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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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gemacht.
    Aber irgendetwas war hier.
    Sie spürte eine unheimliche Präsenz.
    Durch diverse Einflüsse hatte Nicole sich dahin gehend entwickelt, dass sie über eine schwach ausgeprägte Telepathie verfügte, mit dem Handicap, die Person direkt sehen zu müssen, deren Gedankeninhalt sie erfassen wollte. Sie war immun gegen Vampirbisse, und sie konnte die Nähe dämonischer Kraft spüren.
    Jetzt nahm sie wieder eine dämonische Aura wahr.
    Irgendetwas war in der Stadt und beobachtete sie. Sie und Eve.
    Das bedeutete Gefahr.
    Unwillkürlich ging Nicole schneller. Endlich, am anderen Ende der Stadt, sah sie Eve. Die Studentin nahm ihre Annäherung nicht wahr; sie war in Gedanken versunken.
    Erst als Nicole direkt hinter ihr stand, merkte sie etwas.
    Sie fuhr herum, schrie entsetzt auf und schlug mit der sch weren Taschenlampe zu!
    ***
    Zamorra wollte Tendyke als »Eingreifreserve« oben am Schacht haben. Der Abenteurer schüttelte den Kopf. »Woher soll ich hier oben wissen, ob du da unten Hilfe brauchst? Die Handys kannst du vergessen. Hier kriegst du kein Netz. Die Tendyke Industries hat man den brasilianischen Providern keine Verträge.«
    »Das habe ich kürzlich schon in Rio festgestellt«, erwiderte Zamorra. »Aber ich bin sicher, dass ich notfalls einen Weg finde, Alarm zu schlagen. Aber ich glaube nicht, dass das nötig wird. Wir werden zu zweit da unten sein, Nicole und ich. Das reicht.«
    »Und Wynwick ist als Klotz am Bein auch noch da, ohne Erfahrung mit menschenfressenden Monstern.«
    Schließlich einigten sie sich darauf, dass Tendyke Zamorra in die Höhle begleitete. Zamorra sah nicht das Grinsen seines Freundes, als dieser sich nach ihm abseilte. Robert Tendyke war hier in seinem Element. Er hoffte, seine Abenteuerlust ausleben zu können. Er brauchte die Abwechslung, und zuweilen brauchte er auch die Gefahr. Sie war eine Herausforderung, die er meistern musste.
    Im Gegensatz zu Zamorra, der mit Blaster und Amulett ausgerüstet war, trug er nur ein großes Messer in der Gürtelscheide; eines, das groß und scharf genug war, um notfalls auch als Machete durchzugehen.
    Zu Zamorras Überraschung holte Tendyke zwei Nachtsichtbrillen aus den Taschen seines Lederhemdes. Eine setzte er selbst auf, die andere gab er Zamorra. »Als Ersatz dafür, dass du Taschenlampen oder Leuchtstäbe vergessen hast«, erklärte er grinsend. »Wenigstens einer muss hier ja mal seinen Denkapparat benutzen. Es ist, als würdest du so was zum ersten Mal machen.«
    »Ich bin Parapsychologe, kein Höhlenforscher«, brummelte Zamorra.
    Tendyke verzichtete auf einen Kommentar.
    Zamorra betrachtete die Umgebung durch die Nachtsichtbrille. Da hatte sein Freund eine brauchbare Idee gehabt. Die Brille zeigte Wärmequellen an. Damit sollte es einfach sein, Nicole und die Studentin auch in der Dunkelheit zu erkennen.
    Die Scheinwerfer mit der schwachen Nachtbeleuchtung sandten Wärme aus und zeigten sich als grell leuchtende Flecken. Und die Hausmauern…
    Zamorra hob die Brauen. Es war das erste Mal, dass er eine Blaue Stadt auf diese Weise sah. Normalerweise waren Häuser nur dann halbwegs hell, wenn sie beheizt wurden oder tagsüber genügend Sonnenwärme gespeichert hatten. Beides war hier nicht der Fall. Was unbewohnt war, wurde nicht beheizt, und das Scheinwerferlicht reichte nicht aus, die Hauswände ausreichend zu erwärmen.
    Trotzdem leuchteten die Häuser!
    Das war natürlich auch Tendyke aufgefallen. Er näherte sich einem Haus und tastete mit Fingern und Handfläche über die Fassade.
    »Kalt«, stellte er fest. »Und trotzdem leuchtet es wie warm. Aber da ist einfach keine Wärme.«
    »Das Material ist nicht irdisch«, erinnerte Zamorra. »Aber darum können wir uns später kümmern. Wir sind wegen Nicole und Wynwick hier.«
    Tendyke nickte und ging voran…
    ***
    Eve Wynwick starrte die Frau an, die sie niedergeschlagen hatte. Das war doch die Frau, die mit dem neuen Professor und mit Robert Tendyke ins Camp gekommen war, diese Nicole Duval, oder wie sie hieß.
    Langsam wurde es Eve klar, dass sie einen Fehler begangen hatte. Aber Duvals plötzliches Auftauchen hatte sie erschreckt, und sie hatte ihren Abwehrreflex nicht mehr stoppen können.
    Sie beugte sich über die Französin und tastete nach deren Schlagader. Erleichtert stellte sie fest, dass der Puls normal ging. Verletzt schien Duval auch nicht zu sein.
    Etwas hilflos sah sich Eve um.
    Da sah sie etwas im Unterholz flimmern.
    Was war das?
    Nach einem letzten Blick auf

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