte Menschenmenge hatte sich im Halbkreis um eine Art Arena formiert, plapperte wie wild durcheinander, rief und pfiff.
    Zamorras Amulett schlug in dem Moment Alarm, als er einen Fuß über die Schwelle setzte. Dämonen waren in der Nähe.
    Der Parapsychologe blieb stehen. Seine Augen verengten sich als er LaCroix fragend anstarrte. »Was hat das zu bedeuten?«
    Der Dämon nickte in Richtung der Arena. Auf einem Podest hatte man die Androgynen versammelt. Sie hockten scheu auf dem Boden. Nackt. Nur die Hände mit Stricken gefesselt. Zwei von den zwölf hatten sich verwandelt. Aus ihnen waren ein stattlicher Mann und eine wunderschöne Frau geworden. Die anderen waren noch so geschlechtslos wie jene, die Zamorra am See in der anderen Dimension gesehen hatte.
    »Wir müssen diesen Paquet aufhalten.«
    »Paquet? Ich denke, McArthur ist dafür verantwortlich.«
    LaCroix machte eine abwehrende Geste. »Der ist nur ein kleiner Fisch, der den Kontakt zu Paquet hergestellt hat. Benoit Paquet ist ein Grabräuber. Er finanziert die Söldnertruppe, die die Androgynen hergebracht hat. Dort ist er.«
    Zamorras Blick folgte dem ausgestreckten Arm des

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